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Laut der Gewerkschaft EVG gibt es bei den Verkehrsunternehmen in Sachsen-Anhalt gar nicht die personellen Voraussetzungen für das 49-Euro-Ticket. Bildrechte: MDR/André Plaul

Bundesweite FahrkarteGewerkschaft: Für 49-Euro-Ticket fehlen Personal und Infrastruktur

08. November 2022, 07:17 Uhr

Aus Sicht der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft fehlen die Voraussetzungen für die Einführung des 49-Euro-Tickets. Zunächst müssten Schienennetze ausgebaut und mehr Geld in die Instandhaltung investiert werden. Auch brauche es bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV.

Sachsen-Anhalt ist aus Gewerkschaftssicht nicht gut genug auf die Einführung des 49-Euro-Tickets vorbereitet. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Sachsen-Anhalt teilte mit, der Schienenverkehr verfüge weder über die nötige Infrastruktur, noch gebe es genug Personal. Bereits das 9-Euro-Ticket habe viele Angestellte an den Rand der Belastung und teilweise sogar darüber hinaus gebracht. Die Landespolitik müsse zunächst das Schienennetz ausbauen lassen und mehr Geld in die Instandhaltung investieren.

EVG: Geld in bessere Arbeitsbedingungen investieren

Das Land würde Gelder vom Bund seit Jahren vorwiegend verwenden, um Schülerverkehr zu finanzieren, anstatt in den Ausbau des Schienennetzes. Der Vorstand der EVG fordere, die Verkehrswende voranzubringen, anstatt vorrangig in einmalige Maßnahmen zu investieren. Zudem müsse mehr Geld da sein, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, hieß es von der EVG.

Bund und Länder hatten sich in der vergangenen Woche darauf geeinigt, dass es ab Anfang 2023 ein bundesweit gültiges 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr geben soll. Der Nachfolger des 9-Euro-Tickets soll "Deutschlandticket" heißen. Die Kosten von drei Milliarden Euro teilen sich Bund und Länder.

Auch Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) hatte sich zuletzt kritisch über das Ticket geäußert. Hüskens sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dass die Frage der Mobilität in den ländlichen Räumen trotz des neuen Tickets weitgehend offen bleibt. Das stelle das Land in Zukunft weiter vor große Herausforderungen. Hüskens wäre nach eigenen Angaben mehr Geld zur Verbesserung des ÖPNV-Angebotes im ländlichen Raum lieber gewesen.

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MDR (Daniel Salpius, Maren Wilczek) | erstmals veröffentlicht am 8.11.2022 | Korrekturhinweis: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, die EVG hätte Schülerverkehr als Ad-Hoc-Maßnahme bezeichnet. Wir haben diesen Fehler korrigiert.

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. November 2022 | 18:00 Uhr

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