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Junge Triebe am Obstbaum sollten im Sommer eingekürzt werden. Bildrechte: MDR Garten/Brigitte Goss

Für eine gute ErnteObstbäume im Juni pflegen

19. Juni 2022, 11:35 Uhr

Im Juni bilden viele Apfel- und Birnbäume sowie Spalierobst neue Triebe und dichtes Laub, insbesondere wenn sie zuvor im Winter oder Frühjahr kräftig zurückgeschnitten wurden. Mit einem gezielten Schnitt verhindert man ein zu dichtes Austreiben. MDR Garten-Expertin Brigitte Goss erklärt, wie es geht.

Im Juni wachsen Apfelbäume sehr stark. Vor allem, wenn im Winter kräftig zurückgeschnitten wurde, regt es den Baum an, viele Jungtriebe zu bilden. Sie bringen aber leider erst mal keine Früchte, sondern nur dichtes Laubwerk.

Mit dem Auslichten sollte man nicht bis zum Winter warten. Juni und Juli ist eine gute Zeit, um üppige Blattmasse zu entfernen und damit dem Baumwuchs Einhalt zu gebieten. Außerdem wird so das Bilden von Fruchtholz angeregt. Das gilt für Apfel- und Birnbäume sowie im Besonderen für Spalierobst.

Auch Spalierobst sollte im Sommer ausgelichtet werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Wasserschosser entfernen

Um die Bäume zu entlasten, sollten senkrecht nach oben wachsende Triebe, auch Wasserschosser genannt, entfernt und am besten sogar abgerissen werden. Durch diesen "Sommerriss" bleiben im Vergleich zum Schneiden keine "Augen" zurück, die wieder austreiben könnten. Dies geht aber nur, wenn die Triebe noch weich und der Ast, aus dem sie wachsen, stark genug ist. Die Risswunden verschließt der Baum im Sommer noch ohne Probleme selbst.

Obstbäume Wasserschosser im Sommer entfernen

Bildrechte: MDR/Brigitte Goss | MDR/Brigitte Goss

Seitlich wachsende Triebe einkürzen

Doch junge Triebe sind auch gut, damit sich der Baum immer wieder verjüngt und bestenfalls neues Fruchtholz bilden kann. Junge seitlich wachsende Triebe sollten, damit sie im ersten Wachstumsschub nicht zu lang und "gakelig" werden, bis auf vier Blätter zurückgeschnitten werden.

Aus seitlich wachsenden Trieben kann sich neues Fruchtholz bilden, aber sie sollten gekürzt werden. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Aus diesen Blattachseln entwickeln sich in der Regel wieder neue Triebe, bei manchen Sorten sogar aus jeder Blattachsel. Das wäre natürlich zu viel und viel zu dicht. Deshalb sollten dabei wiederum einer, höchstens zwei erhalten bleiben. Die anderen werden entfernt. So verhindert man eine Besenbildung mit zu dicht stehenden Trieben.

Diese Schnittmaßnahmen im Frühsommer regen den Trieb an, an der Basis Blütenknospen anzusetzen.

Eingekürzt hat der Seitentrieb bessere Entwicklungschancen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

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MDR Garten

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 19. Juni 2022 | 08:30 Uhr