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Oben Jupiter, unten die hellere Venus. Selbst über der erleuchteten Stadt Leipzig gut zu erkennen. Bildrechte: Susann Zimmermann

AstronomieAbendhimmel im März: Der Tanz von Venus und Jupiter

03. März 2023, 08:44 Uhr

Schon seit Mitte Februar begleiten uns Venus und Jupiter als doppelte Abendsterne im Westen. Heute haben die beiden Planeten ihre Plätze getauscht. Die Venus ist oben und Jupiter unten.

Es ist ein wunderbarer Anblick an diesen Abenden: Immer, wenn im Westen gerade die Sonne untergegangen ist, erstrahlen ebenfalls im Westen Venus und Jupiter als hell leuchtende Gestirne am frühen Abendhimmel. Seit gut zwei Wochen bewegen sich die beiden aufeinander zu. Ein bisschen wie beim Tanz kommen sie sich jeden Tag näher, bevor sie sich jetzt wieder voneinander entfernen. Dabei wechseln sie gleichzeitig die Stellung. War Jupiter bislang oberhalb der Venus zu sehen, so hat sich das am 2. März umgedreht und Jupiter wandert unter den Abendstern, der mit einer scheinbaren Helligkeit von bis zu -4,4 mag nach Mond und Sonne das hellste Objekt am Nachthimmel ist, vier Klassen heller als Sirius, der hellste Stern am Firmament mit -1,4 mag.

Abends haben Sie bei klarem Himmel dabei beste Bedingungen für die Beobachtung. Allerdings müssen Sie sich beeilen, denn schon kurz nach 20 Uhr verschwinden die beiden Planeten hinter dem Horizont. Da die beiden jedoch sehr hell sind, können Sie sie sogar in größeren Städten sehr gut am Horizont ausmachen, wenn sie nach Sonnenuntergang (je nach Ort in Mitteldeutschland zwischen 17:40 und 18:00 Uhr) langsam sichtbar werden. Schauen Sie einfach nach Westen, sie können die beiden nicht übersehen. Selbst Smartphone-Bilder können das Schauspiel einfangen.

Sollten Sie allerdings über ein sehr großes (und vermutlich teures) Objektiv verfügen oder ein astronomisches Fernrohr, dann können Sie vermutlich sogar einen Blick auf die galileischen Monde des Jupiter bekommen. Links über dem Gasriesen, mit 143.000 Kilometern Durchmesser der größte Planet in unserem Sonnensystem, finden Sie Callisto, Ganymed und Europa, rechts darunter Io. Die Esa-Sonde Juice wird nach aktuellem Stand am 13. April in Richtung Jupiter starten und den Mond Ganymed untersuchen.

Der Jupiter und seine galileischen Monden, wie sie heute Abend mit einem Fernrohr zu sehen sind. Bildrechte: stellarium.org

Im Laufe der kommenden Tage wird Jupiter dann immer tiefer sinken und nur noch kurz über dem westlichen Horizont zu sehen sein. Die Venus dagegen steigt den ganzen Monat über immer höher, bis sie in den letzten beiden Märznächten auf Uranus trifft. Der ist allerdings deutlich schlechter zu erkennen als Jupiter. Dafür brauchen Sie nicht nur ein sehr scharfes Auge, sondern auch eine dunkle Nacht, einen Ort etwa wie den Sternenpark Rhön. Dann könnte es mit ganz viel Glück gelingen. Denn die scheinbare Helligkeit von Uranus ist mit 5,8 mag sehr gering. Und bei mag, von Magnitudo, dem Wert für die scheinbare Helligkeit gilt: Je kleiner, desto heller, am besten ein Wert unter 0 mit einem Minus davor.

Was noch alles am Nachthimmel im März geschieht, finden Sie bei unseren Kollegen von ARD Alpha.

gp

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 02. März 2023 | 07:12 Uhr

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