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Die dunkellila Früchte der Felsenbirne schmecken pur, im Müsli oder als Marmelade. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

WildobstFelsenbirne pflanzen, pflegen und vor Vögeln schützenKupferfelsenbirne, Saskatoonbeere; bot. Amelanchier lamarkii, A. alnifolia, A. ovalis, A. laevis, A. arborea

10. April 2024, 17:51 Uhr

Felsenbirnen sind bienenfreundliche, pflegeleichte und robuste Sträucher. Sie blühen im Frühling weiß und bilden ab Mitte Juni dunkelrote, essbare Früchte. Diese sind bei Vögeln heiß begehrt und müssen vor Vogelfraß geschützt werden.

Felsenbirne im Garten pflanzen

Das Wort "amelanche" im wissenschaftlichen Namen der Felsenbirne ist keltisch-gälischen Ursprungs und bedeutet Äpfelchen. Denn wer bei den Früchten der Felsenbirne genau hinsieht, hat das Gefühl, viele winzige Äpfelchen zu sehen. Felsenbirnen sind wertvolle Wildfruchtgehölze für Vögel. Zur Gattung Amelanchier gehören 25 Arten.

Die weißen Blüten der Felsenbirne sehen im Frühling wunderschön aus. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Felsenbirnen sind Sträucher, die in Blütenhecken, aber auch in der Einzelstellung gepflanzt werden können. Sie mögen sonnige bis halbschattige Standorte und stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Für kleine Gärten eignet sich die Saskatoonbeere, die nur 1,50 Zentimeter hoch wird. Manche wachsen höher, manche bleiben klein. Manche tragen viele Früchte, manche weniger. In jedem Fall gilt: Wer die Früchte selbst ernten möchte, sollte die Sträucher, wenn die Früchte noch grün sind, einnetzen. Dabei sollten zum Schutz der Vögel keine grünen Kulturschutznetze verwendet werden. Vögel könnten sich darin verfangen und sterben. Es eignen sich blaue Netze, engmaschige Gemüsekulturschutznetze und lichtdurchlässige Vorhänge.

Wer selber Früchte der Felsenbirne essen möchte, sollte sie unbedingt einnetzen. Sonst sind die Vögel schneller. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Felsenbirne pflegen

Felsenbirnen gedeihen in jedem Gartenboden von schwach sauer bis alkalisch. Allerdings brauchen die meisten Sorten einen gleichmäßig feuchten Boden. Bei Trockenheit leiden die Pflanzen, so dass Äste absterben und Früchte eintrocknen. Im März oder April freuen sich die Bäume über eine Düngergabe. Ideal sind drei Liter Kompost pro Quadratmeter sowie Hornspäne. Gut gedüngt blühen Felsenbirnen reichlich und tragen viele Früchte. Ansonsten brauchen die Sträucher keine Pflege. Felsenbirnen sollten möglichst wenig oder am besten gar nicht geschnitten werden. Manchmal werden Felsenbirnen von Echtem Mehltau befallen.

Dünger und Feuchtigkeit - dann trägt die Felsenbirne viele leckere Früchte. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Früchte der Felsenbirne ernten und verwenden

Am besten werden die Früchte der Felsenbirne frisch verwendet. Sie schmecken in Müsli oder Joghurt und natürlich pur. Aber auch Saft, Marmelade, Likör und Wein schmecken gut. Der Name Korinthenbaum verweist auf die Verwendung der trockenen Beeren als Korinthenersatz. Bei der Verarbeitung von Felsenbirnenfrüchten sollte darauf geachtet werden, dass die Kerne nicht durch Mixgeräte zerschlagen werden. Denn in den Kernen ist eine geringe Menge Blausäure enthalten, die durch das Zerschlagen freigesetzt würde. Besser ist es, das Püree durch ein Sieb zu passieren.

Wer aus den Früchten Marmelade herstellt, sollte keinesfalls den Pürierstab oder andere schlagende Werkzeuge benutzen. Die Kerne enthalten Blausäure. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Im Handel sind folgende Arten und Sorten erhältlich

Erlenblättrige Felsenbirne, Amelanchier alnifolia

Die Sträucher der Erlenblättrigen Felsenbirne werden bis zu 2,50 m hoch. Die Früchte sind großfruchtig mit 18 Millimeter Durchmesser, wohlschmeckend und können von Juni bis August geerntet werden. Die Sträucher entwickeln kaum Ausläufer. Die Herbstfärbung der Blätter ist gelb, orangerot. An trockenen Standorten sollten die Sträucher im Sommer bewässert werden.

Sorten:

  • 'Smoky'®, Höhe 4 m, Breite 4 m
  • 'Obelisk', .Höhe bis 5 m, Breite ca. 1 bis 1,5 m, straff aufrecht wachsender Strauch
  • 'Greatberry®Farm', Höhe bis 4 m, Breite bis 3 m
  • 'Saskatoon Berry'®, Höhe 2,5 m, Breite 1,5 m

Einheimische Felsenbirne, Amelanchier ovalis

Sie wird zwei bis drei Meter hoch und breitet sich eventuell durch Ausläufer aus. Sie verträgt Trockenheit.

Kupferfelsenbirne, Korinthenbaum, Amelanchier lamarkii

Von der Kupferfelsenbirne gibt es sehr hohe Sträucher, die bis auf sechs Meter wachsen. Die großfruchtigen Sorten der Kupferfelsenbirne sind:

  • 'Rainbow Pillar'®, Strauch säulenförmig, Höhe bis 5 m, Breite 1,5 m  
  • 'Prince William', Strauch: Höhe 2,5 m, Breite 2 m

Baum-Felsenbirne, Amelanchier arborea

Die Baum-Felsenbirne wird gerne als Straßenbaum oder als Hausbaum gepflanzt. Die Sorte 'Robin Hill' wird bis zu acht Meter hoch und fünf Meter breit. Der Baum bildet nur wenige Früchte.

  • A arborea x A. laevis ´Prinzess Diana´, Strauch Höhe bis 6 m, Breite bis 4 m

Kahle Felsenbirne, Amelanchier laevis

Die Kahle Felsenbirne wird bis zu fünf Meter hoch. Sie eignet sich für Einzelpflanzungen, gedeiht aber auch in einer Hecke wunderbar. Der Strauch ist extrem frostfest. Geeignet ist die Sorte 'Ballerina'.

Leckere Früchte: Das sind Früchte der Sorte 'Ballerina'. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Auf einen Blick: Felsenbirne
PflanzenfamilieRosengewächse (Rosaceae)
HeimatNord- und Mittelamerika, Kaukasus, Himalaja
Wuchsje Art und Sorte: 1,5 bis 4 m hoher Strauch
Standortsonnig bis halbschattig
Bodenjeder Gartenboden von schwach sauer bis alkalisch
Blüteweiß, im April
Früchteblauschwarz, rund, Durchmesser 0,5 - 2 cm
Winterhartja, bis -30°C
BesonderesDie kleinen Samen enthalten etwas Blausäure, die aber in der Regel unzerkaut wieder ausgeschieden werden.

Tipps von Gärtnerin Brigitte Goss

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 22. Juli 2023 | 09:10 Uhr