Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
PflanzenPflegenGestaltenGenießenPodcastDie Strebergärtner
Phalaenopsis blühen bei richtiger Pflege viele Jahre lang. Bildrechte: colourbox.com

Blütenpracht im ZimmergartenPhalaenopsis: Schmetterlingsorchideen umtopfen

25. Januar 2022, 16:20 Uhr

Die Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis) ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen. Sie blüht sehr lange und verlangt wenig Pflege. Wird sie regelmäßig umgetopft, gedeiht sie viele Jahre lang und erfreut mit zahlreichen Blüten. Wie das genau gemacht wird, erklärt Gärtnerin Brigitte Goss.

von Brigitte Goss

Orchideengärtner kennen das: Mit der Zeit wachsen die Orchideen aus dem Topf und es bilden sich viele Luftwurzeln. Gleichzeitig sterben alte Wurzeln im Topf ab. Wird die Pflanze gegossen, ist im Boden keine aktive Wurzel mehr, die das Wasser aufnehmen könnte. Höchste Zeit zum Umtopfen! Aber Achtung: Hier gibt es ein paar wichtige Besonderheiten!

Die beste Zeit zum Umtopfen ist nach der Blüte. In der Regel ist das im zeitigen Frühjahr.

Gärtnerin Brigitte Goss

Normalerweise werden Pflanzen in größere Gefäße umgetopft. Doch Orchideen sollten wieder in den gleichen oder einen nur eine Nummer größeren Topf gesetzt werden. Als Substrat wird für Schmetterlingsorchideen spezielle Orchideenerde verwendet, die sehr strukturstabil und grobporig ist. Sie besteht zum großen Teil aus Rindenstücken und Kokosfasern. Gute Erfahrung hat Brigitte mit dem Zusatz von Sphagnummoos gemacht. Es ist locker luftig und hält zusätzlich die Feuchtigkeit. Es wird zum Einrichten von Terrarien verwendet und ist deshalb im Tierbedarf erhältlich. Normale Blumenerde ist für die Schmetterlingsorchideen nicht geeignet, denn diese ist zu nährstoffreich und hat keine ausreichende Luftkapazität für die Bedürfnisse der empfindlichen Orchideenwurzeln.

Wenn die Orchidee nur noch Luftwurzeln hat und die Wurzeln im Topf abgestorben sind, muss die Pflanze umgetopft werden. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Topfen Sie nicht in die alte Orchideenerde, es lohnt die Investition in neues Substrat.

Gärtnerin Brigitte Goss

So wird umgetopft

Zuerst werden die Pflanzen vorsichtig aus dem Topf genommen. Oft sind in der Erde nur noch faule, weiche und leere Wurzeln und Wurzelhüllen vorhanden. Nur feste und grüne Wurzeln können die Pflanze versorgen. Man kann das gut überprüfen, indem man die Wurzeln zwischen Daumen und Zeigefinger leicht drückt. Sie sollten sich fest und prall anfühlen. Vor dem Eintopfen werden alte und faule Wurzeln aus- und abgeschnitten. In der Regel bleiben nur noch wenige Wurzeln übrig.

Abgestorbene Wurzeln werden ausgeschnitten. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Die gesunden Wurzeln werden möglichst vorsichtig in den Topf gehalten oder mit einer leichten Drehbewegung in den Topf hinein geschraubt. So kann man auch lange Wurzeln bändigen.

Orchideenwurzeln sollten sehr vorsichtig behandelt werden, denn sie brechen sehr leicht. An Bruchstellen können die Wurzeln faulen. Die Orchidee kann etwas tiefer gesetzt werden als vorher. Ein Teil der Luftwurzeln kann mit eingetopft werden, dies ist aber nicht zwingend notwendig. Sind die Wurzeln im Topf, kann nach und nach frisches Orchideensubstrat eingefüllt werden. Dabei immer wieder leicht auf den Untergrund klopfen, denn so fallen die groben Stücke auch gut in die Zwischenräume hinein.

Wurzeln sehr vorsichtig in den Topf halten und drehen Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Nach dem Umtopfen nicht gleich angießen. Die Schnittstellen an den Wurzeln müssen abtrocknen können und sich verschließen. Nach drei bis fünf Tagen kann man den Topf dann für einige Minuten in weiches handwarmes Wasser stellen, so dass sich Substrat und Wurzeln mit Wasser auftanken können. Das Wasser danach unbedingt gut abtropfen lassen.

Mein Tipp: Schmetterlingsorchideen brauchen nicht sofort nach dem Kauf, sondern erst nach ein bis drei Jahren umgetopft werden.

Gärtnerin Brigitte Goss

Orchideen richtig umtopfen

Diese Orchidee hat nur noch aktive Luftwurzeln. Die Wurzeln im Topf sind abgestorben. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die Orchidee vorsichtig aus dem Topf nehmen und die Erde abschütteln. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Feste, grüne Wurzeln dürfen bleiben. Die alten Wurzeln werden abgeschnitten. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Nach dem Ausschneiden bleiben meist nur wenige Wurzeln übrig. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die Wurzeln sehr vorsichtig in den Topf halten und sanft drehen, bis sie etwas tiefer als zuvor im Topf stecken. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Nun können die Zwischenräume zwischen den Wurzeln mit frischem Substrat befüllt werden. Achtung: Nicht gleich gießen. Die Schnittwunden an den Wurzeln sollten erst verheilen. Nach etwa drei Tagen kann die Pflanze in weiches, handwarmes Wasser getaucht werden und sich komplett vollsaugen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 30. Januar 2022 | 08:30 Uhr

Mehr zum Thema Orchideen