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Beeindruckende StaudeRittersporn bringt intensives Blau in den Garten

18. Juli 2024, 10:48 Uhr

Rittersporne faszinieren durch ihre Blautöne und ihre majestätische Gestalt. Doch die Stauden sind anspruchsvoll und verlangen ein geschicktes Händchen, damit sie über Jahre immer wieder erblühen. Wir haben Tipps zur Pflanzung und Pflege zusammengestellt.

Der passionierte Gärtner und Staudenzüchter Karl Foerster (1874-1970) schrieb einst:

Blau ist eine Welt, die kein Mensch überschauen kann.

Keine andere Farbe mache "gartenfroher". In seinem Buch "Blauer Schatz der Gärten" räumt Foerster dem Rittersporn deshalb gleich mehrere Kapitel ein. Ob Himmel-, Kobalt-, Azurblau oder Violett, die Pflanze strahlt während der Blüte ab Ende Juni in intensiven Blautönen. Auch ihre majestätische Form begeistert zahllose Gartenbesitzer: Je nach Sorte erreichen Rittersporne eine Höhe von 70 bis 200 Zentimetern.

Langlebige Rittersporn-Sorten bevorzugen

Die Gartenarchitektin und Staudenexpertin Petra Pelz rät dazu, beim Kauf auf die Sorte zu achten. Nicht jeder Rittersporn, den die Gartenmärkte anbieten, ist langlebig und erblüht von Jahr zu Jahr immer wieder.

Sie rät dazu, die winterharten Züchtungen von Karl Foerster zu bevorzugen. Wer lange Freude am Rittersporn haben möchte, sollte demzufolge zu Elatum-Sorten wie 'Finsteraahorn' oder 'Azurzwerg' greifen. Gezüchtet wurden sie aus dem Hohen Rittersporn (Delphinium elatum), einer seltenen Bergpflanze.

Auch die zierlicheren Belladonna-Hybriden wie Foersters 'Ballkleid' zählen laut der Staudenkennerin zu den langlebigen Züchtungen. Viele Pacific-Hybriden bilden zwar beeindruckende Blüten, überstehen aber den Winter meistens nicht. Grundsätzlich gilt: Ausdauernder als aus Sämlingen angezogene Pflanzen sind Rittersporne, die vegetativ - zum Beispiel durch Stecklinge - vermehrt wurden.

Kobaltblau im Garten: Rittersporn ist faszinierend anzusehen. Bildrechte: MDR

Manch Ritterspornblau, wie das der Züchtungen 'Meergott' oder 'Azurriese', hört zuweilen in besonderer Beleuchtung fast auf, Blumenstoff zu sein, und steht in einem fast flüssig blauen Feuer...

Karl Foerster | Blauer Schatz der Gärten (1940)

Pflege des Rittersporns

Wenn der Rittersporn im Garten verkümmert, ist jedoch nicht immer die Sorte schuld. Die Staude ist anspruchsvoll und benötigt sehr viele Nährstoffe. Mit Kompost, Pferdemist und Hornmehl sollten Gartenbesitzer beim Rittersporn daher nicht geizen. Gedüngt werden kann im Frühjahr und nach dem Rückschnitt im Sommer. Regelmäßiges Gießen ist ebenfalls wichtig.

Die Pflanze ist außerdem anfällig für Echten Mehltau, Spinnmilben, Rost und Schnecken. Gerade beim Austrieb im Frühjahr empfiehlt sich daher ein Schneckenschutz. Kommt es zum Befall mit Echtem Mehltau, müssen betroffene Blätter gleich im Hausmüll entsorgt werden. Wenn sich die ersten Blütentriebe zeigen, sollten besonders hohe Rittersporne mit Bambusrohren oder anderen Stäben gestützt werden.

Nach der Blütezeit im Sommer ist ein Rückschnitt auf etwa zehn bis zwanzig Zentimeter nötig. Mit etwas Glück kommt es im Herbst zu einer zweiten Blüte. Dafür braucht der Rittersporn genügend Platz: Benachbarte Stauden sollten ihn nicht bedrängen, Rittersporn verträgt die Konkurrenz anderer Pflanzen nicht besonders gut. "Alle drei Jahren sollte Rittersporn geteilt und umgesetzt werden, damit er weiter gut gedeiht", rät Petra Pelz.

Im Überblick
Standortsonnig, nicht zu heiß; windgeschützt, am Fuß auch gerne beschattet 
Bodenleicht feucht, aber durchlässig und tiefgründig; lehmig, humus- und nährstoffreich 
Blütenfarbenverschiedenste Blautöne, neuere Züchtungen auch weiß, gelb oder rosa 
winterhartje nach Sorte ja 
Sortenzahlreiche Sorten in drei Gruppen: Elatum-, Belladonna- und Pacific-Hybride 
SchädlingeSchnecken, Echter Mehltau 
HinweisDie gesamte Pflanze ist giftig! 

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 30. Juni 2024 | 08:30 Uhr