SatellitenbilderGrößte Dürre seit 500 Jahren: So ausgetrocknet ist Mitteldeutschland
Die Wiesen sehen verbrannt aus, die Felder wirken verdorrt, selbst der Waldboden ist staubtrocken und die ersten Bäume scheinen schon im Herbst angekommen, dabei werfen sie ihre Blätter frühzeitig ab, um zu überleben. Auch das Wasser wird in vielen Regionen Mitteldeutschlands schon zum Problem. Satellitenbilder zeigen, wie dramatisch dieser Dürre-Sommer tatsächlich ist – vor allem im Vergleich mit dem vergangenen Jahr.
In diesem August hat es in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bisher deutlich zu wenig geregnet. Dort, wo es eigentlich üppig grün aussieht im Sommer, hat sich die Farbe geändert: Es ist braun und beige geworden. Der Deutsche Wetterdienst spricht von einem mediterranen Klima in Deutschland. Doch fast der ganze Kontinent ist betroffen. Laut Experten der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle könnte die aktuelle Dürre die schlimmste seit mindestens 500 Jahren zu sein.
In einem am Montag (23.08.) veröffentlichten Bericht befanden die Forscher, dass fast die Hälfte Europas von Dürre bedroht sei. Mit Stand 10. August werde für 47 Prozent des europäischen Gebiets vor Dürre gewarnt. Darüber hinaus sei der Zustand bereits auf 17 Prozent der Fläche alarmierend. Die Dürre habe stark negative Auswirkungen auf die Ernte von Sommerkulturen, am stärksten betroffen seien Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen. Die Europäische Dürrebeobachtungsstelle ist eine Institution der Europäischen Kommission.
Trockenheit überall, Wasserstände auf Rekordtief
In Thüringen haben die ersten Grundwasserstände bereits ein Rekordtief erreicht. Vielerorts ist die Entnahme von Wasser aus Flüssen und Bächen verboten und es wird streng kontrolliert. Und auch mehrere Waldbrände in Mitteldeutschland zeugen von der dramatischen Situation. So brannte etwa in der Sächsischen Schweiz über Wochen der Wald, aber zum Beispiel auch in Nordsachsen, Südthüringen oder dem Harz.
Vergleich 2021/2022: Machen Sie sich selbst ein Bild
Wie ausgetrocknet Mitteldeutschland tatsächlich ist, wird deutlich, wenn man aus dem Weltall auf die Region blickt. Aktuelle Bilder der Sentinel-Erdbeobachtungssatelliten der Europäischen Raumfahrtorganisation Esa offenbaren den gravierenden Unterschied zum vergangenen Jahr.
Die folgenden Bilder zeigen jeweils links den 18. August 2021 und rechts, ein Jahr später, den 18. August 2022.
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Wie sieht die Landschaft bei Ihnen in der Region im Vergleich zu den Vorjahren aus? Suchen Sie nach Ihrem Wohnort hier im Sentinel Hub Playground.
(kie/dpa)