Alleskönner im GartenBodendecker: Storchschnabel pflanzen, pflegen und vermehrenBot. Geranium
Geranium oder auch Storchschnabel sind robuste Blühwunder für Kübel und Gartenbeet. Es gibt sie vom Bodendecker bis zur Ein-Meter-Pflanze in verschiedensten Farben und Wuchsformen. So wird die Staude gepflanzt und gepflegt.
- Geranium ist eine winterharte Staude, die mehrjährig in unseren Gärten wachsen kann - an den unterschiedlichsten Standorten.
- Geranium ist pflegeleicht und vermehrt sich schnell. Daher ist es gut als Bodendecker in Kombination mit anderen Pflanzen geeignet.
- Die Geschichte des Geraniums ist lang - der entfernte Verwandte der Geranie ist auch auf anderen Kontinenten eine beliebte Blühpflanze.
Heimat | weltweit verbreitet |
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Pflanzenfamilie | Storchschnabelgewächse (Geraniaceae) |
Wuchs | oft horstartig, zwischen 20 cm und ein Meter hoch |
Blüte | Weiß-, Blau-, Rosa- und Rottöne |
Blühzeitraum | Mai bis August, je nach Sorte, vereinzelt auch bis in den Herbst hinein |
Früchte | Samenstand erinnert an einen Storchschnabel |
Standort | je nach Art und Sorte sonnig, halbschattig oder schattig |
Boden | anspruchslos |
Winterhart | abhängig von jeweiliger Sorte |
Mehrjährig | überwiegend, gibt aber auch ein- und zweijährige Sorten |
Lebensdauer | in der Regel langlebig |
Verwendung | Zierstaude, Bodendecker, Füllpflanze, Begleit- oder Solitärstaude, Steingartenpflanze |
Geranium im Herbst oder Frühling pflanzen
Ideale Pflanzzeit für Geranium ist der Herbst, weil die Stauden dann schon anwurzeln, um im kommenden Frühjahr mit aller Kraft auszutreiben. Aber auch im Frühling, am besten nach den Eisheiligen ist noch ein guter Zeitpunkt, allerdings müssen die Stauden dann regelmäßig gegossen werden. Annemarie Eskuche empfiehlt die Stauden etwas tiefer als Ballenhöhe einzusetzen und in die Pflanzfläche organischen Dünger wie z.B. Hornspäne einzuarbeiten. Das hat den Vorteil, dass die Pflanzenwirkstoffe erst im Frühjahr zur Verfügung stehen, wenn sie von den Pflanzen tatsächlich benötigt werden, denn die Bodenbakterien brauchen einige Zeit, den organischen Dünger umzuwandeln. Wenn man im Herbst mineralischen Dünger einbringen würde, würde man der Pflanze einen unerwünschten Schub geben, sie würde versuchen, noch einmal auszutreiben und man würde so ihre Winterhärte gefährden. Ein Pflanzabstand von circa 30 Zentimetern ist optimal. Frisch gepflanzte Exemplare ausreichend wässern.
Boden und Standort
Je nach Art und Sorte kann Geranium sowohl im Schatten, Halbschatten als auch in der puren Sonne gedeihen. Es gibt Arten für trockene, feuchte oder gar sumpfige Böden. Viele Geranium-Sorten eignen sich gut als Unterbepflanzung für Gehölze beziehungsweise stehen gut am Gehölzrand.
Geranien für den Schatten | Geranien für den Halbschatten | Geranien für die Sonne |
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Geranium nodosum | Geranium sylvaticum | Geranium sanguineum |
Geranium phaeum | Geranium himalayense | Geranium renardii |
Geranium macrorrhizum | Geranium gracile | Geranium cinereum |
Geranium endresii | Geranium endresii | Geranium psilostemon |
Geranium palustre | Geranium palustre | Geranium pratense |
Geranium pyrenaicum | Geranium pyrenaicum | Geranium maculatum |
Geranium pflegen
Geranium braucht wenig Aufmerksamkeit. Die Stauden sind robust und nur in geringem Maße krankheitsanfällig. Auch finden Schnecken keinen Gefallen an Storchschnäbeln. Geschnitten werden sollten sie im zeitigen Frühjahr, nicht im Herbst. Manche Sorten vermehren sich stark durch Selbstaussaat. Wer das nicht möchte, sollte die verwelkten Blüten abschneiden. Außerdem fördert ein solcher Schnitt bei vielen Sorten eine zweite Blüte. Gießen hilft Geranium reichlich zu blühen, es gibt aber zahlreiche Sorten, die auch trockene Sommer gut überstehen.
Geranium vermehren
Manche Sorten säen sich selbst aus, das trifft vor allem auf die Wildformen wie zum Beispiel den Wiesen-Storchschnabel zu. Viele horstig wachsende Zuchtsorten hingegen lassen sich sehr gut durch Teilung vermehren.
Die richtigen Partner für Geranium - den Garten gestalten
Grundsätzlich kann der Storchschnabel nach Herzenslust kombiniert werden. Ob Schatten oder Sonne - Geranium wächst an jedem Standort und ist deshalb wunderschöne Stauden, um den Garten zu gestalten. Selbst an unschönen kahlen Ecken, wo sonst nichts wächst, gedeiht der Storchschnabel. Gerade höher wachsende Sorten passen gut ins Staudenbeet neben Rosen oder Pfingstrosen. Auch Gräser sind schöne Partner. Annemarie Eskuche empfiehlt für Geranium die folgenden Pflanzenbegleiter. Sie helfen, Beet oder Blumenkübel durch die unterschiedlichen Wuchshöhen schön zu strukturieren und unterdrücken gleichzeitig den Unkrautwuchs.
Begleitpflanzen für GeraniumFür die Sonne:
- Tautropfengras
- Scheinaster
- Wolfsmilch
Halbschattenbereich:
- Kerzenknöterich
- Kaukasus Gamander
- Herbstblühende Aster
Schattenbereich:
- Filigranfarn
- Salomonsiegel
- Funkie
Kurze Geschichte der Storchschnäbel
Weltweit gibt es über 400 Geranium-Arten, man findet die Pflanzen auf allen Kontinenten in den kühl-gemäßigten Klimazonen. Dementsprechend groß ist ihre Vielfalt, die noch durch Zucht- und Hybridsorten vergrößert wird. In Mitteleuropa sind einige Geranium-Arten heimisch, wie der Blutrote Storchschnabel (auch Blutstorchschnabel genannt), der Wiesen-, der Waldstorch- oder der Sumpfstorchschnabel sowie das Ruprechtskraut.
Wen einmal das Geranium-Fieber gepackt hat, den lässt es so schnell nicht mehr los. Staudengärtnerin Annemarie Eskuche aus Ostenholz hat sich mit ihrem Familienbetrieb unter anderem auf Geranium-Sorten spezialisiert: "Ich bin von Geranium begeistert, weil Blüten- und Blattformen so unglaublich vielfältig sind und viele Arten sehr pflegeleicht, robust und flexibel einsetzbar sind", begründet sie ihre Leidenschaft für diese Pflanzengattung. Der deutsche Name Storchschnabel leitet sich von der Form der Samenstände ab, die lang sind und spitz zulaufen, also an einen Storchen- oder Kranichschnabel erinnern. Das griechische Wort "géranos" (Kranich) stand Pate für die botanische Bezeichnung der Pflanzengattung. Als überwiegend einfach blühende Pflanzen sind Storchschnäbel wertvolle Futterpflanzen für die Insektenwelt.
Nahe Verwandte: Pelargonien und Geranien
Pelargonien (Pelargonium) sind heute vor allem als Balkonpflanzen beliebt und weit verbreitet. Landläufig werden sie oft als Geranien bezeichnet, was botanisch gesehen nicht korrekt ist. Zwar gehören sowohl Pelargonien als auch Geranium zur Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae), allerdings zu unterschiedlichen Gattungen. Die Benennungsverwirrung resultiert aus dem Umstand, dass bis ins späte 18. Jahrhundert Pelargonien zur Gattung Geranium gezählt wurden. Pelargonien und Geranium lassen sich ganz einfach über die Blüte unterscheiden. Erstere haben unterschiedlich große Blütenblätter: drei kleine Kronblätter unten, zwei große oben. Geranium hingegen haben fünf gleich große Blütenblätter.
Quellen: Brigitte Goss, Gartenfachberaterin; Annemarie Eskuche, Staudengärtnerei Eskuche in Ostenholz
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 24. September 2023 | 08:30 Uhr