Bei der Reife helfenSo reifen grüne Tomaten nach
Der Sommer geht zu Ende, die Tomatenpflanzen hängen noch voll unreifer Früchte, die ab Mitte September keine Chance mehr haben auszureifen. Gärtnerin Brigitte Goss hat schon einige Methoden ausprobiert und verrät uns ihre Tricks, die sich bewährt haben.
Mit der Ernte nicht zu lange warten
Tomaten brauchen es warm - beim Wachstum und bei der Reifung. Wenn die Nachttemperaturen im Herbst regelmäßig unter 12 °C sinken, werden die Früchte nicht mehr rot. Oft entwickeln sich dann glasige Stellen auf der Tomatenhaut, die durch kalten Tau verursacht werden oder es schlägt die Kraut- und Braunfäule zu und rafft viele Früchte dahin. Deshalb ist es wichtig, mit der Ernte der grünen Tomaten nicht zu lange zu warten. Reißen Sie die unreifen Früchte aber nicht einfach ab, rät Brigitte Goss. Die Gärtnerin empfiehlt, lieber komplette Tomatenrispen mit der Schere abzuschneiden. Die Früchte werden so nicht beschädigt und sind länger lagerfähig. Der Stiel sorgt beim Reifeprozess zusätzlich für ein intensives Tomatenaroma. Blätter sollten allerdings entfernt werden, sagt Brigitte Goss, die Tomaten werden sonst schrumpelig.
Für die Nachreife sind Temperaturen zwischen 16 und 25 °C sowie hohe Luftfeuchtigkeit (über 80 % relative Luftfeuchte) optimal. Licht ist nicht nötig, da die Früchte im Gegensatz zur Pflanze die Dunkelheit bevorzugen. Als Lagerort eignet sich also auch ein warmer Keller. Kontrollieren Sie die Ernte aber regelmäßig, und sortieren sie beschädigte Früchte aus. Gehen Sie in jedem Fall sorgsam mit den Früchten um. Druckstellen und Risse in der Haut können zu Fäulnis führen.
Wie lange es dauert, bis die grünen Tomaten reif sind, hängt von der Sorte und dem Lagerort ab. Je kühler es ist, desto länger brauchen die Tomaten um nachzureifen.
1. Tomaten an der abgeschnittenen Pflanze nachreifen lassen
Schneiden Sie die komplette Tomatenpflanze einfach kurz über den Boden ab oder entnehmen Sie die Pflanze mitsamt der Wurzel. Entblättern Sie die Pflanzen und hängen Sie die Tomaten kopfüber an einen dunklen und warmen Platz auf. Entfernen Sie in jedem Fall die Blätter. Fehlt ein dunkler Platz, können die Tomaten in Packpapier eingewickelt werden. Die Früchte entwickeln Reifegase, die unter Papier oder in einem anderen Behältnis gestaut werden. Das beschleunigt den Reifeprozess.
2. Gut verpackt - Früchte dunkel lagern
Eine kleine Menge an grün gepflückten Tomaten lässt sich gut in Packpapier wickeln. Stecken Sie die eingepackten Tomaten in Plastiktüten, die mit Löchern versehen sind und legen Sie die Beutel an einem warmen Ort. Auch eine Schüssel mit Teller eignet sich für die Aufbewahrung. Die Tomaten sollen auch schneller rot werden, wenn Sie einen Apfel dazulegen. Äpfel verströmen das Reifegas Äthylen und sollten eigentlich nicht mit Obst und Gemüse gelagert werden. Hier ist der beschleunigte Reifeprozess aber erwünscht. Probieren Sie es einfach aus.
3. Schonende Reifung im Tongefäß
Schonend und schnell reifen Tomaten in Tongefäßen. Ein sauberer Tontopf, Römertopf oder eine Tajine (orientalischer Lehmtopf) werden vorab einige Stunden in Wasser gelegt. Die Gefäße nehmen in ihren Poren das Wasser auf. Legen Sie die sauberen trockenen Früchte in die befeuchteten Tongefäße. Den Tontopf decken Sie am besten mit einem Tonuntersetzer ab. In die Mulde des Untersetzers, aber auch in den Deckel des Römertopfes und der Tajine wird Wasser gefüllt. Nach und nach verdunstet das Wasser und erhöht so die Luftfeuchte. Füllen Sie Wasser nach, sobald es verdunstet ist. An einem warmen Platz im Wohnraum werden die Tomaten schnell rot und schmecken wie sonnengereift.
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 24. September 2022 | 09:05 Uhr