ServiceoffensiveAb sofort persönliche Kundenbetreuung in jedem Zug der Vogtlandbahn
Seit dem Wochenende ist in jedem Zug der Vogtlandbahn eine Kundenbetreuerin oder ein Kundenbetreuer unterwegs. Sie beraten Reisende, verkaufen Fahrscheine und geben touristische Tipps. Die bisherigen Automaten werden ausgebaut. Der Verkehrverbund Vogtland bezahlt den Service und begründet ihn mit den hohen Kosten für neue Automaten und deren Unterhaltung.
Auf dieser Seite:
- Kundenbetreuung in allen Züge von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss.
- Alte Automaten verschwinden aus den Triebwagen.
- Vogtlandbahn fährt auf vier Linien bis Thüringen, Böhmen und Oberfranken.
Mensch statt Maschine: Reisende und Pendler in der Vogtlandbahn werden seit dem Wochenende in allen Zügen wieder von Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuern bedient. Der Verkehrsverbund Vogtland (VVV) hat die Ausweitung des persönlichen Service beschlossen und bezahlt diesen dem Betreiber, der Länderbahn. Bislang waren laut eines VVV-Sprechers nur zwei Drittel der Züge mit Kundenbetreuenden besetzt. Nun gebe es den Service an allen Tagen in allen Zügen von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss. Das Servicepersonal ist auf allen deutschen Streckenabschnitten im Einsatz. In Tschechien übernehmen tschechische Kundenbetreuer die Aufgaben.
Kundenbetreuung mit Fremdenverkehrstipps
Die Mitarbeitenden der Vogtlandbahn beraten Reisende, verkaufen Fahrscheine - auch über das Verbundgebiet hinaus - und geben touristische Tipps. Ein Grund für mehr persönlichen Service sind nach Angaben des Sprechers auch die Kosten für die Automaten und deren Wartung. Sämtliche Automaten in allen 17 Triebwagen der Vogtlandbahn müssten demnächst erneuert werden. Nun werden sie stattdessen ausgebaut. Der Verkehrsverbund habe durch die zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Zügen keine höheren Ausgaben, könne aber mehr Service bieten.
Wir sind davon überzeugt, dass die persönliche Fahrgastbetreuung ein wichtiges Qualitätskriterium darstellt, das sich vor allem in der Fahrgastzufriedenheit widerspiegeln wird
Michael Barth | Geschäftsführer des Zweckverbandes VVV
Michael Barth, Geschäftsführer des Zweckverbandes VVV, formuliert es so: "In vielen Dienstleistungsbranchen wird die Kundenbetreuung immer anonymer. Wir sind davon überzeugt, dass die persönliche Fahrgastbetreuung ein wichtiges Qualitätskriterium darstellt, das sich vor allem in der Fahrgastzufriedenheit widerspiegeln wird."
Vogtlandbahn fährt bis Tschechien und Ostthüringen
Die Vogtlandbahn fährt aktuell auf vier Linien in Sachsen bis ins Zwickauer Zentrum, nach Bad Brambach und Klingenthal, in Ostthüringen bis nach Gera über Greiz sowie in Tschechien bis nach Kraslice und Cheb. Früh und abends wird noch die Strecke Plauen - Hof bedient. Bereits im Herbst 1996 hatte die Vogtlandbahn den Verkehr zunächst auf der Linie Zwickau - Plauen - Bad Brambach von der Deutschen Bahn übernommen.
Seither gab es eine Ausweitung des Netzes - zeitweise bis nach Regensburg. Aber nachfolgend wurden auch einzelne Linien und Linienabschnitte eingestellt - so etwa zwischen Schönberg und Schleiz - oder an andere Betreiber wie die zur Länderbahn gehörende Oberpfalzbahn (Hof - Regensburg, Cheb - Marktredwitz) oder an die Erfurter Bahn (Leipzig - Gera - Hof) abgegeben. Seit 1999 kommt die Vogtlandbahn direkt ins Zwickauer Zentrum - im letzten Abschnitt auf einem Dreischienengleis mit der städtischen Straßenbahn.
Kein Zusammenhang zu Problemen mit Regionalbus-Finanzierung
Einen Zusammenhang zwischen den zusätzlichen Kundenbetreuern in der Vogtlandbahn und fehlendem Geld für den Regionalbus-Verkehr im Vogtland wies der Verbundsprecher zurück. Beim Regionalbus-Verkehr hätten zwei Busbetriebe in Bietergemeinschaft langjährige Verträge vorfristig gekündigt und mit unerwartet gestiegenen Personal- und Energiekosten begründet. Das Servicepersonal der Vogtlandbahn sei länger bestellt gewesen und seit Monaten geschult worden.
MDR (lam)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 14. Oktober 2022 | 13:30 Uhr