Rückschnitt für besondere RosenRamblerrosen und andere sommerblühende Sorten schneiden
Manche Rosen blühen nur einmal im Jahr. So öffnen viele der beliebten Ramblerrosen ihre Blüten nur im Juni und Juli. Einmalblühende Sorten werden anders geschnitten als öfterblühende Beet- und Strauchrosen: nicht im Frühjahr, sondern - wenn nötig - im Sommer nach der Blüte. Warum es sich lohnt, die einmalblühenden Rosen in den Garten zu holen, weiß Gartenfachberaterin Brigitte Goss.
Inhalt des Artikels:
Der Juni ist Rosenzeit. Moderne Strauch-, Beet- und Edelrosen starten jetzt in den Sommer, machen meistens eine Blühpause und blühen dann bis in den Herbst immer ein wenig weiter.
Früher blüten Rosen nur im Sommer
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war das nicht so. Bis dahin gab es ausschließlich Rosen, die nur zum Anfang des Sommers blühten. Sie werden in der Fachsprache als sommerblühend bezeichnet. Diese Rosen mit natürlichem und historischem Ursprung gibt es noch immer. Sie bezaubern mit einer Blütenfülle und -pracht, die moderne Rosen nicht bieten. Damit nicht genug: Sehr viele Arten und Sorten betören mit einem atemberaubenden Duft und Nahrung für Bienen und andere Insekten. Meist sind sie auch nicht so wählerisch, was den Standort betrifft. Sie vertragen teilweise auch Halbschatten oder lichten Schatten unter Bäumen.
Verwendung historischer und sommerblühender Rosen
Unter dieser Rosengruppe gibt es keine Zwerge. Mit einer Rosenkörpergröße ab etwa 1,50 Zentimetern sind es schon beachtliche Strauchrosen - die 'Königin von Dänemark' oder die 'Apothekerrose' -, die ein sonniges Staudenbeet dominieren können. Andere sind noch wüchsiger und können auch als Kletterrosen an Pergolen, Wänden und Torbögen gezogen werden, wie die Parkrose 'Alba Suaveolens', 'May Queen' oder 'Christine Hélène'. Sie erweisen sich robust gegenüber Spätfrösten. Zu den größten Rosenkletterpflanzen, den Ramblerrosen, gehören 'Paul's Himalayan Musk' und 'Bobby James', die bis zehn Meter in die Höhe wachsen. Sie beranken unansehnliche Bauwerke und hohe Bauern oder wachsen in alten, knorrigen Obstbäumen.
Wie werden sommerblühende Rosen und Ramblerrosen geschnitten?
Schneiden Sie sommerblühende Rosen nicht im Frühjahr zurück. Dieser sonst übliche Rückschnitt würde ihnen die Blütenanlagen nehmen. Schneiden Sie deshalb, wenn nötig, die alten, sommerblühenden Sorten nach der Blütezeit im Spätsommer. Bei Strauchrosen kann ein Drittel der Pflanze weggenommen werden, aber auch ein stärkerer Rückschnitt ist möglich: Je nach Standort und Verwendung der Strauchrose können bis zu zwei Drittel abgeschnitten werden, um die Pflanze zu verjüngen. Dadurch wird ein buschiger, kuppelförmiger Wuchs gefördert. Bei Kletterrosen entnimmt man ab dem fünften Standjahr einzelne, alte Triebe. Jährlich werden die abgeblühten Triebe zurückgeschnitten. Große Ramblerrosen brauchen keinen jährlichen Rückschnitt. Erst nach fünf bis zehn Jahren ist ein starker Rückschnitt zur Verjüngung nötig, den man aus Gründen des Naturschutzes allerdings eher in die Wintermonate verlegen sollte.
Es gibt aber auch Gründe, die gegen einen kräftigen Rückschnitt einmalblühender Rosen im Sommer sprechen. Stattdessen kann im Winter geschnitten werden.
- Wenn man im Herbst einen Fruchtschmuck und Vogelfutter haben möchte, wie bei 'Apothekerrose', 'Christine Hélène' oder der Ramblerrose 'Bobby James'.
- Weil Vögel in besonders dichten Rosen ihre Jungen aufziehen könnten (Schutz der Vögel nach dem Bundesnaturschutzgesetz, §39 BNATSchG).
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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 18. Juni 2023 | 08:30 Uhr