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ArbeitskampfIG Metall startet erste Warnstreiks

30. Oktober 2022, 14:30 Uhr

Acht Prozent mehr Lohn bei einem Jahr Laufzeit des Tarifvertrags fordert die IG Metall. Die Arbeitgeber bieten dagegen eine Einmalzahlung von 3.000 Euro und eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen bei 30 Monaten Laufzeit. Angesichts der festgefahrenen Verhandlungen gab es am Samstag erste Warnstreiks.

Am Samstag hat es erste Warnstreiks der IG Metall in der Metall- und Elektroindustrie gegeben. Wie die Gewerkschaft mitteilte, gab es unter anderem in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen Arbeitsniederlegungen. Zu den betroffenen Unternehmen gehörten Bosch, ThyssenKrupp und Miele. Grund seien die festgefahrenen Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie.

Die IG Metall erklärte, das Angebot der Arbeitgeber sei eine "Schnapsidee". Diese hatten eine Einmalzahlung von 3.000 Euro angeboten und zudem eine nicht weiter bezifferte Erhöhung der Lohntabellen. Nach dem Willen der Arbeitgeber soll der Tarifvertrag 30 Monate gelten.

Gewerkschaft mit höchster Forderung seit 2008

Die IG Metall fordert stattdessen acht Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von einem Jahr. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann kündigte an, dass bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 8. November nur kürzere Warnstreiks von einigen Stunden geplant seien. Danach werde man entscheiden, wie es weitergehe.

Zum Start der Tarifverhandlungen im September hatte Hofmann im Interview mit MDR AKTUELL erklärt, warum er die Forderungen seiner Gewerkschaft für gerechtfertigt hält. Es sind die höchsten Forderungen seit 2008. Hofmann verwies aber darauf, zuletzt habe die Beschäftigungssicherung in der Corona-Krise im Vordergrund gestanden, eine Erhöhung der Entgelttabellen habe es dagegen faktisch nicht gegeben.

Aus den mitteldeutschen Ländern wurden zunächst keine Warnstreiks gemeldet, aber auch dort sind sie angekündigt. In Thüringen will die IG Metall nächste Woche mit Arbeitsniederlegungen beginnen. Für Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden noch keine Termine genannt.

MDR, dpa, AFP (rnm)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 28. Oktober 2022 | 13:00 Uhr

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