CyberkriminalitätLeipziger wegen Internetbetrugs in mehr als 600 Fällen angeklagt
Wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs muss sich ein Mann vor Gericht verantworten. Die ihm vorgeworfenen Straftaten haben sich alle im Internet abgespielt. Der entstandene Schaden bei den Betrogenen ist immens.
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat gegen einen Mann aus Leipzig Anklage wegen Internetbetrugs in mehreren hundert Fällen erhoben. Wie ein Sprecher am Freitag mitteilte, habe man das Ermittlungsverfahren gegen den 37‑Jährigen abgeschlossen. Es werde Anklage bei der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Leipzig wegen gewerbsmäßigen Bandenbetruges unter anderem in insgesamt 654 Fällen erhoben.
Fremde Konten leergeräumt
Der Angeklagte soll laut Generalstaatsanwaltschaft mit unbekannten Mittätern im Rahmen von betrügerischen Verkaufsangeboten im Internet zusammengearbeitet und Konten unter fremden Namen im In- und Ausland eröffnet haben. Ziel war, diese im Deep-Web zu verkaufen oder für Straftaten zu benutzen. Zudem soll der Leipziger Bank- und Bitcoin-Konten anderer Personen weitestgehend leergeräumt haben. Der Angeschuldigte habe vor allem auch unter falschen Personalien betrügerische Warenbestellungen hochwertiger Artikel vorgenommen, ohne diese zu bezahlen.
Geld für Drogen und Spiele ausgegeben
Die Anklageschrift geht von einem verursachten Gesamtschaden von knapp 250.000 Euro bei Opfern in ganz Deutschland aus. Der drogen- und spielsüchtige Mann soll den gesamten Schadensbetrag verspielt, für Drogen sowie zur Begehung weiterer Straftaten ausgegeben haben.
Am 26. Januar dieses Jahres war der Mann bei einer Razzia festgenommen worden. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
MDR (ama)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 28. Juli 2023 | 07:30 Uhr