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Sonnige Pfingsten, aber...Warum Trockenheit schon vor dem Sommer ein Problem ist

01. Juni 2023, 09:52 Uhr

Ganz Sachsen-Anhalt konnte sich am Pfingstwochenende über Sonne freuen. Die gute Nachricht: Hoch "Wiola", das den Sonnenschein mitbringt, bleibt noch eine Weile. Die schlechte: Schon vor dem Sommer wird es in Sachsen-Anhalt immer trockener. Die Bauern im Land sind besorgt um ihre Pflanzen. Und in vielen Regionen ist die Gefahr für Waldbrände mittlerweile hoch.

Was war das für ein sonniges Pfingstwochenende! Hoch "Wiola" hat Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad nach Sachsen-Anhalt gebracht. Noch bis Ende der Woche ist erstmal kein Regen zu erwarten, meldet der Deutsche Wetterdienst. Wiola macht es sich noch ein paar Tage gemütlich.

Zeit für kurze Hosen und Sonnenbrille – und für ein Thema, das Sachsen-Anhalt Jahr für Jahr beschäftigt: die anhaltende Trockenheit. Denn während der März noch so nass und verregnet war wie seit 20 Jahren nicht, wird es seitdem immer trockener. Auch das Unwetter, das kurz vor Pfingsten in Thüringen und Niedersachsen für Überschwemmungen gesorgt hat, hat Sachsen-Anhalt weitgehend verschont.

Ob klebrige Pollen auf dem Autodach oder trockene Beete im Garten: Wie merken Sie die Trockenheit in ihrer Region? Wann hat es bei Ihnen zuletzt geregnet? Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen und schicken Sie uns Fotos!

Trockenheit: Das Problem sind die Wasservorräte

Auch, wenn man denkt, es hat doch gerade erst geregnet, oder wenn die Flusspegel kurzzeitig steigen, ist Trockenheit ein andauerndes Problem. In vielen Regionen sinken die Grundwasserstände.

Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, dass mehrere Landkreise und kreisfreie Städte im vergangenen Sommer sogar verboten hatten, Wasser aus Seen und Flüssen zu entnehmen? Der Wasserexperte Michael Rode meinte damals, künftig müssten sich Gärtner, Förster und Bauern daran gewöhnen, dass die Böden trocken sind.

Bauern fürchten schlechte Ernten

Die Landwirte in Sachsen-Anhalt haben den vielen Regen im März begrüßt. Die Fachreferentin für Acker- und Pflanzenbau beim Landesbauernverband, Nadine Börns, sagte MDR SACHSEN-ANHALT jedoch, die euphorische Stimmung sei mittlerweile umgeschlagen. Mittlerweile sehe es schon wieder ähnlich kritisch aus wie im vergangenen Jahr. Und 2022 sei neben 2018 eines der schlimmsten Dürrejahre in Sachsen-Anhalt gewesen.

Sich auf die Trockenheit vorzubereiten, sei schwierig. Beregnungsanlagen für die Felder sind Börns zufolge nicht nur teuer: Es sei auch nicht gesichert, ob die Bauern im Sommer überhaupt Wasser entnehmen dürfen. Das, was die Felder jetzt brauchen, sei Niederschlag.

Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt steigt

Im vergangenen Jahr hatte sich die Trockenheit in Sachsen-Anhalt sehr deutlich gemacht: Schon Ende März war in der Dübener Heide der erste Waldbrand ausgebrochen, ab April kam es im Harz immer wieder zu Bränden, die zum Teil erst nach Tagen gelöscht werden konnten.

Seitdem hat Sachsen-Anhalt sich auf mögliche neue Waldbrände vorbereitet, schätzt das Landeszentrum Wald in Halberstadt die aktuelle Lage ein. Landkreise, Gemeinden, Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr seien fit für die Waldbrandsaison, die offiziell schon am 1. März begonnen hat. Im Harz steht sogar ein Löschflugzeug bereit.

In diesem Frühjahr sind die großen Waldbrände zum Glück bislang ausgeblieben. Doch nach und nach steigt die Waldbrandgefahr im Land. In einigen Wäldern sollen die Grillplätze und Feuerstellen schon jetzt nicht mehr genutzt werden.

Was Sie bei Waldbrandgefahr beachten sollten, erfahren Sie hier:

Welche Wandbrandgefahrenstufe in Ihrer Region gilt, zeigt Ihnen diese Karte:

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MDR (Maren Wilczek, Theo M. Lies), dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. Mai 2023 | 06:00 Uhr