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Zuckererbsen werden meist komplett gegessen, wenn die Erbsen noch sehr klein sind. Lässt man sie weiter reifen, bilden sich grüne Erbsen, die ebenfalls sehr lecker sind. Sie sollten nur nicht zu reif werden, denn dann werden sie irgendwann mehlig. Bildrechte: MDR/Imago

GemüsegartenZuckerschoten: Tolle Sorten säen und optimal pflegenbot. Pisum sativum saccharatum, auch: Kefen, Kaiserschoten, Zuckerschote, Kiefelerbse oder Knackerbse

26. April 2023, 10:50 Uhr

Zuckererbsen schmecken süßlich und werden mit den noch sehr kleinen Samen als ganze Hülse verzehrt. Der beste Erntezeitpunkt ist vor der Ausbildung der Pergamentschicht. Die knackigen Schoten passen gut in Salate, asiatische Wokgerichte oder direkt pur in den Mund.

  • Zuckererbsen sind ein knackiges Gemüse, welches am besten frisch aus dem Garten schmeckt. Säen Sie im April und Mai aus!
  • Die Pflanzen brauchen keinen Dünger. Stickstoffbakterien sorgen für die Versorgung mit Nährstoffen.
  • Es gibt Sorten, die nur 40 Zentimeter hoch sind. Die Sorte 'Schweizer Riese' wird bis zu zwei Meter hoch.

Auf einen Blick
FamilieSchmetterlingsblütler (Leguminosae)
Heimatursprünglich aus Vorderasien, schon lange als Kulturpflanze genutzt
Blüteweiß, rosa, lila
Wuchskrautig, 50-200 Zentimeter, rankend
Blütezeitab Mai
Erntezeitetwa drei Monate nach der Blüte
Bodenlocker, nicht zu nährstoffreich
Ein/Mehrjährigeinjährig
BesonderheitLangtagspflanzen. Sie setzen Blüten an, wenn die Tage ab Mitte Mai länger werden.

Aussaat von Zuckererbsen

Zuckererbsen werden etwa fünf Zentimeter tief direkt ins Beet gesät. Sie keimen bei 15° Celsius nach etwa 15 Tagen, bei fünf Grad Celsius erst nach etwa 30 Tagen. Ist es draußen noch sehr kühl, lohnt es sich, die Samen im Haus in hohen Gefäßen oder Toilettenpapierrollen auszusäen. Sobald sie gekeimt sind, sollten sie so schnell wie möglich ins Freie. Spätestens, wenn sie fünf Zentimeter hoch sind, müssen sie ausgepflanzt werden.

Zuckererbsen dürfen ins Freie gesät oder im Haus vorgezogen werden. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Der Reihenabstand beträgt 40 bis 60 Zentimeter. In der Reihe sollte der Abstand bei niedrigen Sorten (bis 40 cm Höhe) vier Zentimeter, bei höheren Sorten sechs Zentimeter betragen.

TemperaturempfindlichErbsen sind kälteangepasst und können als Jungpflanze bis minus 4° Celsius vertragen. Doch wenn im Frühling die Temperaturen mehrere Tage auf 30° Celsius steigen, setzen sie keine Früchte mehr an.

Niedrige Sorten, die nur bis 40 cm hoch werden benötigen keine Rankhilfe. Höhere Sorten ( bis 100 cm) erhalten Rankhilfen aus unbelaubten Ästen oder einem Maschendrahtzaun. Nachdem Erbsen gekeimt sind, werden sie nach zwei Wochen angehäufelt. Grundsätzlich eignen sich Erbsen auch für den Anbau im Balkonkasten oder Topf. Allerdings nicht auf einem sonnigen Balkon. Versuchen Sie es auf einem hellen Nord- oder Ostbalkon.

Zuckererbsen pflegen

Zuckererbsen wachsen auf lockerem, tiefgründigen, nicht zu nährstoffreichen Boden. sie mögen keinen sandigen oder lehmigen Boden und vertragen keine Staunässe. Zuckererbsen müssen nicht extra gedüngt werden. Sie leben, wie alle Hülsenfrüchte, in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die an den Wurzeln leben. Die Bakterien sammeln Luftstickstoff und wandeln diesen in pflanzenverwertbaren Stickstoff um. Sie hinterlassen sogar für die Pflanzen, die nach den Erbsen angebaut werden, Nährstoffe im Boden.

Lang, schmal, mit nur in Ansätzen erkennbaren Erbsen - so sieht die erntereife Zuckerschote aus. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Zuckerschoten sind recht robust. Echter Mehltau und Falscher Mehltau tritt vor allem bei geschwächten Pflanzen auf. Echter Mehltau stellt sich an sehr heißen Tagen ein.

Mischkultur und Fruchtfolge

Innerhalb weiter Reihenabstände können andere Gemüsearten, wie Radieschen und Spinat geschützt wachsen, bis die Zuckererbsenernte abgeschlossen ist. Als Pflanzenkulturen, die als Rankhilfe für die Erbsen dienen, eignen sich Getreidearten wie Gerste. Nach Karotten, Zwiebeln und anderen Leguminosen wie Bohnen, sollten keine Erbsen angebaut werden. Erbsen selbst eignen sich aber gut als Vorfrucht für viele Pflanzenarten, da sie tief wurzeln und einen lockeren Boden hinterlassen. Erbsen sind im Juli abgeerntet. Danach können Salate angebaut werden. Erbsen sind nicht mit sich und anderen Leguminosen, wie Bohnen verträglich. Deshalb ist eine Anbaupause von fünf bis sechs Jahren auf der selben Fläche notwendig.

Gut gedeihende Zuckererbsen hängen im Juni und Juli voller Früchte. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

MischkulturZuckererbsen mögen Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Paprika, Schnittlauch, Stangenbohnen und Tomaten nicht. Sie gedeihen gut mit Asiasalaten, Dill, Fenchel, Kopfsalat, Karotten, Kohlrabi, Radieschen und Ringelblumen.

Ernte von Zuckerschoten

Zuckerschoten sollten in der Erntezeit in kurzen zeitlichen Abständen beerntet werden. Die Zuckerschoten lassen sich im Kühlschrank gut lagern oder einfrieren.

Erbsen sind Langtagpflanzen.Sie setzen Blüten an, wenn die Tage ab Mitte Mai länger werden. Je mehr Blattmasse sie im Frühjahr gebildet haben, bevor sie in Blühstimmung kommen, desto mehr Blüten bilden sie.

Tolle Sorten von Zuckerschoten

'Schweizer Riesen' können bis zu zwei Meter hoch werden und besitzen attraktive violette Blüten. 'Ambrosia' ist eine mittelfrühe Sorte mit vollfleischigen Hülsen. Sie ist sehr robust. 'Delikata' hat sehr süße flache Hülsen, 'Zuccola' sehr süße, dickfleischige und runde Hülse, Diese Sorte ist besonders gut zum Einfrieren geeignet. Sie ist resistent gegen Echten Mehltau und anderen Pilzerkrankungen. Die flachen Hülsen von'´Sweet Horizon' werden neun bis zehn Zentimeter lang und habe keine Fäden. Die Pflanzen werden nur 70 Zentimeter hoch und können im Hochbeet angebaut werden. Sie sind kaum anfällig für Pilzkrankheiten. 'Delikett' mit ihren dickfleischigen Hülsen ist wenig anfällig gegen Echten Mehltau.

Die Zuckererbsen der Sorte 'Schweizer Riese' können zwei Meter hoch werden und bilden hübsche roséfarbene Blüten. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 07. Mai 2023 | 08:30 Uhr