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Sebastian Mrowca glaubte wie das gesamte Wehen-Wiesbaden an den direkten Aufstieg. Weil Osnabrück in der Nachspielzeit doppelt traf, platzte der Traum. Bildrechte: IMAGO/Jan Huebner

Fußball | 3. LigaHallescher FC Augenzeuge beim Drama vom SV Wehen Wiesbaden38. Spieltag

27. Mai 2023, 15:35 Uhr

Unfassbare Szenen in Wiesbaden! Die Gastgeber feierten nach einem 1:0-Sieg gegen den Halleschen FC den vermeintlichen Aufstieg, freuten sich aber zu früh. Halle ging trotz guter Leistung leer aus. Selbst bei einem Sieg des HFC hätte es für Dynamo Dresden nicht zum Aufstieg gereicht, weil alle Top 4 gewannen.

Was für ein finales Drama! Der Hallesche FC verlor beim SV Wehen-Wiesbaden mit 0:1. Die Gastgeber wähnten sich damit als direkter Aufsteiger, stürmten den Rasen. Fans und Spieler lagen sich in den Armen, feierten ausgelassen und verstummten, als die Nachricht die Runde machte, dass der VfL Osnabrück das Spiel gegen Dortmund in der Nachspielzeit gedreht hat. Damit steht Osnabrück als Aufsteiger in die 2. Bundesliga fest, Wehen-Wiesbaden muss in die Relegation. Gegen wen es dort für die Hessen geht, entscheidet sich am Sonntag am letzten Zweitliga-Spieltag.

Dynamo Dresden (2:1 gegen Oldenburg) hätte selbst ein Sieg von Halle im Kampf um den Aufstieg nicht geholfen, weil alle Top 4 gewannen.

Halle hatte den Klassenerhalt seit letzter Woche sicher. HFC-Trainer Sreto Ristic wollte sich dennoch nicht hängen lassen, hatte einen seriösen Schlussakt angekündigt, hielt Wort und schickte eine Topelf auf das Feld. Im Vergleich zum 2:0 wechselte der 47-Jährige nur auf zwei Positionen: Lucas Halangk und Andor Bolyki starteten anstelle von Niklas Kreuzer und Dominik Steczyk.

Fehler im Aufbauspiel ebnet Weg zum 1:0

Bildrechte: IMAGO / Jan Huebner

Beide Mannschaften begannen verhalten, heiße Torraumszenen waren lange Mangelware. Halles beste Chance hatte Deniz, der nach einer Flanke von Nico Hug überrascht war, dass ihm der Ball vor die Füße fiel. Die Gastgeber wirkten zunächst nervös, kämpften sich aber über Standards in das Spiel und kamen dem Tor immer näher. HFC-Youngster Lucas Halangk rettete gegen Ahmet Gürleyen auf der Linie. Ivan Prtajin scheiterte an Torwart Felix Gebhardt und Heußer hämmerte den Ball mit viel Risiko aus 15 Metern deutlich über das Tor.

In der 44. Minute sorgte Bjarke Jacobsen für den berühmten Dosenöffner. Der Däne nutzte einen Abwehrbock und bereitete seinen Treffer quasi selbst vor. Nach einem schlimmen Zuspiel von Jonas Nietfeld auf Tunay Deniz am eigenen Strafraum, preschte Jacobsen dazwischen, spielte Doppelpass und schob aus sechs Metern aus halbrechter Position mühelos ein. Die 1:0-Führung bedeutete zur Pause den direkten Aufstieg.

HFC wird 1:1 "geklaut"

Nach dem Wechsel hatten die Hessen Riesenglück, dass der astreine Treffer von Andor Bolyki in der 52. Minute nicht zählte. Der Stürmer schaltete nach Hug-Vorlage am schnellste und traf technisch elegant. 1:1? Denkste! Der Schiri pfiff zurück, warum, das ließ sich auch nach vielen Zeitlupen nicht sagen. Halle wurde immer stärker, spielte deutlich mutiger und stellte die Gäste vor Probleme. Beim Hammer von Elias Löder rettete Mockenhaupt auf der Linie.

Die Gastgeber erhöhten gegen Ende des Spiels noch einmal die Schlagzahl. Der eingewechselte Froese hätte das 2:0 machen müssen, scheiterte aber aus Nahdistanz an Gebhardt und musste weiter zittern, weil der HFC bis zum Schluss mutig und offensiv blieb. Am Ende feierte der SVWW den Sieg und den Aufstieg. Letzteres aber zu früh. Jetzt stehen dem Team von Cheftrainer Markus Kauczinski noch zwei Spiele bevor.

Halle hat noch zwei große Spiele

Auch für Halle ist die Saison noch nicht vorbei. Am 31. Mai kommt Borussia Mönchengladbach zum freundschaftlichen Vergleich. Das Spiel wird genutzt, um HFC-Urgestein Toni Lindenhahn, der nach 20 Jahren Vereinszugehörigkeit aufhört, zu verabschieden. Das sportlich deutlich wichtigere Duell steigt am 3. Juni. Im Endspiel um den FSA-Pokal trifft der HFC auf Oberligist Einheit Wernigerode.

Zimmerschied zur SV Elversberg?

Danach geht es in die Sommerpause und nicht alle Spieler werden danach wieder auftauchen. "Wir werden Veränderungen vornehmen. Es war auch nicht alles gut in der Vergangenheit. Das muss man ehrlich sagen", sagte Ristic dem MDR. Gut war Tom Zimmerschied und das ist auch der Grund, warum der 24-Jährige auf dem Zettel anderer Klubs stehen soll. Angeblich soll der Torjäger vor einem Wechsel zu Zweitliga-Aufsteiger Sportvereinigung Elversberg stehen.

Sanny Stephan

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 27. Mai 2023 | 16:00 Uhr

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