Russland-Ukraine-KriegNewsblog: UN besorgt über Hinrichtungen von Kriegsgefangenen
Die Vereinten Nationen beklagen willkürliche Hinrichtungen von Kriegsgefangenen auf russischer und ukrainischer Seite. Auch Misshandlungen und Folter sind einem UN-Bericht zufolge weit verbreitet. In Skandinavien bündeln mehrere Staaten ihre Luftabwehr gegen eine Bedrohung aus Russland. Mehr zu den Entwicklungen im Ukraine-Krieg und den Folgen hier im Newsblog.
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
- Blinken schließt langfristig Verhandlungen über Grenzen der Ukraine nicht aus
- Selenskyj fordert moderne Kampfjets von der EU
- Weitere Nachrichten zum Ukraine Krieg
22:37 Uhr | Russland wirft Slowakei wegen Kampfflugzeugen Vertragsbruch vor
Russland hat der Slowakei wegen der Übergabe der aus Sowjetzeiten stammenden Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 an die Ukraine Vertragsbruch vorgeworfen. Der Förderale Dienst für die militär-technische Zusammenarbeit verwies auf einen Vertrag von 1997. Danach sei es nicht zulässig, die Maschinen ohne Zustimmung Russlands einem anderen Staat zu überlassen. Moskau sprach von einem "unfreundlichen Akt" und einem Verstoß gegen die internationalen Pflichten der Slowakei.
Die slowakische Politik hat bisher nicht öffentlich auf die russischen Vorwürfe reagiert. Am Donnerstag hatte die Slowakei vier Flugzeuge an die Ukraine übergeben, weitere neun sollen folgen.
21:07 Uhr | UN besorgt über Hinrichtungen von Kriegsgefangenen im Ukraine-Krieg
Die Vereinten Nationen haben sowohl Russland als auch die Ukraine beschuldigt, Kriegsgefangene ohne Gerichtsverfahren willkürlich hinzurichten. Die Leiterin der UN-Mission zur Überwachung der Menschenrechte in der Ukraine, Matilda Bogner, sagte, man sei "zutiefst besorgt" über diese Exekutionen.
Für einen am Freitag veröffentlichten Bericht befragten die Vereinten Nationen eigenen Angaben zufolge auch mehr als 400 Menschen auf beiden Seiten, die in Kriegsgefangenschaft sind oder waren. Russland wurde dabei vorgeworfen, den internationalen Beobachtungsteams keinen Zugang zu den ukrainischen Gefangenen zu gewähren. Von etwas mehr als 200 bereits wieder befreiten Ukrainern habe die Mehrzahl von Misshandlungen berichtet. Von 200 interviewten russischen Kriegsgefangenen habe "gut die Hälfte" von Misshandlungen und Folter durch die ukrainischen Streitkräfte oder den Geheimdienst SBU berichtet.
20:51 Uhr | Nordische Staaten wollen Luftverteidigung bündeln
Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark haben Pläne für eine geeinte nordische Luftabwehr gegen eine Bedrohung aus Russland bekanntgegeben. Eine entsprechende Absichtserklärung sei vergangene Woche auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland unter Anwesenheit hochrangiger US-Militärs unterzeichnet worden, teilten sie mit. Der Kommandeur der dänischen Luftwaffe, Jan Dam, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Verzahnung der Luftwaffen sei durch Russlands Einmarsch in die Ukraine angestoßen worden. Zusammen verfügten die vier Staaten über so viele Kampfflugzeuge wie ein großes europäisches Land.
Auch die Luftüberwachung soll laut Dam so angepasst werden, dass alle vier Staaten Zugriff auf die jeweiligen Radar-Daten erhalten. Schweden und Finnland wollen in die Nato beitreten. Bislang blockieren die Türkei und Ungarn aber die Beitritte.
18:03 Uhr | USA verschärfen Sanktionen gegen Belarus
Die US-Regierung hat die Sanktionen gegen Belarus weiter verschärft. Wie das US-Finanzministerium mitteilte, richten sich die Strafmaßnahmen gegen zwei Staatsunternehmen, die zentrale Wahlkommission, das Präsidentenflugzeug von Machthaber Alexander Lukaschenko sowie gegen mehrere Einzelpersonen. So würden etwaige Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren. Zudem seien gegen 14 Einzelpersonen Visumsrestriktionen erlassen worden.
Das US-Außenministerium begründete die verschärften Sanktionen unter anderem mit der Unterstützung der Lukaschenko-Regierung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zudem verwies die Behörde auf das brutale Vorgehen des Regimes gegen die Demokratiebewegung von Belarus sowie auf Menschenrechtsverstöße.
Update 15:32 Uhr | Ukraine: Mehrere Tote bei russischen Raketenangriffen
Bei russischen Angriffen sind nach ukrainischen Angaben im Osten des Landes mehrere Menschen getötet worden. Rettungsdiensten zufolge wurden bei einem Raketenbeschuss auf die ostukrainische Stadt Kostjantyniwka drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt. Bei dem Angriff sei ein humanitäres Unterstützungszentrum getroffen worden. Unter den Opfern seien drei Binnenvertriebene aus Bachmut, Tschassiw Jar und Opytne. Die russische Armee erklärte dagegen, sie habe ein "Munitionslager ausländischer Söldnereinheiten" in Kostjantyniwka getroffen. Kostjantyniwka liegt etwa 25 Kilometer westlich der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut.
Der Pressedienst des ukrainischen Militärs berichtete via Telegram von Angriffen auf acht ukrainische Regionen. Innerhalb eines Tages seien dabei mindestens neun Zivilisten getötet und 26 weitere verletzt worden. Es seien 122 Siedlungen beschossen worden.
06:40 Uhr | Soldaten der Nato-"Speerspitze" trainieren in Thüringen
Eine Woche lang hat das Panzergrenadierbataillon 371 aus Marienberg im thüringischen Bad Salzungen im Gelände trainiert. Die Soldaten gehören zur "Speerspitze" der Nato. Im Ernstfall sind sie schnell einsatzbereit.
03:07 Uhr | Blinken schließt langfristig Verhandlungen über Grenzen der Ukraine nicht aus
US-Außenminister Antony Blinken schließt langfristig Verhandlungen über die künftigen Grenzen der Ukraine nicht aus. Die Entscheidung darüber liege aber bei den Ukrainern, betonte er am Donnerstag vor einem Parlamentsausschuss in Washington. Jeder eventuelle Friedensschluss müsse "gerecht und dauerhaft" sein.
Die Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine müsse gewahrt bleiben, betonte Blinken. Beobachtern zufolge ließ der Chef der US-Diplomatie damit durchblicken, dass Washington eine Rückeroberung aller von Russland besetzten ukrainischen Gebiete – vor allem der Krim – durch Kiews Truppen für nicht wahrscheinlich hält.
00:26 Uhr | Selenskyj will moderne Kampfjets
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt die EU zur Lieferung westlicher Kampfjets zur Verteidigung gegen den russischen Angreifer. "Wir brauchen moderne Flugzeuge", sagte Selenskyj am Donnerstag beim EU-Gipfel, zu dem er per Video zugeschaltet war. Zugleich dankte er Polen und der Slowakei für die Entscheidung, Kampfjets des sowjetischen Typs MiG-29 bereitzustellen.
EU-Ratspräsident Charles Michel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonten lediglich, dass die Entscheidung über die Lieferung solcher Kampfjets von den einzelnen Mitgliedstaaten getroffen werden müsse.
Am Donnerstag hatte die Slowakei bekanntgegeben, der Ukraine die ersten vier ihrer 13 versprochenen Kampfflugzeuge übergeben zu haben.
00:10 Uhr | EU-Gipfel sieht noch immer Risiken bei Energieversorgung
Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten sehen weiterhin das Risiko von Energieengpässen. Zwar habe sich die Situation in der EU verbessert, hieß es in einer am Donnerstag beim EU-Gipfel verabschiedeten Erklärung. Dennoch sollten die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten für die nächste Heizperiode vorsorgen. Sie forderten Unternehmen zudem auf, die neue Plattform für gemeinsame Gaseinkäufe zu nutzen.
Die jüngst von der Kommission vorgeschlagene Reform des europäischen Strommarktes solle nach dem Willen der Staats- und Regierungschefs bis Ende des Jahres beschlossen werden. Der Kommissionsvorschlag sieht eine Entlastung vor allem durch langfristige Verträge für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und Atomkraft vor.
00:00 Uhr | Newsblog am Freitag, 24. März 2023
Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
- Ukraine-News: Nato-Mitgliedschaft der Ukraine für Merz nicht vom Tisch mit Video
- Freitag: Ehemaliges AKW in Tschernobyl durch mutmaßlich russischen Drohnenangriff stark beschädigt mit Video
- Donnerstag: USA und Russland wollen Ukraine an Verhandlungen über Kriegsende beteiligen mit Video
- Mittwoch: Trump vereinbart nach eigenen Angaben Treffen und Verhandlungen mit Putin mit Video
- Dienstag: Selenskyj bereit für Tausch von Gebieten mit Russland mit Video
- Montag: Russland greift Kiew mit Drohnen an mit Video
- Sonntag: Baltische Staaten ans europäische Stromnetz angeschlossen mit Video
- Samstag: Chemiepark-Chef fordert Rückkehr zu russischem Gas mit Video
- Freitag: Russland meldet Einnahme strategisch wichtiger Stadt mit Video
- Donnerstag: Neue ukrainische Offensive im Gebiet Kursk mit Video
- Mittwoch: Selenskyj erklärt Bereitschaft zu direkten Gesprächen mit Putin mit Audio
- Dienstag: Scholz bezichnet Trumps Rohstoff-Pläne für Ukraine als "egoistisch" mit Audio
- Montag: Trump will Seltene Erden aus Ukraine im Austausch für US-Hilfe mit Video
- Sonntag: Tote nach russischem Luftangriff auf Sudscha mit Audio
- Samstag: Raketenangriff auf historisches Zentrum Odessas mit Audio
- Freitag: Russland rückt in der Ostukraine weiter vor mit Video
- Donnerstag: Tote bei Drohnenangriff auf Wohnhaus in Sumy mit Audio
- Mittwoch: Kiew drängt auf Unterstützung der USA mit Video
- Dienstag: Verletzte nach Luftangriffen auf Charkiw mit Audio
- Montag: Erneut schwere Kämpfe um Pokrowsk
- Sonntag: Kiew meldet Drohnenangriff auf russische Öl-Raffinerie Rjasan mit Audio
- Samstag: Selenskyj will Friedensverhandlungen mit EU-Beteiligung mit Video
- Freitag: Trump gibt Selenskyj Mitschuld am Ukraine-Krieg mit Video
- Donnerstag: Trump will Ukraine-Krieg durch niedrigen Ölpreis beenden mit Video
- Mittwoch: Trump droht Putin mit hohen Zöllen bei Fortgang des Kriegs mit Video
- Dienstag: Trump plant Gespräch mit Putin mit Audio
- Montag: Ukraine will Flüchtlinge aus Deutschland zurückholen mit Audio
- Sonntag: Russland meldet Einnahme zweier Siedlungen
- Samstag: Laut Merkel kann die Ukraine ohne USA und Nato nicht überleben mit Audio
- Freitag: Scholz verknüpft Ukraine-Hilfe mit Aussetzung der Schuldenbremse mit Audio
- Donnerstag: Ukraine meldet Angriff auf russische Schießpulverfabrik mit Audio
- Mittwoch: Deutschland liefert der Ukraine 60 Iris-T-Raketen mit Audio
- Dienstag: Ukraine stoppt Produktion in letztem Kokskohle-Bergwerk Pokrowsk mit Audio
- Montag: Ukraine erhält erste neue Radhaubitze aus Deutschland
- Sonntag: Russland meldet Einnahme weiterer Orte bei Charkiw und Pokrowsk mit Audio
- Samstag: Armee nimmt nordkoreanische Soldaten gefangen
- Freitag: Razzien gegen Wehrdienstverweigerer und Schleuser mit Audio
- Donnerstag: Fahnenfluchten in der Ukraine massiv gestiegen mit Video
- Mittwoch: 13 Tote bei Gleitbombenangriff auf Saporischschja mit Audio
- Dienstag: Trump fordert von Nato-Staaten Militärausgaben von fünf Prozent des BIP mit Audio
- Montag: Selenskyj nennt Friedensbedingungen – Russland meldet Einnahme von Kurachowe mit Audio
- Sonntag: Ukraine startet neue Offensive im Gebiet Kursk mit Audio
- Samstag: Russische Truppen rücken im Donbass weiter vor mit Audio
- Freitag: Slowakei droht Ukraine mit Konsequenzen für Flüchtlinge mit Audio
- Donnerstag: Ukrainische Militärexperten kritisieren Armeeführung mit Audio
- Mittwoch: Oberbefehlshaber zieht positive Bilanz zu Kursk-Invasion mit Audio
- Dienstag: Russland hat 2024 fast 4.000 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet erobert mit Audio
- Montag: Russland und Ukraine tauschen 300 Kriegsgefangene aus mit Audio
- Sonntag: Ukrainer melden intensive Kämpfe um Pokrowsk und Kurachowe mit Audio
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- Dienstag: Laut Selenskyj mehr als 3.000 Nordkoreaner tot oder verwundet mit Audio
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- Freitag: Ukraine meldet russischen Raketenangriff auf Kiew
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- Mittwoch: Ukrainer melden russische Vorstöße bei Kursk und Pokrowsk
- Dienstag: Russischer General bei Explosion in Moskau getötet mit Video
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- Sonntag: Russland meldet Zerstörung von vier Patriot-Systemen in der Ukraine mit Audio
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- Dienstag: Russische Truppen melden Geländegewinne in Ostukraine mit Audio
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. März 2023 | 06:00 Uhr