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In Charkiw wurden bereits Klassenzimmer in der U-Bahn eingerichtet (Archivbild). Jetzt wird eine ganze Schule unterirdisch gebaut. Bildrechte: IMAGO/ZUMA Wire

Ukraine-NewsUkraine baut erste unterirdische Schule

10. Januar 2024, 21:31 Uhr

Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 10. Januar 2024 sind beendet.

Aktuelle Ukraine-News

Ukraine-News vom Mittwoch, 10. Januar 2024

Update 21:31 Uhr | Nato sichert Ukraine weitere Militärhilfen zu

Die Ukraine kann auf zusätzliche Unterstützung von Nato-Staaten für die anhaltende Abwehrschlacht gegen Russland setzen. Bei einem Treffen des Nato-Ukraine-Rats in Brüssel hätten am Mittwoch zahlreiche Alliierte Pläne für die Bereitstellung von weiteren Fähigkeiten skizziert, teilte das Verteidigungsbündnis am Abend mit. Es gehe um Unterstützung im Wert von Milliarden Euro. Was konkret in Aussicht gestellt wurde, blieb zunächst offen. Als ein Beispiel für Hilfszusagen nannte die Nato die geplante Bereitstellung von weiteren Flugabwehrsystemen.

21:28 Uhr | Russland soll nordkoreanische Raketen für Ukraine-Krieg erworben haben

Die USA und sieben weitere Staaten haben Russland vorgeworfen, nordkoreanische Raketen für den Einsatz im Ukraine-Krieg erworben und damit seine Stellung im UN-Sicherheitsrat missbraucht zu haben. Die am Mittwoch vorgebrachte Erklärung wurde auch von Großbritannien, Frankreich, Malta, Slowenien, Südkorea, Japan und der Ukraine unterzeichnet. "Es ist abscheulich, dass ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates in flagranter Weise gegen die Resolutionen des Rates verstößt, um ein anderes UN-Mitglied anzugreifen", sagte der Vize-UN-Botschafter der USA, Robert Wood, vor dem Rat.

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte dagegen, offenbar handle es sich um eine Falschinformation. Ein Vertreter der ukrainischen Luftwaffe habe erklärt, dass es für den Einsatz der Raketen keine Belege gebe. Ein ausdrückliches Dementi gab Nebensja jedoch nicht ab.

21:24 Uhr | Erstes Video von Nawalny aus Straflager

Wenige Wochen nach seiner Verlegung in ein neues Straflager im hohen Norden Russlands ist von dort erstmals ein Video von Kremlgegner Alexej Nawalny aufgetaucht. Der kurze Clip, den russische Medien am Mittwoch veröffentlichten, stammt aus einer Videoschalte, über die Nawalny zu einem Gerichtstermin in die Region Wladimir unweit von Moskau zugeschaltet wurde. Es gehe ihm gut, ließ er die dort vor dem Bildschirm sitzenden Journalisten wissen.

21:10 Uhr | UN: Mehr als 10.200 getötete Zivilisten in der Ukraine

Die UN haben in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast zwei Jahren mehr als 10.200 getötete Zivilisten erfasst. Allein während der Verschärfung der russischen Luftangriffe in der gesamten Ukraine seit Ende Dezember seien 125 Tötungen und mehr als 550 Verletzungen von Zivilisten dokumentiert worden, sagte Edem Wosornu, Direktorin beim UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe, am Mittwoch in New York. Vor dem UN-Sicherheitsrat führte sie in einer Sitzung zum Krieg in der Ukraine aus, dass zudem seit Beginn des großangelegten Einmarschs der russischen Armee Ende Februar 2022 mehr als 19.300 Zivilisten Verletzungen erlitten hätten.

20:58 Uhr | 2022: 41 Prozent der Flüchtlinge in Deutschland aus Ukraine

Für das Jahr 2022 haben die deutschen Behörden die höchste Nettozuwanderung seit Beginn der Wanderungsstatistik im Jahr 1950 verzeichnet. 2,7 Millionen Menschen kamen dem am Mittwoch vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) veröffentlichten Migrationsbericht 2022 zufolge nach Deutschland. Den größten Teil der Zuzüge machten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aus: 41 Prozent aller nach Deutschland Zugewanderten im Jahr 2022 kamen dem Bericht zufolge aus der Ukraine.

17:34 Uhr | Selenskyj: Zögern des Westens bei Unterstützung Kiews ermutigt Putin

Das derzeitige Zögern des Westens bei der Unterstützung Kiews ermutigt nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den russischen Staatschef Wladimir Putin. "Manchmal führt das Zögern unserer Partner in Bezug auf die finanzielle und militärische Unterstützung der Ukraine nur dazu, dass Russland mutiger und stärker wird", sagte Selenskyj am Mittwoch in der litauischen Hauptstadt Vilnius, der ersten Station einer Reise durch die baltischen Staaten.

"Wir müssen auf Putins Rhetorik achten. Er wird nicht aufhören. Er will uns vollständig besetzen", sagte Selenskyj. Zugleich warnte er, dass im Falle einer Niederlage der Ukraine auch andere Nachbarländer Russlands in Gefahr seien. Litauen, Lettland, Estland und Moldau könnten "die nächsten Opfer sein, wenn wir nicht durchhalten".

17:31 Uhr | EU treibt Pläne für neue Ukraine-Hilfen auch ohne Ungarn voran

Die EU treibt ungeachtet des anhaltenden Widerstands aus Ungarn die Vorbereitungen für neue Milliardenhilfen für die Ukraine voran. In Brüssel beschlossen Vertreter der Mitgliedstaaten am Mittwoch per Mehrheitsentscheidung, mit dem Europaparlament Verhandlungen über die Unterstützungspläne aufzunehmen, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur sagten. Ziel ist es demnach, das Hilfsprogramm nach einem möglichen Einlenken des ungarischen Regierungschefs Viktor Orbán möglichst schnell umsetzen zu können. Dafür braucht es auch die Zustimmung des Europaparlaments.

15:40 Uhr | Selenskyj drängt auf weitere Hilfe bei der Flugabwehr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem ersten Auslandsbesuch in diesem Jahr mehr Waffenhilfe zur Abwehr russischer Luftangriffe gefordert. "Flugabwehrsysteme stehen an erster Stelle unter den Dingen, die uns fehlen", sagte er am Mittwoch in Litauen nach einem Treffen mit seinem litauischen Amtskollegen Gitanas Nauseda in Vilnius. "Sie fehlen uns sehr", sagte der Präsident weiter.

15:32 Uhr | Russland meldet Evakuierung von 93 Kindern aus Belgorod

Nach mehreren Angriffen durch die ukrainische Armee sind aus der russischen Stadt Belgorod in der Nähe der Grenze laut dem örtlichen Gouverneur knapp einhundert Kinder evakuiert worden. 93 Schulkinder seien in die Region Woronesch gebracht worden, teilte Wjatscheslaw Gladkow am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit. Ihm zufolge nehmen sie dort in den kommenden drei Wochen an verschiedenen Bildungs- und Freizeitaktivitäten teil. Bereits zuvor waren angesichts verstärkter ukrainischer Angriffe 300 Menschen aus der Stadt gebracht worden.

15:25 Uhr | Putin hält sich noch für voll leistungsfähig

Russlands Präsident Wladimir Putin hält sich trotz fortgeschrittenen Alters noch für voll leistungsfähig. Das sagte der 71-jährige Staatschef gut zwei Monate vor der russischen Präsidentenwahl bei einem Besuch in Anadyr, der Hauptstadt der fernöstlichen Region Tschukotka. "Ich spüre in mir die Kraft, die Energie zu arbeiten, um die vor dem Land stehenden Aufgaben zu erfüllen", sagte Putin am Mittwoch der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Der Besuch auf der abgelegenen Tschuktschen-Halbinsel gehört zu seinen Wahlkampfauftritten. Die staatliche Kontrolle über die Abstimmung am 17. März lässt kein anderes Ergebnis als einen Sieg Putins zu, trotzdem will er vorher wohl öffentliche Zustimmung für sich mobilisieren.

13:57 Uhr | Ukraine baut wegen Angriffen unterirdische Schule

In der ostukrainischen Großstadt Charkiw soll wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs im März die erste unterirdische Schule in Betrieb gehen. Der Bau im Industrieviertel der Stadt verlaufe nach Plan, ungeachtet des feindlichen Beschusses und des Frosts, erklärte Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram. Die ersten Betonkonstruktionen seien bereits errichtet. Es werde an Dämmung, Lüftung, Wasser- und Kanalisationssystemen gearbeitet. Nach der Eröffnung im März solle auch in einem zentralen Stadtbezirk eine unterirdische Schule gebaut werden.

Zuvor waren bereits mehrere Klassenzimmer in der U-Bahn der Großstadt eingerichtet worden. Abwechselnd lernen derzeit über 1.000 jüngere Schulkinder in rund 65 Klassen unter der Erde. Nur etwa 40 Prozent der mehr als 110.000 Schüler sollen sich Behördenangaben nach in Charkiw selbst befinden. Von den übrigen ist ein großer Teil ins Ausland geflüchtet und lernt online an den alten Schulen.

11:01 Uhr | Selenskyj zu Gesprächen in Litauen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zu Gesprächen nach Litauen gereist. Er werde mit Präsident Gitanas Nauseda über den russischen Krieg gegen die Ukraine sprechen, wie das litauische Präsidialamt mitteilte. "Die Präsidenten werden den Krieg in der Ukraine, die Unterstützung für die Ukraine und ihre Integration in die Europäische Union und die Nato erörtern", hieß es. Auch eine öffentliche Rede Selenskyjs sei geplant.

Selenskyj kündigt zudem auf der Online-Plattform X an, in den kommenden Tagen auch die beiden anderen baltischen Staaten Lettland und Estland zu besuchen. Die baltischen Staaten gehören zu den stärksten Unterstützern der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

10:47 Uhr | Moskau: Drohnenangriff auf Gebiet in Südrussland

Im südrussischen Gebiet Saratow hat die Flugabwehr nach Behördenangaben eine Drohne abgeschossen. Die ukrainische Drohne sei von der Luftverteidigung zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am frühen Mittwochmorgen auf Telegram mit. Damit sei der Versuch Kiews, "einen Terroranschlag auf Einrichtungen im Hoheitsgebiet der Russischen Föderation zu verüben", vereitelt worden.

Russland hatte schon mehrfach im Gebiet Saratow, wo sich auch der Militärflugplatz Engels-2 befindet, Drohnen abgeschossen. Hier hat Russland strategische Bomber für Raketenangriffe auf die Ukraine stationiert. Erst im Dezember hatte Moskau Raketen von mehreren Bombern bei Engels abgefeuert. Engels ist mehr als 500 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

06:10 Uhr | Beratungen zwischen Ukraine und Nato über verstärkten Schutz

Wegen der schweren russischen Raketenangriffe über Neujahr berät die Ukraine an diesem Mittwoch mit der Nato über einen stärkeren Schutz. Generalsekretär Jens Stoltenberg rief den Nato-Ukraine-Rat auf Botschafterebene in Brüssel zusammen. Die Nato-Länder hätten bereits eine Vielzahl von Luftabwehrsystemen an die Ukraine geliefert und seien entschlossen, deren Verteidigung weiter zu verstärken, hieß es vor dem Treffen.

Der Nato-Ukraine-Rat wurde 2023 ins Leben gerufen. Er soll eine engere Zusammenarbeit ermöglichen, bis die Voraussetzungen für eine Aufnahme der Ukraine in das westliche Verteidigungsbündnis erfüllt sind.

06:00 Uhr | Ukrainische Militärführung besucht gefährlichen Frontabschnitt

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj besuchten einen besonders umkämpften Abschnitt der Front bei Kupjansk. Das teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Kupjansk war von der Ukraine im Herbst 2022 zurückerobert worden. Nun versuchen russische Truppen seit mehreren Wochen, das nahe gelegene Dorf Synkiwka einzunehmen.

Trotz heftigem Frost sehen sich die ukrainischen Bodentruppen weiter vielen russischen Attacken ausgesetzt. Am Dienstag habe es 64 versuchte russische Sturmangriffe gegeben, teilte der ukrainische Generalstab mit. Die Zahl war etwas höher als in den vergangenen Tagen. "Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig", hieß es.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 10. Januar 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 10. Januar 2024 | 06:00 Uhr