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Diese Erdbeere hat Grauschimmel, da hilft es nur, betroffene Früchte zu entfernen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

PflanzengesundheitErdbeeren: Pilzkrankheiten und Mangelerscheinungen erkennen und bekämpfen

01. Juni 2023, 11:24 Uhr

Erdbeerpflanzen sind empfindlich gegenüber verschiedenen Krankheiten, viele werden durch Pilze ausgelöst. Haben die Pflanzen einen Pilzbefall, müssen kranke Früchte schnell entfernt werden. Daneben gibt es noch Mangelerscheinungen und Frostschäden. Wir geben Tipps, was Sie dagegen tun können.

So beugen Sie Pilzkrankheiten vor

Generell können Sie Erdbeerkrankheiten durch diese Maßnahmen vorbeugen:

  • Widerstandsfähige Erdbeer-Sorten pflanzen.
  • Fruchtfolge beachten: Regelmäßig Anbaufläche wechseln.
  • Bei Neuanlage des Erdbeerbeetes neue Pflanzen statt eigener Absenker verwenden.
  • Weiten Pflanzenabstand wählen, damit das Laub bei Feuchtigkeit schnell abtrocknen kann.
  • Spätestens während der Blüte Stroh im Beet ausbringen. So können die Pflanzen besser abtrocknen.
  • Nicht auf die Blätter und nur früh am Tag gießen, damit die Blätter gut abtrocknen.
  • Starke Stickstoffdüngung vermeiden.

Pilzkrankheiten an Erdbeeren

Mehltau

Der weit verbreitete Pilz, der auch viele andere Pflanzen befällt, tritt an Früchten, Blüten und Blättern auf. Auf den Unterseiten der Blätter bildet sich ein weißer Belag, die Blätter färben sich rötlich bis violett und rollen sich nach oben. Die Früchte reifen nicht aus und sehen schließlich wie weiß gepudert aus. Hier müssen alle kranken Pflanzenteile entfernt werden.

Eingerollte, rötlich gefärbe Blätter sind ein Zeichen für Mehltau. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft

Grauschimmel

Grauschimmel befällt nur die Früchte, nicht die Pflanze. Der Pilz dringt meist über eine Schadstelle, die durch Hagel oder Tierfraß entstanden sein kann, in die Frucht ein. Hier hilft nur, die befallenen Früchte abzusammeln.

Erdbeeren, die von Grauschimmel befallen sind, müssen entfernt werden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Colletotrichum-Fruchtfäule

Eine andere Pilzkrankheit ist die Colletotrichum-Fruchtfäule. Die Beeren faulen und fallen zusammen. Vorbeugend gegen Colletotrichum werden im erwerbsmäßigen Anbau schon während der Blüte Fungizide eingesetzt. Beim Anbau im eigenen Garten ist vor allem wichtig, optimale Bedingungen für das Gedeihen der Erdbeeren zu schaffen: ausreichend Platz, ein geeigneter Standort, richtiges Gießen und Fruchtwechsel.

Diese Erdbeere zeigt die Krankheit im Anfangsstadium. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft

Lederkrankheit

Die Lederbeerenfäule (Phytophtora cactorum) ist eine Pilzkrankheit, die im Boden steckt. Sie ist besonders tückisch, da nichts gegen diesen Pilz hilft. Hier kann wirklich nur ein neuer Standort gefunden werden. Der Pilz befällt die Pflanze entweder über die Wurzeln oder über die Früchte, die auf dem Boden liegend wachsen.

Gegen die Lederkrankheit hilft leider nur ein Standortwechsel. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft

Weißflecken- und Rotfleckenkrankheit

Wenn sich runde weiße Flecken mit einem braunroten Rand über das Blatt verteilen, handelt es sich um die Weißfleckenkrankheit. Diese Pilzkrankheit erscheint häufig erst nach der Fruchtreife. Ähnlich sieht auch die Rotfleckenkrankheit aus, allerdings zeigt sich bei ihr kein weißer Kern auf den Blättern. Die Pflanze wird durch den Befall der Blätter geschwächt. Bei starkem Befall färbt sich das Laub karminrot. Nach der Ernte sollten die Blätter der Pflanze komplett entfernt werden, da die Pilzsporen auf ihnen überwintern. Nur so kann der Befall im nächsten Jahr vermindert werden.

Die Weißfleckenkrankheit befällt ausschließlich die Blätter. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft

Mangelerscheinungen und Pflanzenschäden

Eisenmangel

Eisenmangel erkennt man daran, dass die Blätter der Pflanzen hellgrün und die Adern dunkelgrün sind. Ursache kann der zu hohe pH-Wert im Boden sein. Dieser hindert die Pflanzen daran, die Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen. Hier hilft es, dem Boden regelmäßig in kleinen Gaben sulfathaltige Düngemittel mit dem Gießwasser zuzuführen, die den pH-Wert des Bodens senken.

Nicht nur Menschen, auch Pflanzen können unter Eisenmangel leiden. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft

Erfrorene Knospen

Wenn es im späten Frühjahr noch einmal Frost gibt, können die schon geöffneten Blüten der Erdbeeren Schaden nehmen und erfrieren. Verfärbt sich der Blütenboden schwarz, kann daraus keine Frucht mehr entstehen. Bei gesunden Blüten ist der Blütenboden goldgelb. Für die noch geschlossenen Knospen besteht Hoffnung.

Aus einer erfrorenen Blüte wächst keine Erdbeere mehr. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Unser Erdbeer-Dossier

Quelle: MDR Garten (dgr)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. Juni 2023 | 08:30 Uhr