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Die Wurzeln suchen sich den Weg aus der Zwiebelscheibe zum Wasser. Bildrechte: Brigitte Goss

Ernten von der FensterbankFrische Schlotten aus Speisezwiebeln treiben lassen

18. Dezember 2020, 14:47 Uhr

Austreibende Zwiebeln sind mitten im Winter eigentlich nicht erwünscht. Doch den Austrieb der Küchenzwiebel kann man fördern und so bald frisches Zwiebelgrün ernten. Das schmeckt klein geschnitten für Salate oder einfach aufs Butterbrot.

von Brigitte Goss

Speisezwiebeln zum Austreiben findet man auf dem Wochenmarkt, beim Direktvermarkter oder unter den selbst angebauten Zwiebeln vom letzten Sommer. Ideal sind Zwiebeln, die schon kleine grüne Spitzen getrieben haben.

Um das Treiben des Zwiebelgrüns zu fördern, brauchen die Zwiebeln Licht und Feuchtigkeit, erklärt Brigitte Goss. Hyazinthengläser sind besonders gut zum Austreiben geeignet. Sie sind so geformt, dass Zwiebeln auf einem Glasrand sitzen können, ohne das sie das Wasser im Glas berühren. Wenn kein Hyazinthenglas zur Hand ist, tut es aber im Grunde jedes Glas, in das die Zwiebel nicht reinfällt.

Das Wasser wird bis kurz unter die Zwiebel aufgefüllt. Die Wurzeln "riechen" förmlich das Wasser und fangen an zu wachsen. Die Wurzeln, die sich auf diese Weise bilden, passen sich dem Millieu im Glas an und faulen lange nicht.

Erstes Zwiebel-Grün nach zwei Wochen ernten

Nach zwei Wochen kann geerntet werden. Bildrechte: Brigitte Goss

Zwiebeln ohne Keimhemmung können nach etwa ein bis zwei Wochen beerntet werden. Die Zwiebel selbst wird weich. Sie kann dann noch für gekochte Speisen, Eintöpfe oder Soßen verwendet werden. Riechen Sie aber vor der Weiterverwendung der Zwiebel an ihr, manche werden muffig und schmecken dann nicht mehr. Generell bilden Speisezwiebeln beim Austrieb aber keine schädlichen Stoffe. Das Zwiebelgrün und weiche angetriebene Zwiebeln können also bedenkenlos in der Küche verwendet werden.

Nicht alle Zwiebeln treiben aus

Die Zwiebel links kommt aus dem Supermarkt. Sie hat keine grünen Schlotten ausgetrieben. Bildrechte: Brigitte Goss

Nicht jede Speisezwiebel ist zum Antreiben geeignet. Brigitte Goss hat es ausprobiert und eine eigene Zwiebel aus dem Garten genutzt und eine aus dem Supermarkt aufs Glas gesetzt. Die Zwiebel aus dem Supermarkt kam nicht aus den Startlöchern. Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass sie mit Keimhemmungsmittel behandelt ist, vermutet die Gärtnerin. Der Austrieb von grünen Blättern ist im Handel nicht erwünscht, denn die Küchenzwiebel verliert mit der Bildung der grünen Blattmasse an Qualität, ist nicht mehr lange haltbar und somit nicht mehr vermarktungsfähig.

Aufbau einer Zwiebel: Die grüne Sprossachse ist gut zu erkennen. Bildrechte: MDR Garten/Brigitte Goss

Die ZwiebelZwiebeln sind ganz besondere Organe in der Pflanzenwelt. Sie sind in erster Linie Speichergebilde. Die Basis der Zwiebel ist die Zwiebelscheibe. Aus ihr wachsen die Wurzeln, Blätter und Blütenstiele. Diese stark verkürzte Sprossachse ist so hart, dass man sie beim Kochen immer wegschneidet. An der Scheibe setzen die verdickten Zwiebelbätter an. Sie sind Speicherblätter. In der Mitte der Zwiebel sitzt die Blattknospe, die sich zum Wachsen nach oben schiebt.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. November 2020 | 08:30 Uhr

Ernten von der Fensterbank

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