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Bildrechte: MDR/Andreas Kehrer

Wissen-NewsWintersport: Ohne Snowfarming wird Langlauf im Mittelgebirge schwierig

24. Oktober 2023, 10:48 Uhr

Skilanglauf im Mittelgebirge steht über kurz oder lang vor dem Aus, sagt ein Experte. Die Übergangszeit könne aber mit Schneedepots wie in Oberhof verträglich gestaltet werden.

Der Klimawandel führt zu kürzeren Wintern und weniger Schnee, was langfristige Auswirkungen auf Langlaufgebiete in Mittelgebirgen wie dem Thüringer Wald hat. Laut Fabian Wolfsperger vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos (Schweiz) sind technische Maßnahmen wie künstliche Beschneiung und Snowfarming unerlässlich, um diese Gebiete für weitere 20 bis 30 Jahre für den Wintersport attraktiv zu halten. Beim Snowfarming wird Schnee am Ende eines Winters gesammelt und über den Sommer für die kommende Saison gelagert.

In Gebieten wie dem Gebirgspass Notschrei im Schwarzwald und in Oberhof im Thüringer Wald gibt es bereits Schneedepots. "In Oberhof hat der Langlauf eine lange Tradition", sagt Fabian Wolfsperger. "Irgendwann wird es zu Ende sein, das ist ziemlich sicher, aber man kann den Übergang mit solchen Maßnahmen verträglich gestalten." Der vergangene Winter sei warm und schneearm gewesen, aber sowohl am Notschrei als auch in Oberhof sei es am Ende dank kalter Tage doch noch gelungen, die Depots zu füllen.

Wichtig seien solche Maßnahmen nicht nur für Leistungssportzentren, sagt Wolfsperger. "Auch der Breitensport braucht Konsistenz. Wenn man mangels Schnee nur alle zwei bis drei Jahre Langlauf machen kann, dann stirbt die Sportart aus." In höheren Lagen seien Winter und Schneemenge auf längere Sicht noch ausreichend, so Wolfsperger. Zumindest für den Langlauf, wo für die Loipen deutlich weniger Schnee benötigt wird als für alpine Pisten.

(rr / dpa)

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