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Elektronenmikroskopische Aufnahme einer T-Zelle. Bildrechte: IMAGO / StockTrek Images

Covid-19Omikron kann T-Zellen nicht ausweichen – B-Zellen reifen durch Booster

31. März 2022, 17:03 Uhr

Omikron hat viele Mutationen am Spikeprotein und kann deshalb eine Impfung leicht durchbrechen. Doch T-Zellen schützen die Geimpften stabil, zeigt nun eine weitere Studie.

Dass Omikron den Antikörpern ausweichen kann, die durch Impfstoffe aufgebaut wurden, ist bekannt. Auch hatten Studien bereits gezeigt, dass die Mutationen der wahrscheinlich in Mäusen entstandenen Virusvariante wohl kaum einen Einfluss auf T-Zellen haben. Diese Lymphozyten sind vor allem dafür zuständig, vom Virus befallene Zellen zu erkennen und auszuschalten. So bremsen die T-Zellen die Ausbreitung der Infektion im Körper und verhindern einen schweren Krankheitsverlauf.

Ein Forscherteam um Corine GeurtsvanKessel, Katharina Schmitz, Anna Mykytyn und Mart Lamers vom Erasmus Medical Center in Rotterdam hat diese Phänomene nun im Labor noch einmal genau untersucht und dabei festgestellt: Die vier 2021 bereits zugelassenen Impfstoffe führten alle zur Bildung einer robusten T-Zell-Immunität, die anders als die Antikörpertiter kaum nachließ in den sechs Monaten nach der zweiten Impfung und die auch kaum beeinflusst wurde durch die Omikron-Mutationen.

Keine Abnahme der Antikörper bei Johnson & Johnson

Im Fachjournal Science Immunology berichten die Forschenden von den Ergebnissen der Untersuchung, bei der die Blutseren von insgesamt 60 Mitarbeitenden aus dem Gesundheitswesen verglichen wurden. Ihre Studienkohorte bestand aus vier Gruppen Geimpfte, die jeweils mit einem der vier im Jahr 2021 zugelassenen Impfstoffe geimpft worden waren, also mit Astrazeneca, Johnson & Johnson, Biontech/Pfizer und Moderna.

Die Forscher verglichen die Entwicklung der Wirksamkeit von Antikörpern, sowie T- und B-Zellen gegen das ursprüngliche Virus (den Wildtyp) sowie die Virusvarianten Beta, Delta und Omikron. Kaum überraschend zeigte sich, dass die Neutralisierungswirkung der Antikörper gegen Omikron um das bis zu 30-fache reduziert war. Auch nahmen die Antikörperwerte im Verlauf von sechs Monaten nach der zweiten Impfung ab, konnten dann aber durch eine Booster-Impfung wiederhergestellt werden – mit einer Ausnahme: Die mit Johnson & Johnson Geimpften hatten zwar schon direkt nach ihrer Impfung wenige Antikörper, diese nahmen im Zeitverlauf allerdings nicht ab. Das stehe im Einklang mit vorangegangenen Studien, schreiben die Forschenden.

Booster lässt Immunantwort reifen

Die Aktivität der T-Zellen wiederum zeigte in sehr aufwendig durchgeführten Versuchen kaum einen Unterschied zwischen den verschiedenen Virusvarianten. Sie nahm auch nicht ab in den sechs Monaten nach der Impfung. Die Veränderungen des Spikeproteins bei Omikron beeinflusse die Bindungsstellen der T-Zellen also offenbar kaum, schreiben die Forscher.

Was die B-Zellen angeht, die bei einem erneuten Kontakt mit dem Virus neue Antikörper herstellen, so trage die Booster-Impfung offenbar zur Reifung bei. Das bedeutet, dass die B-Zellen bessere Antikörper herstellen, wenn sie einen dritten Kontakt mit dem Virus haben – entweder durch die Booster-Impfung oder durch einen Impfdurchbruch. Lediglich bei Johnson und Johnson sei laut ihren Daten offenbar kein Booster für die Reifung der Immunantwort notwendig, so die Forscher.

Links/Studien

(ens)

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