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Gegen die LichtverschmutzungDark Sky-Wettbewerb: Das sind die schönsten Bilder der Nacht

19. Januar 2023, 13:29 Uhr

Leuchtende Sterne und ein freier Blick auf die Milchstraße – ein Traum für alle Astrofotografen. Doch die dunklen Orte, an denen das möglich ist, verschwinden aufgrund zunehmender Lichtverschmutzung. Die International Dark-Sky Association möchte wieder mehr Dunkelheit in die Nacht bringen. Die daraus entstehende Schönheit ehrt sie nun in einem Fotowettbewerb.

Der Nachthimmel birgt schon immer eine mystische Faszination. Gleichzeitig bietet er den Menschen schon seit Jahrtausenden Orientierung, wie die Himmelsscheibe von Nebra beweist. Die über 3.600 Jahre alte Scheibe ist eine der ältesten Himmelsdarstellungen weltweit und diente als eine Art universeller Kalender. Sie belegt die wichtige Rolle, die der Himmel seit jeher einnimmt.

Auch heutzutage beeinflusst er unser Leben. Bringt doch die Dunkelheit das Ende des Tages. Ebenso ist die Bewunderung für die Schönheit der Nacht geblieben. Noch nie war es so leicht, diese festzuhalten. Die richtige Technik macht es möglich, dass auch Hobbyfotografen atemberaubende Fotos machen können. Vorausgesetzt der Blick auf den Himmel ist frei. Denn dieser wird nicht nur durch Wolken erschwert, sondern auch durch die zunehmende Lichtverschmutzung.

Fang die Nacht ein

Die International Dark-Sky Association (IDA) hat sich dem Schutz des dunklen Nachthimmels verschrieben und setzt sich gegen die weltweit steigende Lichtverschmutzung ein. Diesem Ziel widmet sie nun einen eigenen Fotowettbewerb. Unter dem Motto "Capture the Dark" konnten Nachtliebhaber im Mai 2020 ihre Fotografien in fünf Kategorien einreichen. Aus den 450 eingereichten nächtlichen Kunstwerken wurden nun die Sieger der fünf Kategorien bekannt gegeben. Hier sind sie:

Connecting to the Dark
Unter dem Titel "Star Catcher" gewann Milhail Minkov in der Kategorie "Connecting the Dark". Das Foto zeigt seine 4-jährige Tochter und soll die Verbindung zwischen Mensch und Nacht zeigen.

"Star Catcher", Küste am Schwarzen Meer (Bulgarien). 1. Platz der Kategorie "Connecting to the Dark" des IDA Capture the Dark Photography Contest Bildrechte: Mihail Minkov

International Dark Sky Place
Die IDA hat über 130 Orte zu internationalen Dark Sky Orten erklärt. In dieser Kategorie sollten Fotos von diesen Plätzen eingereicht werden. Jean-Francois Graffand entschied sich für eine Landschaft in den französischen Pyrenäen.

"Dark Night in Pyrénees Mountains", Pic du Midi International Dark Sky Reserve (Frankfreich). 1. Platz der Kategorie "International Dark Sky Place" des IDA Capture the Dark Photography Contest Bildrechte: Jean-Francois Graffand

Impact of Light Pollution
Lichtverschmutzung beeinflusst nicht nur unsere Sicht auf das Universum, sondern auch die Umwelt und unsere Gesundheit. Das Gewinnerfoto von Petr Horálek zeigt, wie der Sternenhimmel heute von der Chinesischen Mauer aussieht. Er fragt sich, wie schön er früher ohne die Lichtverschmutzung gewesen sein muss.

"Remembering The Old Times", Chinesische Mauer. 1. Platz der Kategorie "Impact of Light Pollution" des IDA Capture the Dark Photography Contest Bildrechte: Petr Horálek

Bright Side of Lightning
Nicht jedes Licht ist schädlich für die Umwelt und bewusst auf blaues Licht zu verzichten, kann bereits helfen. Wie schön das gedämpfte warme Licht einer Berghütte aussieht, zeigt Jean-Francois Graffand in seinem zweiten Gewinnerfoto – ebenfalls in den Pyrenäen aufgenommen.

"The Celestial River", Nationalpark Pyrenäen (Frankreich). 1. Platz der Kategorie "Bright Side of Lightning" des IDA Capture the Dark Photography Contest Bildrechte: Jean-Francois Graffand

Youth
Jugendliche bis 17 Jahre konnten Fotografien zu einer der anderen Kategorien einreichen. Die 16-Jährige Texanerin Nayana Rajesh gewann mit dem Sternenhimmel über einem Feld aus blauen Wiesenlupinen.

"The Barn", Ennis (USA). 1. Platz der Kategorie "Youth" des IDA Capture the Dark Photography Contest Bildrechte: Nayana Rajesh

Auch die zweit- und drittplatzierten Fotografien zeigen, wie faszinierend der Nachthimmel ist.

Die Schönheit der Dunkelheit

"Milky Way Reflections", Death Valley International Dark Sky Park (USA). 2. Platz der Kategorie "International Dark Sky Place" Bildrechte: Chris Olvis
"Candle Light Night At The Lakes", Waterton-Glacier International Dark Sky Park (Kanada). 3. Platz der Kategorie "International Dark Sky Place" Bildrechte: Carl James
"Galactic Ghost", Tasmanien (Australien). 2. Platz der Kategorie "Connecting to the Dark" Bildrechte: Benjamin Alldridge
"Duel of Astrophotographers", Salar de Uyuni (Bolivien). 3. Platz der Kategorie "Connecting to the Dark" Bildrechte: Attila Munzlinger
"Look Down at Town Lights", Vicuna (Chile). 2. Platz der Kategorie "Impact of Pollution" Bildrechte: Teruyasu Kitayama
"Finding Darkness in Light", Oamaru Harbour (Neuseeland). 3. Platz der Kategorie "Impact of Pollution" Bildrechte: Damien McNamara
"Andean Display of Lights", Dosquebradas (Kolumbien). 2. Platz der Kategorie "Bright Side of Lightning" Bildrechte: Sebastian Rámirez
"Wat Phu Prao Temple Star Trails", Sirindhorn (Thailand). 3. Platz der Kategorie "Bright Side of Lightning" Bildrechte: Brian McDonald
"Road to the Milky Way", Arches National Park (USA). 2. Platz der Kategorie "Youth" Bildrechte: Neil Shet
"Front Seat At The Milky Way Theater", Big Bend National Park (USA). 3. Platz der Kategorie "Youth" Bildrechte: Jai Shet

Sonne, Mond und Lampe – eine Gefahr für Insekten

Die dunkle Nacht bietet aber nicht nur ästhetische Fotomotive, sondern ist auch wichtig für das Überleben vieler Insekten. Denn Mücken, Falter und Co. orientieren sich nachts eigentlich an Mond und Sternen. Diese können sie jedoch nicht von den zahlreichen Lichtquellen unterscheiden und werden so zu Laternen hingezogen. Hier sterben sie orientierungslos oder werden zum fliegenden Buffet für Spinnen. Wer die Lichtverschmutzung reduziert, leistet also auch gleich einen Beitrag gegen das Insektensterben.

lb

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