Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben
Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen überreicht dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj den Karlspreis für Verdienste um die Einheit Europas. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Pool | Federico Gambarini

Ukraine-NewsKarlspreis für Selenskyj – Russland meldet ukrainische Offensive bei Bachmut

14. Mai 2023, 19:05 Uhr

Diese Ukraine-News vom 14. Mai sind beendet, neue finden Sie in der aktuellen Ausgabe:

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

19:05 Uhr | Selenskyj will Ukraine in die EU und Nato führen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei der Verleihung des Karlspreises seine Forderung nach einem Beitritt seines Landes zur EU und zur Nato bekräftigt. "Die EU wird nicht vollständig sein ohne die Ukraine", sagte er bei der Zeremonie in Aachen. Es gebe auch keine rationalen Gründe, der Ukraine die Mitgliedschaft in der Nato zu verweigern.

Zum Preis sagte Selenskyj, dieser ehre alle ukrainischen Helden im Kampf gegen Russland. Eine Aufnahme in die Nato würde seine Kämpfer zusätzlich motivieren bei der Verteidigung "gegen den russischen Imperialismus" ´- einem Aggressor, der zu "jeder Grausamkeit und Gemeinheit fähig ist". Er dankte erneut Bundeskanzler Olaf Scholz, der seit Verkündung der "Zeitenwende" eine Führungsrolle bei der Unterstützung der Ukraine übernommen habe. Selenskyj rief die westlichen Verbündeten zu  weiteren Waffenlieferungen auf, um Russland zu stoppen. "Die Ukraine wird siegen, Europa wird siegen, der Frieden wird siegen."

18:10 Uhr | Selenskyj und ukrainisches Volk mit Karlspreis geehrt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Aachen mit dem Karlspreis für Verdienste um die Einheit Europas geehrt worden. In der Begründung wurde seine besondere Rolle bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs hervorgehoben: Er sei nicht nur der Präsident seines Volkes und der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, sondern auch "Motivator, Kommunikator, der Motor und die Klammer zwischen der Ukraine und der großen Phalanx der Unterstützer".

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratulierte Selenskyj: "Sie spenden Hoffnung und sind Inspiration weit über die Ukraine hinaus – als Kämpfer für unsere gemeinsamen Werte, für Freiheit und Demokratie". Steinmeier versprach der Ukraine weiterhin politische, militärische und finanzielle Unterstützung, solange dies notwendig sei.

14:05 Uhr | Moskau meldet Tod von Kommandeuren

Das russische Verteidigungsministerium hat heute den Tod von zwei Kommandeuren in der Ost-Ukraine gemeldet. Ein Sprecher sagte, der Kommandeur der 4. motorisierten Schützenbrigade, Wjatscheslaw Makarow, und der Vize-Chef des Armeekorps für militärisch-politische Arbeit, Jewgeni Browko, seien bei der Zurückschlagung ukrainischer Angriffe umgekommen. Ukrainische Truppen haben demnach zuletzt "massive Versuche" gestartet, die Front nördlich und südlich von Bachmut zu durchbrechen.

13:42 Uhr | Ukraine bestreitet Abschüsse bei Brjansk

Die ukrainische Luftwaffe bestreitet, russische Kampfjets und Hubschrauber über der russischem Brjansk abgeschossen zu haben. Zugleich sagte Sprecher Jurij Ihnat heute im ukrainischen Fernsehen, es seien nicht zwei, sondern drei Hubschrauber und zwei Kampfjets abgeschossen worden, wofür aber die russische Flugabwehr verantwortlich sei. Russische Medien hatten berichtet, dass zwei Kampfjets vom Typ Suchoi Su-34 und Su-35 und zwei Hubschrauber vom Typ Mi-8 abgestürzt seien. Der russische Kommandeur in der Ost-Ukraine, Alexander Chodakowski, machte bei Telegram (russisch) die Ukraine verantwortlich, die durch westliche Waffenlieferungen jetzt die Möglichkeiten dazu habe. Dass die eigene Flugabwehr durch einen "dummen Fehler" gleich mehrere eigene Maschinen abgeschossen haben soll, wies er zurück.

12:21 Uhr | Moskau berichtet von ukrainischen Angriffen

Die ukrainische Armee hat nach heutigen Berichten von russischen Nachrichtenagenturen in den vergangenen 24 Stunden massive Versuche unternommen, Verteidigungslinien in Bachmut zu durchbrechen. "Alle Angriffe der ukrainischen Streitkräfte wurden zurückgeschlagen", zitierte etwa Interfax den Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. In ukrainischen Berichten war zuletzt von höheren russischen Verlusten die Rede. Überprüfen lassen sich solche Angaben unmittelbar nicht.

12:40 Uhr | Selenskyj will "Kampfjet-Koalition"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat auch in Berlin für die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine geworben. Er arbeite während seiner Besuche in europäischen Hauptstädten an einer "Kampfjet-Koalition", sagte er heute nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz im Kanzleramt vor der Presse.

Selenskyj und Scholz heute am Kanzleramt Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Scholz äußerte sich dazu zurückhaltend und betonte vor weiteren Gesprächen heute im Sicherheitskabinett, dass sich Deutschland auf bisher gelieferte Waffensysteme konzentriere.

Auf die Frage, ob dies für eine ukrainische Offensive ausreiche, sagte der SPD-Politiker anscheinend scherzend: "Noch einige Besuche, dann ist es ausreichend." Beide wollen später gemeinsam zur Karlspreis-Verleihung nach Aachen fliegen. In einer You-Gov-Umfrage lehnten 49 Prozent der Befragten die Lieferung von westlichen Kampfjets an die Ukraine ab.

12:05 Uhr | Rekord-Einsatz für das THW

Das Technische Hilfswerk hat laut Bundesinnenministeriums für die von Russland angegriffene Ukraine den bisher größten Logistik-Einsatz seiner Geschichte geleistet: Insgesamt habe Deutschland bislang 419 Hilfstransporte durchgeführt, 348 direkt in die Ukraine, die übrigen in Nachbarstaaten.

12:01 Uhr | Selenskyj gegen Vermittlung des Papstes

Nach dem Rom-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gestern hat dieser einer Vermittlung des Vatikan als nicht sinnvoll bezeichnet. So sagte er im italienischen Fernsehen, es sei ihm eine Ehre gewesen, den Papst zu treffen, "aber er kennt meine Position: Der Krieg ist in der Ukraine und der Friedensplan muss ukrainisch sein." Später sagte Selenskyj, er habe Franziskus gebeten, "russische Verbrechen in der Ukraine zu verurteilen". Der Papst hat es bisher vermieden, den russischen Präsidenten Wladimir Putin unmittelbar als Schuldigen am Krieg gegen die Ukraine zu benennen.

11:15 Uhr | Schweiz genehmigt Waffenlieferungen

Die Schweiz hat gestern weitere Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine ermöglicht. Die beiden Kammern des Parlaments, der National- und der Städterat stimmten für eine Änderung des Kriegsmaterialgesetzes, das bisher die Weitergabe von Waffen und Munition aus Produktionsstätten in der Schweiz an Länder verhindert, die in kriegerischen Auseinandersetzungen stecken. Unter anderem deshalb konnte weitere Munition für den "Gepard"-Flugabwehrpanzer aus deutschen Beständen nicht geliefert werden.

10:50 Uhr | Linke-Fraktionschef reist in die Ukraine

Der Vorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, reist in die Ukraine. Er werde von Dienstag bis Sonntag das Land besuchen, teilte ein Fraktionssprecher heute mit. Er reise gemeinsam mit dem Kandidaten der Linken bei der Bundespräsidentenwahl 2022, Gerhard Trabert. In der Partei sorgt die Haltung zum Ukraine-Krieg seit Monaten für Unruhe. Ein Parteitag im vergangenen Sommer einigte sich nach kontroverser Debatte auf die Position, dass der russische Angriffskrieg zu verurteilen sei. Zugleich kritisiert die Linke weiterhin die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine.

10:30 Uhr | Ukrainische Zahlen zu russischen Verlusten

Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu russischen Verlusten veröffentlicht. Demnach sollen innerhalb eines Tages etwa 660 russische Soldaten getötet oder verletzt worden sein. Nach einer Aufstellung auf Facebook nähert sich die Gesamtzahl der Marke 200.000 - was aber kaum überprüfbar ist. Insgesamt soll Russland seit dem 24. Februar 2022 neben 198.880 Soldaten mehr als 3.700 Panzer, rund 7.300 gepanzerte Fahrzeuge, mehr als 3.000 Artillerie-Systeme und 2.700 Drohnen verloren haben.

10:00 Uhr | Lukaschenko angeblich im Krankenhaus

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko soll sich nach unbestätigten Berichten in ein Krankenhaus in der Nähe von Minsk begeben haben. Über die Gesundheit des Verbündeten von Russlands Präsident Wladimir Putin wurde schon nach den Feiern zum "Tag des Sieges" am 9. Mai in Moskau spekuliert, bei denen er angeschlagen gewirkt haben soll.

09:58 Uhr | Selenskyj im Kanzleramt

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit militärischen Ehren am Kanzleramt empfangen. Nach einem Gespräch unter vier Augen und einem weiteren in größerem Kreis sollte es eine Pressekonferenz geben, zudem Beratungen im Sicherheitskabinett, dem neben Scholz auch Verteidigungsminister Boris Pistorius, Innenministerin Nancy Faeser und Außenministerin Annalena Baerbock angehören.

Selenskyj und Scholz am Vormittag am Kanzleramt in Berlin Bildrechte: IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Ein Airbus 319 der Bundeswehr-Flugbereitschaft hatte Selenskyj am Samstagabend in Rom abgeholt, begleitet von zwei "Eurofightern", wie das "Team Luftwaffe" noch in der Nacht auf Twitter berichtet hatte:

08:45 Uhr | Steinmeier hat Selenskyj empfangen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj heute Morgen im Schloss Bellevue in Berlin empfangen. Ein Statement wurde nicht abgegeben. Nach einem Eintrag im Gästebuch und einem Gespräch mit Steinmeier soll es eines mit Kanzler Olaf Scholz geben. Es wurde erwartet, dass beide dann auch gemeinsam nach Aachen fliegen, wo Selenskyj und die Ukraine heute Nachmittag den Karlspreis für Verdienste um die europäische Einigung bekommen sollen und Olaf Scholz dazu die Laudatio halten wird. Selenskyj war in der Nacht aus Rom abgeholt worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seinem Eintrag in das Gästebuch des Bundespräsidenten, er schrieb laut einer Übersetzung der dpa aus dem Englischen: "In der schwierigsten Zeit in der modernen Geschichte der Ukraine hat sich Deutschland als unser wahrer Freund und verlässlicher Verbündeter erwiesen, der im Kampf für die Verteidigung von Freiheit und demokratischen Werten entschieden an der Seite des ukrainischen Volkes steht. Gemeinsam werden wir gewinnen und den Frieden nach Europa zurückbringen." Bildrechte: IMAGO/dts Nachrichtenagentur

07:15 Uhr | G7 und EU drehen russische Gaspipelines ab

Die Gruppe der sieben großen Industrie-Staaten und die EU wollen laut einem Bericht der "Financial Times" künftige Gaslieferungen über Pipelines von Russland in die EU endgültig unterbinden. Diese neue Sanktion, die am kommenden Wochenende bei einem G7-Gipfel im japanischen Hiroshima beschlossen werden solle, gelte für Leitungen von Russland etwa nach Polen und Deutschland, die demnach nicht wieder in Betrieb gehen sollen.

06:00 Uhr | Deutsche bei Waffenlieferungen gespalten

Die deutsche Bevölkerung ist in der Frage von Waffenlieferungen an die Ukraine gespalten. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa sagten 39 Prozent, es seien bereits jetzt zu viele Waffen und andere Rüstungsgüter in die Ukraine geliefert worden, während 28 Prozent damit einverstanden waren und 17 Prozent meinten, die Ukraine müsse noch stärker unterstützt werden. Bei der aktuell kontrovers diskutierten Lieferung von Kampfjets westlicher Bauart überwog aber die Ablehnung: 49 Prozent sind dagegen, nur 31 Prozent dafür.

03:09 Uhr | Landesweiter Luftalarm in der Ukraine

In der Ukraine ist am frühen Morgen ein landesweiter Luftalarm ausgelöst worden. Auslöser sollen örtlichen Medienberichten zufolge Raketenstarts von mehreren strategischen Bombern der russischen Luftwaffe aus dem Bereich des Kaspischen Meeres gewesen sein. Explosionen wurden auch aus der Stadt Ternopil in der Westukraine gemeldet, wo laut der Militärverwaltung zwei Menschen durch Granatsplitter verletzt wurden.

00:36 Uhr | Selenskyj zu Besuch in Deutschland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Deutschland. "Schon in Berlin", schrieb er auf Twitter. Die Flugbereitschaft der Bundeswehr hatte ihn nach Angaben der Luftwaffe am Abend in Rom abgeholt. Seit Tagen hatte sich sein Besuch deutlicher abgezeichnet, war aber aus Sicherheitsgründen nicht offiziell bestätigt worden. Selenskyj kam aus Rom, in Berlin dürfte er zunächst Gespräche mit Bundeskanzler Olaf Scholz führen. Am Nachmittag soll er dann in Aachen für sich und sein Land den Karlspreis entgegennehmen.

Kurz vor seinem Besuch hatte die Bundesregierung die bisher größte Waffenlieferung an die Ukraine angekündigt, im Wert von 2,7 Milliarden Euro: Unter anderem "Leopard-1-A5"-Panzer, Schützenpanzer "Marder" sowie Luftabwehrsysteme und Munition.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 14. Mai 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 14. Mai 2023 | 06:00 Uhr