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Illegale EinreiseReitzenhain: Schleuser springt bei Kontrolle aus fahrendem Transporter

10. Juli 2023, 21:06 Uhr

Als der Transporter führerlos in den Graben rollte, befanden sich noch 22 Menschen auf der Ladefläche. Bildrechte: Bundespolizei

Unweit des Grenzübergangs Reitzenhain im Erzgebirge ist ein Schleuser aus einem fahrenden Kleintransporter gesprungen. Das Fahrzeug mit 22 Menschen auf der Ladefläche rollte unkontrolliert in einen Seitengraben und kam dort zum Stehen, wie die Bundespolizei in Chemnitz mitteile. Durch den Unfall wurden den Angaben zufolge zwei Migranten an Arm und Kopf verletzt, ein weiterer Mensch erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Alle drei wurden in Krankenhäuser gebracht.

Auch eine Frau und ihre beiden Kleinkinder, die sich ebenfalls in dem Fahrzeug befanden, wurden vorsorglich zur Untersuchung in eine Klinik gebracht.

Mutmaßlicher Schleuser bleibt verschwunden

Beamte der Bundespolizei wollten den aus Tschechien eingereisten Transporter am Sonntag bei Reitzenhain kontrollieren. Der Fahrer versuchte sich dem durch ein Ausweichmanöver zu entziehen und sprang aus dem fahrenden Fahrzeug. Der Mann flüchtete zu Fuß in ein angrenzendes Waldstück. Die Fahndung nach ihm blieb erfolglos. Im Schleuserfahrzeug befanden sich 21 Syrer und ein Türke im Alter zwischen zwei und 43 Jahren.

Mehrere illegale Einreisen in Chemnitz

Auch im Stadtgebiet von Chemnitz gab es in der Nacht zum Montag mehrere illegale Einreisen. Laut Bundespolizei wurden Polizisten zunächst gegen 00:45 Uhr am Hauptbahnhof Chemnitz von zwei 24 Jahre alten Algerien angesprochen, die nach einem Camp fragten. Die Männer konnten keine Dokumente vorweisen. Sie äußerten ein Asylgesuch und wurden anschließend in eine Erstaufnahmeeinrichtung gebracht. Im Laufe der Nacht griffen Polizisten weitere elf Personen im Stadtgebiet auf, die keine Papiere vorweise konnten, darunter ein 15 Jahre alter syrischer Jugendlicher. In zwei Fällen wurden die mutmaßlichen Schleuser festgenommen, ein Slowake und ein Tscheche.

Untersuchungshaft nach Schleusung im Landkreis Görlitz

Nach der illegalen Einrese von 18 syrischen Staatsangehörigen in der vergangenen Woche wurde gegen die beiden mutmaßlichen Schleuser am Montag Untersuchungshaft angeordnet. Wie die Bundespolizei in Ludwigsdorf mitteilte, handelten die beiden Polen unabhängig voneinander. Einer von ihnen hatte 13 Personen in einem Transporter über die Grenze gebracht und sie in Holtendorf aussteigen lassen. Der zweite Schleuser war auf der Autobahn am Grenzübergang einem Bundespolizisten in seiner Freizeit aufgefallen, der seine Kollegen über die mutmaßliche Schleusung informierte.

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MDR (lam,dkö)/AFP

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 10. Juli 2023 | 12:30 Uhr