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Verwaltungsrat und Revision sorgen für Transparenz bei den Ausgaben des MDR. Bildrechte: MDR/Martin Jehnichen

Compliance im MDRWer kontrolliert, wie der MDR die Rundfunkbeiträge verwendet?

15. August 2022, 10:29 Uhr

18,36 Euro bekommen wir von Ihnen jeden Monat. Sie bekommen dafür Recherchen, Nachrichten, Interviews, Sport und Unterhaltungsshows. Hier im MDR, im Ersten, im ZDF und anderswo. Viel Geld kommt so zusammen – 2021 waren es insgesamt 8,42 Milliarden Euro. Doch wer achtet eigentlich darauf, wie das Geld ausgegeben wird?

Allein der MDR produziert jeden Tag durchschnittlich mehr als 280 Stunden Programm, an allen Standorten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Über 3.700 feste und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind daran beteiligt. 750 Millionen Euro im Jahr stehen dem MDR dafür zur Verfügung. Für Gehälter, Honorare, freie Produktionsfirmen und Technik.

Über diese Ausgaben – so sieht es der MDR-Staatsvertrag vor – wacht der Verwaltungsrat. Er besteht aus zehn ehrenamtlichen Mitgliedern, die alle nicht beim MDR arbeiten.

Regelmäßige Kontrolle des Budgets

Nach Angaben der Verwaltungsratsvorsitzenden Birgit Diezel kommen sie aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen wie der Wissenschaft und Bildung, dem Finanzsektor oder aus Unternehmen, die "gremienerfahren sind". "Und ich glaube mit dieser fachlichen Expertise nehmen wir die Aufgabe sehr ernst", erklärt Diezel.

Diezel zufolge trifft sich das Gremium viermal im Jahr – wenn notwendig auch öfter. Bei den Zusammenkünften werde mit der Intendantin und den Direktoren über die Ausgaben unter Einhaltung des Budgets diskutiert "und da ist es manchmal auch notwendig, Nein zu sagen", so Diezel.

Gremium muss größere Ausgaben genehmigen

Der Verwaltungsrat kann von der Intendantin Auskünfte einfordern und kann auch Einblick in Unterlagen erhalten. Bei bestimmten Entscheidungen braucht die Intendantin auch die Zustimmung des Verwaltungsrats. Zum Beispiel für außertarifliche Verträge mit Mitarbeitenden oder bei großen Investitionen. Ausgaben von über zwei Millionen Euro muss der Rat grundsätzlich genehmigen.

Transparenz und Empfehlungen durch die Revision

Neben dem Verwaltungsrat kontrolliert die Revision, ob Gelder sinnvoll verwendet und interne Regeln eingehalten werden. Sie darf alle Unterlagen einsehen und Auskünfte einholen, wie der Juristische Direktor Jens-Ole Schröder erläutert. In der Revision arbeiteten "Profis, die genau in alle Prozesse des Hauses hineinschauen" und bewerten können, "wo etwas schiefgelaufen ist oder vielleicht etwas schieflaufen könnte". Dann gäben sie konkrete Handlungsempfehlungen.

MDR-Mitarbeiterkodex schreibt Offenlegung vor

Zudem hat sich der MDR noch eigene Werte aufgestellt. Sie alle stehen im Mitarbeiterkodex. Er verpflichtet zum Beispiel dazu, mögliche Interessenskonflikte oder Nebentätigkeiten offenzulegen. Wichtig sei, dass alle die Regeln verinnerlichen, sagt Intendantin Karola Wille. Und weiter: "Das modernste Compliance-Management-System nützt natürlich nichts, wenn es nicht von den Kolleginnen und Kollegen, von allen im Haus getragen wird."

Da sich Regeln auch ändern können, gibt es im MDR auch immer wieder Schulungen, sagt Wille. So sei sichergestellt, dass auch alle die Regeln kennen.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 12. August 2022 | 21:45 Uhr