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Ukraine-NewsMoskau weist deutsche Diplomaten aus

22. April 2023, 22:29 Uhr

  • Spanien hat die ersten Panzer für die Ukraine auf den Weg gebracht.
  • Russland will mehr als 20 deutsche Diplomaten ausweisen.
  • Weitere Nachrichten zum Ukraine-Krieg.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

22:29 Uhr | Selenskyj fordert härere Sanktionen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat härtere Strafmaßnahmen sowie eine Durchsetzung der bestehenden Sanktionen gegen Russland im Krieg gefordert. Je härter die Sanktionen gegen Russland und gegen die gesamte russische Kriegswirtschaft seien, desto schneller werde der Krieg enden, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft.

Dagegen betont Russland immer wieder, dass die Sanktionen unwirksam seien. Sie beendeten weder den Krieg noch zerstörten sie die Wirtschaft der Rohstoffgroßmacht.

20:40 Uhr | Ukraine fordert Verzehnfachung der Militärhilfe

Der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk hat eine Verzehnfachung der westlichen Militärhilfe gegen den russischen Angriffskrieg gefordert. Man sei den Verbündeten dankbar für ihre militärische Hilfe. Aber das sei nicht genug, schrieb der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland auf Twitter. Weiter hieß es, die Ukraine brauche zehn Mal mehr, um die russische Aggression dieses Jahr zu beenden. Bisher hätten alle Verbündeten zusammen 55 Milliarden US-Dollar bereitgestellt. Es brauche aber das Zehnfache, betonte Melnyk.

19:55 Uhr | Brasilien will beide Seiten an einen Tisch bringen

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula will einen Weg finden, Russland und die Ukraine an einen Tisch zu bringen. "Ich möchte einen dritten Weg zur Lösung des Konflikts finden", sagt Lula während eines Besuchs in Portugal. Dieser solle Frieden bringen. Wenn man keinen Frieden schaffe, trage man zum Krieg bei. Lula war vom Westen zuletzt kritisiert worden, weil er andeutete, dass sowohl die Ukraine als auch Russland für den Konflikt verantwortlich seien.

19:42 Uhr | Wagner-Chef: Sohn von Kremlsprecher Peskow kämpfte in Ukraine

Ein Soldat der Wagner-Gruppe Bildrechte: IMAGO/SNA

Der Sohn von Kremlsprecher Dmitri Peskow soll nach Angaben der Privatarmee Wagner an der Seite von deren Söldnern gegen die Ukraine gekämpft haben. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin teilte mit, dass sich Peskow selbst an ihn gewandt habe wegen des Kriegseinsatzes. Er riet dem Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin demnach, seinen Sohn nicht in die regulären Truppen des Verteidigungsministeriums zu schicken.

Der umstrittene Wagner-Chef kritisiert immer wieder die schlechte Ausrüstung und mangelhafte Ausbildung und Führung der Soldaten. Peskows Sohn habe nach einer Ausbildung von drei Wochen unter falschem Namen als Artillerist im umkämpften Gebiet Luhansk gedient.

16:50 Uhr | Spanien hat erste Leopard-Panzer verschickt

Spanien hat heute die ersten sechs von insgesamt zehn zugesagten Kampfpanzern vom Typ Leopard für die Ukraine verschifft. Im Fernsehen war zu sehen, wie die Panzer vom älteren Typ 2A4 im nordspanischen Santander auf ein Schiff gefahren wurden. Zudem wurden 20 leichte gepanzerte Transportfahrzeuge verladen. Die Panzer waren lange außer Dienst gestellt und standen seit 2012 eingemottet in einer Lagerhalle bei Saragossa. Für den Einsatz in der Ukraine wurden sie aufwendig überholt und getestet.

Update 16:25 Uhr | Russland kündigt Ausweisungen deutscher Diplomaten an

Russland hat die Ausweisung von über 20 deutschen Diplomaten angekündigt. Dies sei eine Reaktion auf "das feindselige Vorgehen Berlins", zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass das Außenministerium in Moskau. Auch die Obergrenze für Mitarbeiter in deutschen diplomatischen Vertretungen in Russland werde erheblich begrenzt. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sprach von einer Vergeltungsmaßnahme für die "erneute massenhafte Ausweisung von Mitarbeitern der russischen diplomatischen Vertretungen in Deutschland".

Das Auswärtige Amt in Berlin sprach dagegen nicht von Ausweisungen von russischen Diplomaten. Dort hieß es, dass die Bundesregierung und die russische Seite "in den vergangenen Wochen zu Fragen der personellen Besetzung der jeweiligen Auslandsvertretungen in Kontakt" gestanden hätten.

13:26 Uhr | Russland meldet Einnahme weiterer Gebiete von Bachmut

Russland hat eigenen Angaben zufolge drei weitere Bezirke im Westen der ukrainischen Stadt Bachmut eingenommen. Dies teilt das russische Verteidigungsministerium mit.

09:04 Uhr | US-Geheimdokumente wurden früher veröffentlicht als bekannt

Die geleakten US-Geheimdienstdokumente wurden offenbar früher und in einer viel größeren Gruppe veröffentlicht als bislang bekannt. Wie die "New York Times" berichtet, waren bereits wenige Tage nach der russischen Intervention in der Ukraine im Februar 2022 vertrauliche Informationen in einer 600 Mitglieder umfassenden Chatgruppe auf der Plattform Discord gepostet worden. Diese Chat-Gruppe sei öffentlich auf einem YouTube-Kanal gelistet und leicht zugänglich gewesen. Die Information seien von einem Discord-Nutzer veröffentlicht worden, dessen Profil dem des vor gut einer Woche verhafteten Jack T. entsprach. Das US-Verteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme ab. Die Geheimdienst-Leaks wurden erst durch einen Bericht der "New York Times" Anfang April bekannt.

07:55 Uhr | Spanien will der Ukraine in den nächsten Tagen sechs Leopard-Panzer liefern

Spanien will der Ukraine in den kommenden Tagen sechs von insgesamt zehn zugesagten Leopard-Panzern liefern. Wie Außenminister José Manuel Albares den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte, wird es danach ein zweites Paket mit vier weiteren Panzern geben. Bei den spanischen Lieferungen handelt sich um Leopard-Panzer des älteren Typs 2A4. Albares versicherte, man werde "die Ukraine so lange unterstützen, wie sie es braucht". Dies umfasse humanitäre Hilfe, die Aufnahme von Flüchtlingen und die Lieferung von Defensivwaffen.

In den vergangenen Wochen waren in Spanien 55 Ukrainer als Besatzungsmitglieder und Techniker an Leopard-Kampfpanzern ausgebildet worden. Insgesamt verfügt das Land über 347 Leopard-Panzer. Davon gehören 108 zur älteren Version 2A4, die bis 1992 gebaut wurde und nach heutigen Maßstäben nicht mehr als "duellfähig" gilt. 239 Panzer sind vom neueren Typ 2A6, der in Spanien 2E heißt. Von diesen neueren, kampfstärkeren Panzern will Spanien aber keine Exemplare an die Ukraine abgeben. Sie würden für die eigene Landesverteidigung gebraucht, hieß es.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 22. April 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 22. April 2023 | 06:00 Uhr