Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben
Der russische Kreml-Sprecher Dmitri Peskow weist Verwicklungen zurück, dass der Kreml mit dem Tod des Wagner-Chefs zu tun hat. Bildrechte: imago images/ITAR-TASS

Ukraine-NewsKreml weist Verwicklung in möglichen Tod Prigoschins zurück

25. August 2023, 22:15 Uhr

Aktueller Ticker

Erster Toter aus Wrack identifiziert.

22:15 Uhr | Ukrainische Medien berichten von Drohnenangriffen auf Krim

Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim haben der Geheimdienst SBU und Kiews Streitkräfte nach einem Bericht der "Ukrajinska Prawda" mit Drohnen militärische Stellungen angegriffen. Es gebe Dutzende Tote und Verletzte, berichtete das Internetportal.

21:17 Uhr | Ukraine erwartet neue russische Offensive

Russland zieht nach Darstellung der Ukraine seine Truppen für eine neue Offensive zusammen. "Nach einem Monat heftiger Kämpfe und erheblichen Verlusten bei Kupjansk und Lyman ordnet der Feind seine Kräfte und Mittel neu", erklärte Generaloberst Oleksandr Syrskyj, der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen. Es müssten unverzüglich Schritte zur besseren Verteidigung der gefährdeten Frontabschnitte eingeleitet werden, hieß es.

20:19 Uhr | Nachbarn der Ukraine wollen Getreide-Importstopp verlängern

Westliche Nachbarländer der Ukraine haben sich einstimmig für eine Verlängerung der Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide ausgesprochen. "Wir unterstützen eine Verlängerung des Importstopps in unsere Länder bis zum Ende des Jahres", erklärte der polnische Landwirtschaftsminister Robert Telus nach einer Videokonferenz mit seinen Amtskollegen aus Ungarn, Rumänien, der Slowakei und Bulgarien.

Sollte die EU einer Verlängerung der Einfuhrbeschränkungen nicht zustimmen, werde Polen diese einseitig aufrecht erhalten, betonte Telus. Auch Ungarn werde so verfahren. Die bisherige Vereinbarung mit der EU läuft am 15. September aus.

19:44 Uhr | Flugschreiber der Absturzmaschine gefunden

Nach dem Flugzeugabsturz vor zwei Tagen haben russische Ermittler nach eigenen Angaben neben den Leichen der zehn Opfer auch Flugschreiber der Maschine an der Absturzstelle gefunden. "Die Flugschreiber wurden von den Ermittlern sichergestellt", teilte die russische Ermittlungskommission im Onlinedienst Telegram mit. Weiter hieß es, um die Identität der zehn Todesopfer festzustellen, würden die Leichen derzeit genetisch untersucht.

18:31 Uhr | Ex-Nato-General Bühler erwartet keine Konsequenzen nach Absturz

Der mutmaßliche Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat nach Einschätzung des früheren Nato-Generals Erhard Bühler keine Auswirkungen auf den Krieg in der Ukraine. Bühler sagte im Podcast bei MDR AKTUELL, Prigoschin habe sich im Grunde schon ab Mai aus dem Krieg abgemeldet.

Bühler sagte, Prigoschins Gruppe Wagner werde spätestens jetzt zerschlagen und die Söldner würden dem russischen Verteidigungsministerium unterstellt. Von der Organisation gehe keine Bedrohung für den Kreml mehr aus. Möglicherweise würden einige Wagner-Leute Widerstand leisten, das gelte aber nicht für die Mehrheit.

17:06 Uhr | Flugzeugtrümmer werden abtransportiert

Wrackteil wird abtransportiert Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Alexander Zemlianichenko

Zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz sind die Trümmer der Maschine zu Untersuchungen abtransportiert worden. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Ria von der Unfallstelle im Gebiet Twer.

Ein Video der Agentur zeigte, wie ein großes Wrackteil verhüllt auf einem Lastwagen weggefahren wurde. Die Teile würden in eine Fahrzeugreparaturwerkstatt der Armee gebracht, berichtete die kremlnahe Zeitung "Iswestija".

15:58 Uhr | Selenskyj empfängt türkischen Außenminister

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den türkischen Außenminister Hakan Fidan in Kiew empfangen. Bei dem Treffen sei es unter anderem um das Getreideabkommen gegangen, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Weitere Details wurden vorerst nicht bekannt.

Russland hatte das für die Welternährung wichtige und unter Vermittlung der Türkei und der UN geschlossene Abkommen Ende Juli aufgekündigt.

14:02 Uhr | Russland: Ermittler identifizieren ersten Toten aus Wrack

Russische Ermittler haben nach Angaben aus informierten Kreisen einen ersten Toten aus dem Wrack des Flugzeuges, in dem auch Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin gereist sein soll, identifiziert. Demnach liegen "dokumentarische Beweise" vor, dass Pilot Alexej Lewschin unter den Toten ist, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person. Ein genetischer Abgleich mit seinen Verwandten stehe aber noch aus.

13:05 Uhr | Kreml weist Vorwürfe zu Verwicklung in Tod Prigoschins zurück

Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Anschuldigungen über eine Verwicklung des Kremls in den mutmaßlichen Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin zurückgewiesen. "Das ist eine absolute Lüge", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Rund um den Flugzeugabsturz gebe es viele Spekulationen, die "im Westen aus einer bestimmten Ecke befeuert" würden, wurde Peskow von russischen Nachrichtenagenturen zitiert. Er riet, die Ergebnisse der Untersuchungen abzuwarten, wie es auch Putin am Vorabend gesagt habe.

Im russischen Internet werden Vorwürfe erhoben, der Flug sei aus Rache sabotiert worden. Westliche Regierungen gehen ebenfalls nicht von einer technischen Ursache aus.

12:25 Uhr | Ukraine entlässt Leiter des Notdienstes

Der Leiter des staatlichen Notdienstes der Ukraine, Serhij Kruk, ist entlassen worden. Das teilte Innenminister Ihor Klymenko mit. Er nannte keine Gründe, verwies aber darauf, dass die Entlassung Folge einer internen Überprüfung ist. Kruks Stellvertreter werde den Notdienst übergangsweise leiten.

12:12 Uhr | Bundesregierung: Mutmaßlicher Tod Prigoschins ist "innerrussische Angelegenheit"

Der Bundesregierung liegen nach Angaben eines Sprechers keine eigenen Erkenntnisse über den mutmaßlichen Tod des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin vor. Man habe die Berichterstattung zur Kenntnis genommen, sagte ein Sprecher in Berlin und fügte hinzu: "Besonders überraschend wäre ein gewaltsames Ende Prigoschins nicht." Ein Sprecher des Auswärtigen Amts ergänzt, es handele sich zunächst um "eine innerrussische Angelegenheit". Es seien bereits einige Oppositionelle in Russland gewaltsam zu Tode gekommen. "Insofern ist da ein Muster zu erkennen", sagt er. Rückschlüsse auf das Schicksal Prigoschins könnten aber noch nicht gezogen werden.

11:55 Uhr | US-Institut: Wagner-Gruppe vor dem Aus als Privatarmee

Der mutmaßliche Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bedeutet nach Einschätzung von US-Militärexperten wohl das Ende der Wagner-Gruppe als quasi-unabhängige Privatarmee. Der Verlust der zentralen Führungsfigur schwäche ihre Fähigkeit, der Kampagne des Kreml und des russischen Verteidigungsministeriums entgegenzutreten, die die Gruppe nach ihrer Rebellion am 24. Juni destabilisieren und zerstören wollten, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien ISW in seiner Analyse.

Das russische Verteidigungsministerium habe Berichten zufolge bereits selbst private Militärgruppen eingerichtet, welche derzeitiges und früheres Wagner-Personal rekrutierten, hieß es weiter. Dabei gehe es um die Kontrolle von Wagner-Operationen im Ausland. Unklar sei, ob der Kreml Wagner komplett auflösen oder als kleinere, dem Verteidigungsministerium unterstehende Organisation neu aufstellen wolle. Dass Wagner als quasi-unabhängige Gruppe mit neuer, kremltreuer Führung erhalten bleibe, sei als dritte Option zwar möglich, aber nach ISW-Einschätzung unwahrscheinlich.

10:24 Uhr | Britischer Geheimdienst: Prigoschin "sehr wahrscheinlich" tot

Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste "sehr wahrscheinlich" tot. Das britische Verteidigungsministerium betonte, es gebe aber noch keinen endgültigen Beweis, dass Prigoschin an Bord des abgestürzten Flugzeugs gewesen sei, zumal er stets außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen ergreife. Prigoschins Tod würde die Privatarmee Wagner zutiefst destabilisieren, hieß es in London weiter.

"Seine persönlichen Eigenschaften wie Hyperaktivität, außergewöhnliche Kühnheit, Ergebnisorientierung und extreme Brutalität haben Wagner geprägt und dürften von keinem Nachfolger erreicht werden", teilte das britische Ministerium weiter mit. Das Führungsvakuum bei Wagner würde sich noch verschärfen, wenn Berichte zuträfen, dass Gründer und Feldkommandant Dmitri Utkin und Logistikchef Waleri Tschekalow tot seien.

08:58 Uhr | Russland fängt ukrainische Drohne Richtung Moskau ab

Die Ukraine hat nach russischen Angaben eine Rakete in Richtung Moskau abgefeuert. Das russische Verteidigungsministerium erklärt, es habe eine modifizierte S-200-Rakete über der Region Kaluga abgeschossen. Die Region Kaluga grenzt an Moskau, die Stadt Kaluga ist weniger als 200 Kilometer von Moskau entfernt. Es habe keine Verletzten gegeben, erklärt Gouverneur Wladislaw Schapscha.

08:21 Uhr | Russland: Angriffe auf Krim abgewehrt

Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht eine Welle ukrainischer Raketen- und Drohnenangriffe abgewehrt. "Durch Feuereinwirkung wurden über dem Gebiet der Republik Krim neun Drohnen vernichtet, 33 wurden durch elektronische Kampfführung abgelenkt und sind abgestürzt, ohne ihr Ziel zu erreichen", teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitagmorgen auf seinem Telegram-Kanal mit. Zuvor hatte das Militär bereits den Abschuss einer Rakete über dem Gebiet Kaluga südlich von Moskau gemeldet. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen.

Michail Raswoschajew, der von Russland eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, sagte, die Drohnen seien über dem Meer abgeschossen worden. Schäden an der Infrastruktur gebe es nicht.

01:05 Uhr | Bericht: Moskauer Flughäfen setzen Flugverkehr aus

Wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, haben die Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo am frühen Freitagmorgen den Flugverkehr ausgesetzt. Das russische Militär erklärte, eine S-200 Langstreckenrakete aus der Ukraine über russischen Territorium abgefangen zu haben. Bewohner der russischen Regionen Tula und Kaluga hatten nach Berichten des russischen Online-Medienportals Baza zuvor in sozialen Medien von Explosionen berichtet, die sie in der Nacht gehört hatten. Der Flugverkehr war bereits am Dienstag und Mittwoch wegen ukrainischer Drohnenangriffe kurzzeitig unterbrochen worden.

00:35 Uhr | US-Militär sieht keinen Hinweis für Abschuss durch Rakete

Die USA haben keine Erkenntnisse darüber, wie es zu dem Absturz des Flugzeugs von Söldner-Chef Prigoschin kam. Berichte über einen Raketenbeschuss seien falsch, sagte ein Sprecher des US-Verteidungsministeriums. Das Flugzeug war am Mittwochabend etwa 160 Kilometer nordöstlich von Moskau abgestürzt. Nach Behördenangaben hat keiner der zehn Insassen überlebt. Das US-Verteidigungsministerium hält es für wahrscheinlich, dass Prigoschin an Bord der Maschine war. Russlands Präsident Putin hat den Tod Prigoschins indirekt bestätigt. Er drückte dessen Familie sein Beileid aus.

00:15 Uhr | US-Militär bildet Ukrainer direkt in USA aus

Das US-Militär will ukrainische Piloten direkt in den USA an Kampfjets vom Typ F-16 ausbilden. Laut Verteidigungsministerium soll es im September zunächst ein Englisch-Training geben, im Oktober dann das Flugtraining. Später soll die Ausbildung auch in Europa stattfinden. Die USA hatten im Mai zugestimmt, dass Staaten amerikanische F-16-Jets an die Ukraine liefern dürfen. Die Maschinen wurden in Europa bislang von den Niederlanden, Dänemark und Norwegen zugesagt.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 25. August 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-KriegDie Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 25. August 2023 | 06:00 Uhr