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Diese neuartige Handprothese ist fest mit Knochen, Muskeln und Nerven verbunden. Die Kontrolle erfolgt genau wie bei einer echte Hand über die Armmuskulatur. Bildrechte: Ortiz-Catalan et al., Sci. Rob., 2023

Wissen-NewsHochintegrierte künstliche Hand verbindet sich mit Knochen, Muskeln und Nervensystem

13. Oktober 2023, 11:46 Uhr

Eine Frau aus Schweden trägt bereits seit einigen Jahren eine neuartige Handprothese, die nicht abnehmbar, sondern fest mit ihrem Gewebe verbunden ist. Dadurch habe man eine feinere Bewegungskontrolle erreicht, die extremen Phantomschmerzen der Frau seien ebenfalls verschwunden, wie das Forscherteam aktuell berichtet.

Eine Frau aus Schweden hat als erste Person weltweit eine neuartige, hochintegrierte Handprothese erhalten, die sie seit 2018 im täglichen Leben einsetzt. Über die Ergebnisse dieser "Testphase" berichtet ein Forschungsteam aktuell im Journal "Science Robotics". Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Prothesen ist die bionische Hand nicht abnehmbar, sondern fest mit Muskeln, Nerven und Skelett verbunden. Mit der Roboterhand namens "Mia Hand" sei es möglich, 80 Prozent der Aktivitäten des täglichen Lebens durchzuführen, so die Aussage der Entwickler.

Prothesen werden häufig durch Muskelkontraktionen gesteuert

Mittlerweile gibt es einige Prothesen, die durch Muskelkontraktionen gesteuert werden können, meist mittels Elektronen, die im Schaft der Prothese sitzen und auf die gezielte Anspannung bestimmter Muskelgruppen reagieren. Die neuartige Prothese soll durch ihre Montage im Gewebe auch vergleichsweise feinere Bewegungen ermöglichen und dem Funktionsspektrum einer "echten" Hand möglichst nahekommen. So kann die Patientin mit "Mia Hand" beispielsweise alle fünf Finger einzeln bewegen.

Die Phantomschmerzen nach der Amputation verschwanden

Vor der Prothese habe die Patientin unter starken Phantomschmerzen gelitten, nachdem sie ihre Hand bei einem landwirtschaftlichen Unfall verloren hatte. Diese seien durch die neuartige Prothese verschwunden, berichtet die Patientin selbst: "Es fühlte sich an, als hätte ich ständig meine Hand in einem Fleischwolf, was zu einem hohen Stresslevel führte, und ich musste hohe Dosen verschiedener Schmerzmittel einnehmen." Für sie habe diese Forschung viel bedeutet, weil sie ihr ein besseres Leben ermöglicht habe. Heute brauche sie viel weniger Medikamente.

Links/Studien

Die Studie A highly integrated bionic hand with neural control and feedback for use in daily life kann hier nachgelesen werden.

iz

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