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Platz zum Anhalten: Ein Besuch bei der Leipziger Bahnhofsmission

14. Juli 2022, 15:31 Uhr

Toralf Wanschura ist einer von vielen Ehrenamtlichen bei der Leipziger Bahnhofsmission. Seit 2016 ist er hier aktiv. Als wir ihn an diesem Mittwochmorgen treffen, ist er bereits in Gespräche vertieft. Die anderen Mitarbeiter*innen haben Kaffee gekocht und Brötchen geschmiert; die Klingel der Bahnhofsmission läutet im Minutentakt. Zum Kaffee fragt hier keiner, woher du kommst, die meisten erzählen von allein, was sie bewegt. Man kennt sich.

Toralf Wanschura arbeitet hauptberuflich als Architekt. Bildrechte: Carolin Büscher

Wir lernen Toralf kennen, während er sich seinen Weg durch den Bahnhof sucht. Nächster Halt: Umsteigehilfe. Ein junger Mann mit Sehbehinderung wird von Toralf in Empfang genommen, sie treffen sich nicht zum ersten Mal. Ein unaufdringliches Gespräch, während die beiden das nächste Gleis suchen. Es steht nicht die Herausforderung dabei im Mittelpunkt, sondern die Selbstverständlichkeit. Während es für den einen weiter nach Lübeck geht, kehrt Toralf in das Leipziger Büro zurück. Auf dem Weg dahin: Noch fix die Tramverbindung für Jemanden rausgesucht. Leute fragen auch um Hilfe, wenn sie die blauen Westen der Bahnhofsmission erkennen.

Toralf ist nur einer von Vielen, die am Leipziger Hauptbahnhof versuchen Orientierung zu geben. Neben Ehrenamtlichen arbeiten auch einige Sozialarbeiter*innen fest hier – für die Gespräche, für die es ein geschultes Ohr und Auge braucht. Dann werden auch Gänge zum Amt begleitet, oder psychosoziale Hilfe vermittelt. Es herrscht ein wuseliges, aber vertrautes Miteinander und Füreinander. Und Toralf sagt: "Wenn ich hier gehe, dann freue ich mich schon auf den nächsten Mittwoch."

Ein Beitrag von Carolin Büscher, Marie Brand und Sarah Maria Ziewitz.