Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
LiveLiveErgebnisse & TabellenSportartenSportarten

Fußball | 2. BundesligaDaniel Elfadli: Magdeburgs "Schwimmender Sechser" und der Zwei-Klassen-Unterschied

10. Mai 2023, 15:12 Uhr

Vor der Saison hatte man ihn nicht auf dem Schirm: Im Laufe der Fußball-Zweitliga-Spielzeit aber hat sich Daniel Elfadli zu einer festen Größe beim 1. FC Magdeburg gemausert. Auch wenn er aus Liga vier kam.

Daniel wer? Vor der Saison war das eine Frage unter den Fans des gerade aufgestiegenen Fußball-Zweitligisten 1. FC Magdeburg. Da wurde mancher Neuzugang mit Argusaugen betrachtet. Weil er eben noch keine Spuren im Profi-Fußball hinterlassen hat. Das hat sich mittlerweile geändert. Daniel Elfadli ist mittlerweile aus der Stammelf des FCM nicht mehr wegzudenken - und hat es sogar zum Nationalspieler gebracht.

Lehrgeld gegen Frankfurt und Kostic

Mit Frankfurts Linksaußen Filip Kostic (li.) hatte Daniel Elfadli bei seinem Profi-Debüt so seine Schwierigkeiten. Bildrechte: IMAGO/Sven Simon

Die Erfolgsstory des 26-Jährigen begann holprig. Beim DFB-Pokalspiel Anfang August gegen den amtierenden Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt (0:4) nahm ihn Trainer Christian Titz in der 32. Minute vom Feld, da stand es schon 0:2: "Da spielte ich als Rechtsverteidiger (gegen Filip Kostic, Anm. der Red.), das war eine schwierige Position für mich", sagte Elfadli in einer Medienrunde des FCM am Mittwoch (10.05.2023). "Es war aber auch eine wichtige Erfahrung, denn mir war klar, dass der Sprung von der 4. in die 2. Liga schwer werden würde." Der gebürtige Leonberger kam von Südwest-Regionalligist VfR Aalen an die Elbe.

Elfadli spielte zuletzt acht Mal durch

Vertrauen: FCM-Trainer Christian Titz (re.) schenkt unerfahrenen Akteuren wie Daniel Elfadli viel Einsatzzeitl. Bildrechte: IMAGO / Laci Perenyi

Danach blieb er zwar auch sechs Mal ohne Einsatz im Kader, tastete sich ab Mitte Oktober aber immer mehr heran und bekam von Titz immer mehr Einsatzminuten. In den vergangenen acht Begegungen waren es acht Mal 90: "Da bin ich schon stolz darauf, gerade wenn man schaut, wo ich herkomme, dann ist es nicht selbstverständlich, dass man sich gleich zum Stammspieler entwickelt", sagt der Deutsch-Libyer.

"Schwimmender Sechser perfekt für mich"

Es sei auch nicht selbstverständlich, dass ein Trainer Spielern vertraue, die das Niveau nicht kennen. Zuletzt beim 0:0 beim Tabellenzweiten 1. FC Heidenheim startete der FCM mit gleich fünf Akteuren aus unterklassigen Ligen. "Ich denke, ich habe mich reingekämpft, weil ich die Spielphilosophie von Trainer und Verein gut umsetze. Ich bin so eine Art 'schwimmende Sechs', ich kann das Spiel strategisch mitgestalten und mich auch nach hinten in die Kette fallen lassen. Das ist die perfekte Position für mich", glaubt Elfadli.

Verlängerung beim FCM und Nationalelf-Debüt

Im Januar verlängerte er seinen Vertrag vorzeitig: "Ich kam aus der 4. Liga, bin bei einem Traditionsverein, kann mich hier super entwickeln und fühle mich sehr wohl." Im September ging auch noch sein Wunsch "Nationalelf" in Erfüllung. Im dritten Länderspiel, beim 3:2 von Libyen gegen Niger, erzielte er sogar das Siegtor: "Mein Vater wohnt in Libyen. Bei den Länderspielen habe ich das Land und die Kultur näher kennengelernt. Es waren tolle Erlebnisse." Nächstes Ziel: Pflichtspiele mit Libyen. Noch scheitert das an einem fehlenden Pass.

cke

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 13. Mai 2023 | 16:00 Uhr

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen