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Wer seinen Schrott richtig entsorgt, kann damit selbst noch ein paar Euro verdienen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Geisser

Ist das Schrott oder kann das weg?Buntmetall wird in der Krise wertvoller

19. November 2022, 15:10 Uhr

Oft landet Schrott einfach auf der Straße. Fliegende Händler nehmen die Gegenstände dann mit und versuchen, Geld damit zu verdienen. Um Kriminalität vorzubeugen, sollte Schrott aber richtig entsorgt werden. So können auch die verdienen, die den Schrott loswerden wollen.

Mit Schrott lässt sich viel Geld verdienen. Das weiß auch Uwe Bachmann. Er leitet einen Recyclinghof in Halle. Hier sammeln er und seine Kollegen alles, was an Metallen nicht mehr gebraucht wird – aber noch wertvoll ist. Bachmann erzählt: "Es gibt Schrott, dazu gehören Eisen und Stahl." Und dann seien da noch die Buntmetalle wie Kupfer, Messing und Aluminium. "Das geht bis zu Gold und Silber", sagt er. "Damit wird das Geld verdient."

Es gibt Schrott, dazu gehören Eisen und Stahl. Und es gibt die Buntmetalle wie Kupfer, Messing, Aluminium, das geht bis zu Gold und Silber. Damit wird das Geld verdient.

Uwe Bachmann | Leiter eines Recyclingshofs in Halle

Doch die Schrottpreise schwanken. Während der Stahlpreis monatlich für den Handel festgelegt wird und meist zwischen 100 bis 200 Euro pro Tonne schwankt, weil er von Unwettern, eingestürzten Brücken oder erhöhtem Bedarf abhängig ist, wird Kupfer an der Börse gehandelt. Auf einem der vielen Schrottplätze der international agierenden Firma "Scholz Recycling GmbH" türmt sich dann auch von Badewannen über Stahlträger bis hin zu Kupfer träten alles, was aus Metall ist.

In den Containern landen alle Metalle, die wiederverwertet werden können. Der Schrott wird dafür zunächst von anderen Materialien getrennt, aus Kabeln gezogen, zerkleinert, gewogen und dann weiterverkauft. Je kleiner die Teile, umso mehr Profit bringt der Schrott ein.   

Wenn Geld im Spiel ist, kommt immer kriminelle Energie dazu

Dass im Schrottgeschäft mitunter kriminelle Energien entstehen, ist Uwe Bachmann bewusst. Auch auf seinem Schrottplatz wurde schon versucht, einzubrechen. Andere Diebe versuchten, ihren geklauten Schrott bei ihm loszuwerden. Daher verlangt der Chef des Recyclinghofs von seinen Kunden den Personalausweis und von Schrottsammlern einen Gewerbeschein. Gleichzeitig rät er davon ab, Metallabfall auf die Straße zu stellen.

Das leiste dem Klau von Schrott nur Vorschub, glaubt er. "Die Leute sollen ihren Schrott doch besser ins Auto packen und können so selbst noch ein paar Euro damit verdienen."

Die Leute sollen ihren Schrott doch besser ins Auto packen und können so selbst noch ein paar Euro damit verdienen.

Uwe Bachmann | Leiter eines Recyclinghofs in Halle

Bachmann warnt aber auch: Seit Juli dieses Jahres verbietet eine EU-Verordnung das Verschrotten von Elektrogeräten. Waschmaschinen, Föns, Toaster und andere Haushaltsgeräte dürfen nicht auf dem Schrottplatz abgegeben werden, dafür sind die Hersteller oder Einrichtungen wie die Stadtwirtschaft zuständig.

Preise für Schrott nur teilweise gestiegen

Derzeit sind die Schrottpreise nur teilweise gestiegen. Daran schuld ist unter anderem der russische Krieg gegen die Ukraine. Aber in Zeiten von Inflation und steigender Preise ist davon auszugehen, dass der Schrottwert weiter nach oben geht. Und die Metalle wieder in den Stoffkreislauf zu geben, ist auch nachhaltig, erklärt Bachmann MDR SACHSEN-ANHALT.

Dabei kann man sich schon mal die Mühe machen, Metalle aus alten Elektrokabeln zu ziehen. Das kann auch im Familienkreis stattfinden und Spaß machen. Kupfer aus Klimaanlagen oder Fernsehergeräten zu extrahieren, davon rät der Schrottexperte jedoch ab.  

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MDR (Anne Sailer)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. November 2022 | 15:10 Uhr

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