Fußball | Regionalliga Chemnitzer FC mit Minimalsieg über Viktoria Berlin 34. Spieltag

28. Mai 2023, 15:05 Uhr

Der Chemnitzer FC hat den Saisonabschluss gegen Viktoria Berlin mit 1:0 (1:0) gewonnen. Eine starke erste Halbzeit reichte für diesen knappen Sieg aus. Für Emotionen sorgten vor allem die Momente um alle Spieler, die den CFC im Somer verlassen werden.

Jubel beim CFC nach dem 1:0 durch Stanley Keller. Bildrechte: Picture Point

Es sollte eine "Generalprobe" werden, dieses letzte Saisonspiel gegen Viktoria Berlin, kurz vor dem Finale im Sachsenpokal gegen Lok Leipzig, das bestätigte Trainer Christian Tiffert vor der Partie. Sportlich wird dieser Schlagabtausch aber wenig in Erinnerung bleiben. Bereits vor der Partie wurden zahlreiche Spieler verabschiedet, die den Klub im Sommer aufgrund der starken Finanzprobleme des Vereins verlassen müssen. Erst kurz vor Anpfiff wurde bekannt, dass die eh schon lange Liste an Abgängen auch noch von Tim Capulka ergänzt wird. Einen ganz besonderen Moment erhielt einer der künftigen Abgänge, Jakub Jakubov, noch während der Partie.

Gute erste Halbzeit des CFC

Die "Himmelblauen" erwischten definitiv den besseren Start und begannen früh, Viktoria in deren eigenen Drittel unter Druck zu setzen. Während die Fans eine Weile ruhig blieben und viele Spruchbänder gegen den Vorstand statt Vereinsfahnen ausgerollt hatten, ging es auf dem Platz munter zu. Bereits in Minute elf belohnte Stanley Keller das Chemnitzer Bestreben mit dem 1:0 (11.). Ein Zuspiel von rechts bekam der Chemnitzer vor die Füße, tanzte kurz mit der Verteidigung und schloss dann erfolgreich ab. Diese frühe Führung ermutigte den CFC zu weiteren Chancen, doch oft blieben die Chemnitzer zu inkonsequent und harmlos, sodass es bei der knappen Führung zur Halbzeit blieb.

Berlin wird besser - emotionaler Abschied von Jakubov

In Halbzeit zwei erstarkten dann die Gäste von Viktoria etwas und versuchten ihrerseits, den CFC unter Druck zu setzen. Zumeist waren die Chancen eher Chemnitzer Fehlern geschuldet und weniger der eigenen Spielweise. Die "Himmelblauen" wussten aber stets, ihre eigenen Patzer zu korrigieren oder konnten sich auf ihren starken Rückhalt Jakub Jakubov verlassen.

Dieser bekam in der 88. Minute einen ganz besonderen Moment geschenkt. Es zeichnete sich ab, dass Viktoria nur noch halbherzige Angriffe startete und das nutzte Tiffert, um einen sportlich nicht nötigen Torhüterwechsel zu vollziehen. Jakubov holte sich seinen Applaus ab und umarmte seine Spieler auf dem Rasen herzlich, bevor er David Wunsch an der Seitenlinie abklatschte. Der hatte wiederum wenig zu tun in den letzten Minuten, während der ebenfalls eingewechselte Michel Ulrich in der Nachspielzeit noch knapp das 2:0 vergab (90.+3).

Pokalfinale wartet - aber wann?

In der Tabelle rutscht Chemnitz vorbei an Hertha II auf Rang acht. An den Hertha-Nachwuchs hatte der CFC letzte Woche noch den Platz verloren. Viktoria bleibt auf zwölf stehen. Für den CFC steht nun am 3. Juni noch das Finale im Sachsenpokal an - so zumindest der Plan. Denn aktuell steht noch eine Anfrage vom sächsischen Innenministerium im Raum, die um eine Verschiebung der Partie bittet.

Chemnitzer Stimmen zum Saisonabschluss

Christian Tiffert (gegenüber Ostsport.tv): "Wir wollten uns im nächsten Jahr auf ein neues Level heben. Das funktioniert jetzt aus finanziellen Gründen leider nicht. Natürlich kann ich sagen, ich finde das nicht gut, weil ich andere Ideen habe. Aber ich glaube, den Leuten hier in der Stadt und den Fans ist es wichtig, dass wir einen gesunden Verein haben. Wir wollen uns nicht übernehmen – wir hatten das ja schon mal. Der Weg ist alternativlos."

Stanley Keller (gegenüber Ostsport.tv): "Der Dreier war zwar nicht mehr so wichtig. Trotzdem ist es ein schöner Saisonabschluss. Es ist nicht schön zu hören, wenn es dem Verein finanziell so schlecht geht. Man vermisst schon den ein oder anderen die nächste Saison, auch fußballerisch. Aber so ist das Geschäft."

Felix Brügmann (gegenüber Ostsport.tv): "Dass es so gekommen ist, kam dann doch etwas überraschend. Ich kann dem Verein nur alles Gute wünschen, dass sie sich schnell wieder neu aufstellen können."

Weiterführende Links

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