Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben

Drei ToteFalschfahrerunfall auf A38: Ermittlungen gegen Polizisten eingestellt

10. Mai 2024, 05:00 Uhr

Drei Menschen waren bei einem Falschfahrerunfall kurz vor Weihnachten auf der Autobahn 38 bei Lutherstadt Eisleben ums Leben gekommen. Danach wurden auch Vorwürfe gegen Polizisten laut. Die Ermittlungen gegen die Beamten wurden nun eingestellt.

Nach einem Falschfahrerunfall auf der Autobahn 38 mit drei Toten wird nicht mehr gegen zwei Polizisten ermittelt. Das hat die Staatsanwaltschaft Halle MDR SACHSEN-ANHALT mitgeteilt. Sprecherin Katrin Dörfel sagte, die Beamten seien dem Autofahrer mit Blaulicht und Martinshorn gefolgt – auch, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. Der Abstand sei ausreichend gewesen und der Falschfahrer nicht bedrängt worden. Man habe den Polizisten keine Gefährdung des Straßenverkehrs nachweisen können. Sie seien an dem tödlichen Verkehrsunfall nicht schuld. Allein das Verhalten des Falschfahrers sei für den Frontalzusammenstoß ursächlich gewesen: Der Mann sei kurz vor dem Unfall unvermittelt vom Seitenstreifen auf die Fahrbahn gewechselt.

Auch Einsatzleiter hat korrekt gehandelt

Dörfel zufolge war auch dem Einsatzleiter im Innendienst kein strafrechtlicher Verstoß nachzuweisen. Den Ermittlungen zufolge hat er alles aus seiner Sicht Erforderliche getan, um eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu vermeiden.

Der innenpolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt, Sebastian Striegel, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, die strafrechtlichen Ermittlungen seien nur ein Aspekt. Es müsse sichergestellt werden, dass aus dem Vorfall gelernt werde und sogenannte Nachfahrten der Polizei sicherer würden. Es komme auf gutes Führungsverhalten an und auf eine engmaschige Begleitung der Beamten im Einsatz.

Verfolgung über 80 Kilometer

Am dritten Adventwochenende vergangenen Jahres hatte sich ein 57-jähriger Mann bei Staßfurt im Salzlandkreis einer Polizeikontrolle entzogen. Die Polizei verfolgte ihn mehr als 80 Kilometer durch den Süden des Landes. Bei Lutherstadt Eisleben im Landkreis Mansfeld-Südharz war der Mann in falscher Richtung auf die Autobahn 38 aufgefahren und mit einem entgegenkommenden Auto zusammengestoßen. Er und zwei unbeteiligte Frauen kamen ums Leben. Bei dem Mann handelte es sich um einen Intensivstraftäter, der bereits mehrere Jahre in Haft saß.

Der tödliche Geisterfahrerunfall und seine Folgen

MDR (Marc Weyrich, Marcel Knop-Schieback, Mario Köhne)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Mai 2024 | 05:00 Uhr

Mehr aus Mansfeld-Südharz, Saalekreis und Harz

Mehr aus Sachsen-Anhalt