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Wegen MigrationPolen baut Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Kaliningrad

02. November 2022, 16:06 Uhr

Polen will seine Grenze zum russischen Kaliningrad mit einer Stacheldraht-Barriere absichern. Das Verteidigungsministerium will damit die Einreise von Migranten aus dem Nahen Osten oder Nordafrika verhindern. Schon im vorigen Jahr hatten zeitweise tausende Flüchtlinge an der belarussisch-polnischen Grenze versucht, illegal in die EU einzureisen.

Polen will eine provisorische Absperrung an seiner mehr als 200 Kilometer langen Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad errichten. Es handele sich um einen 2,5 Meter hohen und drei Meter breiten Stacheldrahtverhau, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak der Agentur PAP zufolge am Mittwoch in Warschau mit. Die Arbeiten würden sofort beginnen.

Blaszczak sagte: "Es liegt uns viel daran, dass diese Grenze dicht ist". Der Politiker der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) begründete den Schritt zum einen mit der nationalen Sicherheit. Zum anderen würden Migranten aus dem Nahen Osten oder Nordafrika mit dem Flugzeug nach Kaliningrad kommen und versuchen, von dort auf EU-Gebiet zu gelangen.

Entlang der Absperrung sollen zusätzlich Geräte zur elektronischen Grenzüberwachung installiert werden. Auf polnischer Seite ist zudem ein Zaun zum Schutz von Wildtieren vorgesehen.

Kaliningrad, das frühere ostpreußische Königsberg, gehört zu Russland und liegt an der Ostsee zwischen Polen und Litauen.

Mauer auch an Grenze zu Belarus

Ein Sprecher des polnischen Präsidenten Andrzej Duda teilte mit, man unterstütze "alle Initiativen, die zur Erhöhung der Sicherheit Polens und seiner Bürger" führten.

Im vorigen Jahr hatte Polen bereits eine 5,5 Meter hohe Mauer entlang der EU-Grenze zu Belarus fertiggestellt. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte 2021 gezielt mit Flugzeugen Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afrika an die Grenze zu Polen bringen lassen. Zwischenzeitlich harrten dort nach polnischen Angaben tausende Flüchtlinge bei Minusgraden aus. Belarus hatte die Schleuser-Vorwürfe zurückgewiesen.

dpa (ala)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. November 2022 | 11:45 Uhr

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