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Mit dem Sauzahn wird der Boden auf schonende Art und Weise durchgelockert. Denn die Erdschichten werden nicht durchmischt, die so wichtigen Mikroorganismen bleiben in der obersten Erdschicht. Bildrechte: MDR/Juliane Maier-Lorenz

GartenwerkzeugeMit dem Sauzahn den Boden gut durchlockern

24. Oktober 2019, 16:49 Uhr

Der Sauzahn ist eine schonende Methode, um den Gartenboden gut zu lockern. Weil die Mikroorganismen so in der obersten Erdschicht bleiben, ist das Gartenwerkzeug besonders bei Biogärtnern beliebt. Doch wie und wann wird der Sauzahn eingesetzt? Martin Krumbein vom Lehr- und Versuchszentrum Gartenbau Erfurt erklärt unter anderem, für welche Böden sich das Gartengerät gut eignet und warum es im Sommer nicht verwendet werden sollte.

Was ist ein Sauzahn?

Er ähnelt einer Sichel an einem langen Stiel, wird aber zum Lockern des Bodens verwendet: Der Sauzahn. Biogärtner schwören auf dieses Gartengerät, denn die Erde wird damit schonend gelockert. Der Sauzahn ist ein großer, einzinkiger Grubber mit einer Spannweite von etwa 25 Zentimetern. Er ist an der Spitze etwas breiter, damit die Erde beim Durchziehen angehoben werden kann. Der Sauzahn wird hauptsächlich im Frühjahr und im Herbst eingesetzt, um den Boden für die kommende Saison beziehungsweise für den Winter vorzubereiten.

Wo liegt der Unterschied zum Spaten und anderen Gartengeräten?

Mit dem Sauzahn werden Rillen in den Boden gezogen. Bildrechte: MDR/Juliane Maier-Lorenz

Der Sauzahn wird hauptsächlich von Biogärtnern, aber auch konventionellen Gemüsegärtnern verwendet. Denn mit dem Gartengerät wird der Boden schonend gelockert und nicht gleich sein ganzes Gefüge verändert. Wer stattdessen den Spaten nimmt, durchmischt die verschiedenen Schichten in der Erde. "Doch genau das wollen Biogärtner verhindern", weiß Martin Krumbein. Denn in der obersten Bodenschicht sitzen die Mikroorganismen, die die Pflanzen zum Wachsen dringend brauchen.

Biogärtner verzichten auf jegliche Zusätze in ihren Böden. Die Pflanzen brauchen die Mikroorganismen aus der Erde.

Gartenexperte Martin Krumbein

Spaten, Grubber, Harke oder Sauzahn - welches Gerät wird wie verwendet? Hobbygärtner Jörg Heiß (re.) lässt sich von Experte Martin Krumbein den Sauzahn erklären. Bildrechte: MDR/Juliane Maier-Lorenz

Wer dagegen den Boden mit dem Spaten bearbeitet, vermischt diese Schichten. Die oberste Erdschicht gelangt nach unten, die unterste nach oben. Die Organismen gelangen so in die unteren Schichten und sterben ab.

Im Gegensatz zum Spaten werden mit dem Sauzahn keine großen Schollen in der Erde umgehoben, sondern nur tiefe Rillen gezogen. Dazu wird das Gartengerät einfach in die Erde gestochen und durchgezogen.

Zu welcher Jahreszeit lohnt sich der Einsatz des Sauzahns?

Der Sauzahn wird im Frühjahr und im Herbst eingesetzt. Dann sind die Böden gut durchfeuchtet. Die Bodenschichten werden so gelockert und gelüftet, können sich regenerieren und sind optimal für die Saison vorbereitet. Aber Achtung! Verwenden Sie den Sauzahn nicht im Sommer. Der Boden ist zum einen durch die Hitze sehr hart und trocken, zum anderen wird ihm durch das Lockern unnötig Wasser entzogen.

Für welche Böden und Kulturen eignet sich der Sauzahn?

Nach getaner Arbeit sieht der Sauzahn dann so aus. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Doch nicht für alle Zwecke ist das Werkzeug gut zu gebrauchen. "Das Gerät eignet sich für lockere und sandige Böden. Spaten dagegen für feuchte und klebrige", weiß Krumbein. Das Durcharbeiten eines Bodens mit hohem Lehmanteil ist mit dem Sauzahn sehr mühsam. Dort kommt besser der Spaten zum Einsatz. Im Winter können die Erdschollen, die mit dem Spaten ausgehoben werden, gut durchfrieren und so locker und krümelig werden.

Martin Krumbein empfiehlt außerdem, den Sauzahn vor allem bei Flachwurzlern wie zum Beispiel Salat anzuwenden. Wurzelgemüse hingegen braucht einen tiefer aufgelockerten Boden. In dem Fall sollte zum Spaten gegriffen werden.

"Heiß auf Gemüse" im MDR FERNSEHENDie Serie "Heiß auf Gemüse" ist regelmäßig im MDR Garten zu sehen. Darin probiert sich der MDR Garten-Redakteur Jörg Heiß als Gemüsegärtner im eigenen Schrebergarten aus.
Hilfreiche Tipps bekommt er dabei von Martin Krumbein, der bei der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Erfurt den Fachbereich Gemüsebau leitet, und von der Obstbau-Expertin Monika Möhler.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. Oktober 2019 | 08:30 Uhr

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