Wunderschön leuchten die Blüten der Monarda fistulosa 'Saxon purple'.Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Staude des Jahres 2023Monarda: Die prächtige Staude pflanzen und pflegenBotanisch: Monarda
18. Juli 2023,
15:14 Uhr
Monarden glänzen im Staudenbeet: Die Blüten der Indianernessel leuchten in Scharlachrot, Violett oder Weiß. Dazu duftet die Pflanze köstlich, ist essbar und insektenfreundlich. Und mit dem richtigen Schnitt blüht sie sogar zwei Mal.
Indianernesseln stammen aus Nordamerika. Sie wachsen je nach Art in der Prärie, an feuchten Flussläufen, Gebüschrändern oder sonnigen Kalkhängen. Schon vor vielen hundert Jahren wurden die häufig als Monarden oder Goldnesseln bezeichneten Pflanzen mit nach Europa gebracht.
In unseren Gärten sind sie eine echte Bereicherung. Die etwa 60 bis 120 Zentimeter hohen Pflanzen stehen ohne Hilfe aufrecht und schön. Sie glänzen solo, im Staudenbeet und in der Vase. Ihre Blüten sind zudem essbar und können für Tee getrocknet werden. Insekten lieben die Lippenblüten der Indianernessel.
Insekten wie die Holzbiene lieben die Lippenblüten der Indianernessel. Die Staude blüht im Hochsommer.Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Zur Gattung Monarda gehören 19 Arten. Vor allem drei Arten sowie aus Kreuzungen gezüchtete Sorten werden in Gärtnereien angeboten: die Zitronen-Monarde (Monarda citriodora), die Indianernessel oder Scharlach-Monarde (Monarda didyma) und die Wilde Bergamotte (Monarda fistulosa).
Die Indianernessel auf einen Blick
Heimat
Nordamerika
Pflanzenfamilie
Lippenblütengewächse (Lamiaceae)
Wuchs
je nach Sorte 60 bis 120 Zentimeter hoch
Blütenfarbe und -form
rot, rosa, violett, weiß, viele Lippenblüten sind in kleinen Köpfen quirlartig angeordnet
Blütezeit
je nach Sorte von Juni bis zum Spätherbst
Standort
volle Sonne bis Halbschatten
Boden
nährstoffreich und durchlässig
Winterhart
ja
Mehrjährig
ja
Besonderheiten
Eignet sich für Tee und Limonade, Schnecken meiden Monarden
Indianernessel im Garten pflanzen und vermehren
Indianernesseln werden im Frühjahr zwischen März und April gepflanzt. Wer viele braucht, kann sie auch aussäen. Wichtig ist ein ausreichend großer Abstand zwischen den Pflanzen. Sie bilden Ausläufer und vermehren sich rasch. Vier Pflanzen pro Quadratmeter reichen völlig aus.
Staude des Jahres 2023
Die Indianernessel wurde in diesem Jahr vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres gewählt. "Die im Deutschen oft noch als 'Indianernessel' bekannte Staude mit dem botanischen Gattungsnamen Monarda ist das, was man einen Charakterkopf nennt. Dank ihrer kugelartigen Blütenköpfchen, die sich erst mit einem Krönchen, dann mit Kränzen leuchtender Lippenblüten schmücken, gehören Monarden zu den wirklich unverwechselbaren Gartenstauden", begründet der Verbund seine Wahl.
Wer schon eine Pflanze im Garten hat, gräbt die Staude aus und teilt sie. So verbreiten die Monarden sich nicht übermäßig und die Pflanze vergreist nicht. Ohne regelmäßige Teilung würde sie irgendwann aus dem Garten verschwinden.
Je nach Art und Sorte gedeihen Indianernesseln an unterschiedlichen Standorten von sonnig bis halbschattig. Wichtig ist aber immer ein durchlässiger Boden. Staunässe mögen die Pflanzen überhaupt nicht. Dagegen schätzen sie einen nährstoffreichen Boden sehr und belohnen eine Düngergabe im Frühjahr mit reicher Blüte.
Die meisten Monarden-Sorten lieben mäßig feuchten Boden, kommen aber sehr gut mit Trockenheit zurecht. Sie sollten im Idealfall regelmäßig etwas Wasser bekommen. Die Stängel vom letzten Jahr werden im Frühjahr knapp über dem Boden geschnitten. Sollten die Pflanzen mit Mehltau befallen sein, werden sie direkt nach der Blüte zurückgeschnitten.
Sollten Monarden mit Mehltau befallen sein, werden sie direkt nach der Blüte zurückgeschnitten.Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Im Frühsommer - wenn die frischen Triebe gut entwickelt sind - sollten Indianernesseln um ein Drittel zurückgeschnitten werden. So blüht die Pflanze zwar etwas später, verzweigt sich aber und bringt dadurch mehr Blüten. Gleichzeitig steht sie stabiler und kann Mehltau besser abwehren. Ein zweiter Rückschnitt nach der ersten Blüte animiert die Pflanze zum erneuten Austrieb, so dass im Herbst erneut prächtige Blüten den Garten schmücken.
Im Staudenbeet passen Phlox und Allium gut zur Indianernessel. Sonnenhut (Rudbeckia), Schein-Sonnenhut (Echinacea) und Astern ergänzen das Bild im Spätsommer und Herbst. Ziergräser wie Reitgras (Calamagrostis) und Silber-Federgras (Stipa calamagrostis) bringen Leichtigkeit ins Arrangement.
Selten verirren sich etwas Rost oder ein paar Älchen an die Monarde. Aber echter Mehltau kann zum Problem werden. Vorbeugend sollte vor allem in trockenen Sommern regelmäßig gegossen werden. Robuste Sorten mit einem hohen Anteil von 'Monarda fistulosum' bekommen selten Mehltau und kommen mit Trockenheit sehr gut zurecht. Geeignet sind beispielsweise die Sorten 'Huckleberry', 'Schneewolke', 'Blaukranz' und 'Pummel'.
Indianernessel verwenden
Blüten und Blätter der Indianernessel duften angenehm aromatisch. Sie eignen sich für Tees oder zur Herstellung von Limonade. Auch in Süßspeisen oder im Salat schmecken die Blüten gut.
In BildernEssbare Blumen: Diese Blüten eignen sich für die Küche
Der Phlox, auch Flammenblume genannt, öffnet seine Blüten im Sommer. Sie leuchten auf den Beeten und im Bauerngarten in Weiß-, Rosa-, Rot-, Violett- und Blautönen. Hätten Sie gedacht, dass die hübschen Phlox-Blüten auch essbar sind? Beim Sommerfest im Garten können Sie damit bedenkenlos den Tisch und die Salate schmücken. Im Bild: Phlox paniculata 'Flame Blue'.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerPhlox-Blüten in leuchtendem Pink dienen als Dekoration für die Käseplatte mit frischem Baguette. Taglilien haben ebenfalls essbare Blüten in warmen Farbtönen wie Gelb, Orange oder Rot. Hier fällt besonders der Kontrast zu den grünen Snack-Gurken auf.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDie Indianernessel ist eine unverwechselbare Erscheinung im Garten. Monarden, wie die Stauden auch heißen, bilden im Hochsommer tolle Blüten, die man essen oder für Tee und Potpourri trocknen kann. Die Sorte 'Saxon Purple' blüht in Rot- und Violetttönen.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerWilde Malve und aromatischer Lavendel ergänzen sich optisch und geschmacklich auf frischem Brot mit Quark oder Frischkäse.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDie gelbe Blüte einer Taglilie sorgt für Farbtupfer in der Salatschale. Die lila-blauen Blütenkerzen des Ehrenpreis wirken auf Tellern und Platten natürlich und edel.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDie Blüten der Taglilie halten nur einen Tag lang - oder noch kürzer, wenn sie vorher schon abgeschnitten und aufgegessen werden. Sie sind essbar und werden von vielen Gartenbesitzern wegen ihres guten Geschmacks geschätzt.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDie mehrjährige Hosta zählt zu den beliebtesten Stauden für schattige Bereiche im Garten oder auf dem Balkon. Ihre weißen bis lilafarbenen Blüten locken Insekten an. Sie sind außerdem essbar.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerBei den Schafgarben gilt: Alle Vertreter dieser Pflanzenfamilie haben essbare Blüten. Ob rot, gelb, rosa oder weiß, die Blütenfarbe ist dabei egal. Auch die würzig-scharfen, leicht bitteren Blätter können zerkleinert und für Wildkräuter-Suppen, Salate oder Tees verwendet werden.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDie Schwarzäugige Susanne gehört zu den Kletterpflanzen. Ihre gelben oder roten Blüten können geerntet und als essbare Deko genutzt werden.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerWer keinen Garten hat, kann auch einen Balkonkasten mit Kräutern und Blumen gestalten, deren Blüten essbar sind. In diesem Beispiel ergänzen sich unter anderem Rosmarin, Olivenkraut, Thymian, Gewürztagetes und Karpaten-Glockenblume. Bei dieser Pflanzen-Zusammenstellung ist wichtig, es mit dem Gießen nicht zu übertreiben. Ständige Feuchtigkeit bekommt den Kräutern und Blumen überhaupt nicht. Der Balkonkasten sollte regelmäßig abtrocknen dürfen. Mit etwas Glück überdauern die Kräuter auch den Winter.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerViel mehr Blüten, als man annehmen würde, sind essbar. Duftrosen zum Beispiel riechen nicht nur gut, sie haben auch ein besonderes Aroma. Auch die Blüten von Taglilien, Nelken und Kornblumen sind eine schöne und vor allem essbare Deko auf dem Tisch oder in Gerichten.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDie Agastache ist eine echte Wunderpflanze. Mit ihrem minzigen Geschmack wird sie für Hustentee, Fruchtsalate und Süßspeisen verwendet.Bildrechte: MDR/Daniela DufftBlickfang im Glas: Mit Borretschblüten können Sie Eiswürfel beispielsweise für die nächste Grill- oder Gartenparty herstellen. Achten Sie aber darauf, ausschließlich die Blüten zu verwenden. Die bitteren, äußeren Kränze müssen Sie entfernen, bevor Sie die Blüten ins Wasser für die Eiswürfel geben.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerTaglilien haben ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen. Manche schmecken wie Apfel, andere haben ein Zitronenaroma. Vor allem auf Quark oder gefüllt werden sie zu einem echten Hingucker.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNKAuch die zarten Nelkenblüten sind mit ihrem neutralen bis süßen Geschmack sehr vielfältig. Ob in Schokolade oder in Getränken, die Nelke ist ein hübscher Blickfang.Bildrechte: MDR/Daniela DufftIm Quark mit frischem Obst bringen die Blüten von Ringelblume, Malve und Kornblume Pepp.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDie meisten Blüten unserer Kräuter können ebenfalls gegessen werden. Die Blüten des afrikanischen Basilikums schmecken milder als die Blätter. Informieren Sie sich aber im Zweifelsfall, welche Blüten essbar sind: Petersilienblüten sind beispielsweise giftig.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDuftrosen schmecken ähnlich wie sie riechen. Aus den Blütenblättern kann zum Beispiel Sirup hergestellt werden.Bildrechte: MDR/Daniela DufftAuch Rosenlimonade mit Limetten oder Zitronen ist ein beliebtes Rezept für den Sommer. Hierfür wird Rosensirup einfach in Mineralwasser gegeben und mit Blüten hübsch garniert.Bildrechte: MDR/Daniela DufftAls Strauß sehen Ringelblumen und Kornblumen wunderschön aus. Die Blüten können aber auch getrocknet werden. Sie verschönern Desserts und Speisen.Bildrechte: MDR/Daniela DufftAuch Zucker oder Salz mit Blütenblättern sind auf jeder Gartenparty ein toller Blickfang. Dazu werden die Blüten getrocknet und untergemischt.Bildrechte: MDR/Daniela DufftOb sanfte Pastelltöne oder knallig-bunte Farben: Essbare Blüten sind eine Bereicherung für die Küche.Bildrechte: MDR/Daniela Dufft