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Herbstkrokusse bringen Farbe in den Garten, wenn die meisten anderen Blumen schon verblüht sind. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

ZiergartenKrokusse: Diese Schönheiten blühen im Herbst

23. Oktober 2023, 11:08 Uhr

Krokusse bringen im zeitigen Frühjahr Farbe in den Garten. Aber es gibt auch Krokusse, die mit ihren hübschen Blüten den Garten im September und Oktober schmücken. Gärtnerin Brigitte Goss stellt die Herbstblüher vor und erklärt, wie sie sich von der giftigen Herbstzeitlose unterscheiden lassen.

  • Herbstkrokusse brauchen Sonne und einen nährstoffreichen Standort.
  • Der Safrankrokus blüht im September und Oktober. Er liebt kalkarme, sehr warme und sonnige Plätze.
  • Herbstkrokusse werden oft mit der giftigen Herbstzeitlosen verwechselt. Nur die Anzahl der Staubblätter verrät, welche Pflanze welche ist.

Hauchzarte Krokusblüten im Herbst - das ist ein aufsehenerregender Anblick. Es gibt gleich mehrere Arten, die mit ihren Blüten im September und Oktober den Garten verschönern. Zu den Herbstkrokussen gehören der Safrankrokus (Crocus sativus), der Prachtkrokus (Crocus speciosus) und der Siebenbürger Herbstkrokus (Crocus banaticus).

Standort für Herbstkrokusse

Die blauvioletten Zwiebelblumen benötigen einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden und einen sonnigen Standort. Im Steingarten kommen sie gut zur Geltung, weil in dieser Zeit dort wenig blüht und sie nicht von großen Stauden bedrängt werden. Der Prachtkrokus gedeiht aber auch im lichten Schatten. Der Siebenbürger Herbstkrokus wächst sogar mit Farnen und Rhododendren im Halbschatten.

Safrankrokusse gehören zu den Herbstkrokussen. Sie haben drei besonders lange Staubblätter. Bildrechte: MDR/Franziska Grewe

Die richtige Pflege für Herbstkrokusse

Im September erscheinen die Blüten, die erste Fröste unbeschadet überstehen können. Nach der Blüte treiben die Herbstkrokusse Blätter, die im Winter grün bleiben. Decken Sie die Pflanzen nicht mit einer dichten Laubdecke ab, denn das zieht Mäuse an, die mit Vorliebe die Zwiebeln verspeisen. Schützen Sie die Pflanzen mit Reisig vor der Wintersonne und noch wichtiger: vor der Winterfeuchte. Den Zwiebeln schadet weniger der Frost als die Nässe. Deshalb empfiehlt es sich, vor allem die kleineren Arten in Töpfe zu pflanzen. Die werden im Winter an einen Platz gestellt, der kühl und trocken ist.

Eine Pflanztiefe von zehn bis 15 Zentimetern schützt die Zwiebel vor starken Frösten. Auf Dauer bleiben die Herbstkrokusse nur im Garten, wenn sie mit ausreichend Nährstoffen versorgt sind.

Sommerzeit ist Ruhezeit

Herbstkrokusse stammen aus sommertrockenen Regionen, deshalb legen Sie gerade in dieser Zeit eine Ruhephase ein. Um richtig ausreifen zu können ist ein warmer und regenfreier Sommerstandort wichtig. In Regionen mit vielen Niederschlägen sind Herbstkrokusse gut in Töpfen aufgehoben, die in Regenperioden unter ein Vordach gestellt werden können.

Der Safrankrokus

Zu den Herbstkrokussen gehört der Safrankrokus (Crocus sativus). Von September bis November entfaltet er seine schieferblauen Blüten aus denen die langen orangefarbenen Safranfäden - das sind die Blütennarben - herausragen. Safran wird im Iran, in Spanien, Portugal und in jüngster Zeit wieder in Österreich (Wachau) und in Deutschland angebaut. Er benötigt warme Standorte, kalkarmen, sandig durchlässigen Boden und im Frühjahr eine kräftige Kompostgabe. Mittlerweile übersteht er den Winter auch bei uns. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, pflanzt die Herbstkrokusse in Töpfe und überwintert sie geschützt und trocken.

Der Safrankrokus mag es im Sommer richtig heiß und trocken. Die Hitze ist für die Ausreifung der Zwiebel und somit der Blütenanlage unerlässlich. Im Herbst öffnen sich die Blüten mit den roten Safranfäden. Im Gegensatz zu den anderen Krokussen schließen sich die Blüten nicht. Geerntet werden die Safranfäden frühmorgens. Nach einer leichten Röstung, entfalten sie ihr Safranaroma.

Vorsicht! Verwechslungsgefahr.

Ebenfalls hübsch anzusehen und mit Herbstkrokussen leicht zu verwechseln sind Herbstzeitlose (Colchicum autumnale). Sie gehören bei uns zu den gefährlichsten Giftpflanzen. Alle Teile sind giftig, auch die Blätter, die mit dem Bärlauch verwechselt werden können. Sie sind heimische Pflanzen und wachsen auf frischfeuchten Wiesen, die im Halbschatten liegen. Gepflanzt werden die Zwiebeln im Juli und August. Herbstkrokusse lassen sich von den hoch giftigen Herbstzeitlosen kaum unterscheiden. Nur ein Blick in die Blüte offenbart den Unterschied: Die giftigen Herbstzeitlosen besitzen sechs Staubblätter, die harmlosen Herbstkrokusse haben nur drei Staubblätter.  

Die Herbstzeitlose hat sechs Staubblätter. Bei den Herbstkrokussen sind es nur drei. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Schöne Herbstblüher

Gartentipps von Brigitte Goss

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 18. Oktober 2023 | 19:00 Uhr