Mit Kräutern und Blüten aus dem Garten, lassen sich aromatische Erfrischungsgetränke herstellen.Bildrechte: MDR/ Brigitte Goss
Kaltes für heiße TageCocktails und Sommerdrinks: Erfrischungsgetränke mit Kräutern zubereiten
von Brigitte Goss
Stand:
12. Juni 2022,
07:37 Uhr
Drei Liter Flüssigkeit sollte ein erwachsener Mensch an heißen Sommertagen trinken - so lautet eine Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Wasser gilt dabei als effektivster Durstlöscher. Aber machmal hat man einfach Lust auf prickelnde Frische oder fruchtige Aromen im Sommergetränk. Gärtnerin Brigitte Goss verrät deshalb Ihre Lieblingsrezepte für Sommercocktails und Erfrischungsgetränke.
Besonders an heißen Sommertagen ist es wichtig, den Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Der Körper reguliert die eigene Temperatur indem er schwitzt. Diese vermehrten Flüssigkeitsausscheidungen müssen ausgeglichen werden, am besten schon bevor das Durstgefühl Alarm schlägt. Empfohlen werden etwa drei Liter Flüssigkeit am Tag aufzunehmen. Als bester Durstlöscher gilt Wasser. Mit Früchten und Kräutern aus dem Garten, kommt Geschmack ins Glas. Wer spritzige Getränke mit Geschmack bevorzugt, kann einen Sommerdrink mit Säften oder Tonic zubereiten.
Wasser mit Cola-Kraut trinken auch Kinder gern. Es schmeckt auch im Salat oder Quark.Bildrechte: MDR/ Brigitte Goss
Geeignete Kräuter für ErfrischungsgetränkeMinzearten:
Zitronenmelisse (Melissa officinalis) oder Zitronenverbene (Aloysia citrodora)
Cola-Strauch (Artemisia abrotanum)
Duftnessel (Agastache)
Dufttagetes ((Tagetes), je nach Blütenfarbe ( gelb = zitronig; orange = schmeckt eher nach Orange)
Rosenblüten
Malvenblüten (Malva)
Salbei (Salvia)
Kleines ABC der GewürzkräuterKräuter vorgestellt: Von Anisysop bis Zitronenverbene
Der Anisysop schmückt dank seiner aufrechten Blütenkerzen naturnahe, sonnige Plätze im Garten. Die Blätter der Duftnessel können für Tee verwendet werden. Die blau blühende Präriestaude verträgt trockene Standorte. Die nach Anis duftende Teepflanze kann auch als Würzkraut verwendet werden.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDieser Ananassalbei ist mehrjährig und sehr ausdauernd, sollte aber frostfrei überwintert werden. Am besten wird er in einen Kübel gepflanzt und im Winter dann an einem kühlen frostfreien Ort überwintert, zum Beispiel im Hausflur. Mit den aromatischen Blättern lassen sich süße Speisen hervorragend aufpeppen. Sehr gut schmecken die Blätter im Quark oder einfach mit kaltem (Mineral-) Wasser übergossen als Limonade.Bildrechte: MDR/Daniela DufftIndisches Basilikum wird auch Tulsi-Kraut genannt. Der Lippenblütler wird dank seiner ätherischen Öle vor allem als Duft- und Heilpflanze in der ayurvedischen Medizin geschätzt.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDieses mehrjährige, veredelte Buschbasilikum sieht nicht nur hübsch aus, sondern liefert das ganze Jahr über aromatische Blätter. Die Pflanze sollte an einem hellen Platz auf der Fensterbank stehen. Winterhart ist sie nicht. Die Krone kann locker 30 Zentimeter groß werden. Wichtig ist, die Blätter regelmäßig zu ernten, so bleibt die Pflanze kompakt und schön buschig.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDer französische Estragon ist das Gourmetkraut der französischen Küche. Er schmeckt etwas pfeffrig und hat gleichzeitig einen leicht süßen, anisartigen Geschmack. Das Kraut ist ideal, um Kräuteressig herzustellen oder auch zum Würzen von Fisch. Die Pflanze ist winterhart.Bildrechte: MDR/Daniela DufftEine Augenweide ist der Brasilianische Sauerklee mit den dunkelvioletten Blättern und den hübschen weißen Blüten. Das Beste ist, dass alle Pflanzenteile essbar sind. Der Geschmack erinnert an Sauerampfer. Schmeckt gut im Quark, im Salat oder auch als Brotaufstrich. Die Pflanze kann im Sommer rausgestellt werden. Da sie nicht winterhart ist, muss der Kübel im Winter aber rein. Er sollte an einem schönen hellen Platz stehen.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNKAuch diese etwas kleinere Variante des Sauerklees ist etwas für die heimische Fensterbank. Verwendet wird er wie der große Bruder aus Brasilien.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDer Römische Schildampfer ist mehrjährig und winterhart. Seine Blätter peppen Salate auf.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDer Bronzefenchel ist winterhart, kann also gleich ins Beet gepflanzt werden. Die Pflanze zieht sich im Winter zurück und treibt dann im Frühling neu aus. Das Kraut kann sowohl frisch verzehrt oder auch mitgekocht werden. Fenchel schmeckt sehr gut zu Fisch oder im Salat. Auch die Samen können frisch oder getrocknet gegessen werden. Idealer Platz im Garten ist ein sonniger Standort in einer geschützten Lage. Kalkhaltiger Boden ist ideal.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDas besondere an diesem winterharten Dalmatiner Salbei ist, dass er praktisch immergrün ist und das ganze Jahr über geerntet werden kann. Er schmeckt etwas milder als der normale Salbei. Wunderbar als Tee, zu Fleisch oder Fischgerichten. Bildrechte: MDR/Daniela DufftKnoblauchgeschmack ohne zu stinken? Geht prima mit Schnittknoblauch. Es gibt unterschiedlich scharfe Sorten im Handel. Die Pflanzen sind winterhart, sehr ausdauernd und werden ähnlich wie Schnittlauch schön buschig. Im Winter ziehen sich die Triebe zurück. Im Frühling treibt die Pflanze neu aus.Bildrechte: MDR/Daniela DufftJiaogulan kommt aus China und wird auch das Kraut der Unsterblichkeit genannt. Die Pflanze wächst je nach Standort kletternd oder hängend. Die Blätter kann man essen oder auch zu einem Tee verarbeiten. Der Geschmack ist leicht bitter, dafür soll das Kraut aber von gesunden Inhaltsstoffen nur so strotzen. Die Pflanze ist mehrjährig, sollte im Winter aber rein. Sie sollte immer feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen. Im Halbschatten wächst sie besser als in der Sonne.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDer Thymian Orange macht seinem Namen alle Ehre und hat ein wunderbares Orangenaroma. Schmeckt besonders gut in asiatischen Gerichten. Die Pflanze ist winterhart und immergrün, liefert also auch im Winter frisches Kraut. Die Blätter kann man trocknen und als Tee aufgießen. Auch zu Fleisch passt Thymian gut.Bildrechte: MDR/Daniela DufftAuch dieser Oregano ist winterhart. Das typisch italienische Gewürz sollte in keinem Kräutergarten fehlen. Es gibt der Pizza oder der Tomatensoße den typischen Geschmack. Passt aber auch als Gewürz zum Grillen für Gemüse und Fleisch.Bildrechte: MDR/Daniela DufftZitronenverbene ist schmackhaft für Salate oder fruchtigen Tee. Das Kraut gibt es auch als Stamm, aus dem ein richtiges Bäumchen werden kann. Die Pflanze muss frostfrei überwintert werden. Im Winter verliert sie die Blätter.Bildrechte: MDR/Daniela DufftEchter Wasabi stärkt das Immunsystem. Die Blätter sind angenehm scharf und aromatisch. Die enthaltenen gesunde Rettichöle geben Salaten und Wok-Gerichten das gewisse Etwas. Wer es schärfer mag, kann die Stängel nutzen. In Japan wird auch die Wurzel verwendet – vor allem für Sushi-Gerichte. Dann stirbt die Pflanze allerdings. Wasabi ist mehrjährig, muss aber im Gewächshaus überwintert werden.Bildrechte: MDR/Daniela DufftWasabi-Rauke schmeckt im Gegensatz zur nussigen Rauke ähnlich wie Meerrettich. Sie ist angenehm scharf. Am besten wächst sie an einem feuchten nährstoffhaltigen Standort. Bis in den November hinein können die Blätter geerntet werden. Die Pflanze ist einjährig, sät sich aber aus.Bildrechte: MDR/Daniela DufftKnobigras stammt ursprünglich aus dem Iran. Es hat ein angenehmes Knoblauch-Aroma ohne unangenehme Geruchsbelästigung. Das Gras ist nicht winterhart, überlebt aber in der Küche auf der Fensterbank.Bildrechte: MDR/Daniela DufftAlle Pflanzenteile des Gartenknofi sind essbar. Wie das Knobigras schmeckt Gartenknofi nach Knoblauch, aber nach dem Verzehr bleibt kein unangenehmer Nachgeschmack. Gartenknofi ist mehrjährig und verträgt Temperaturen bis -25 Grad.Bildrechte: MDR/Daniela DufftKaugummikraut schmeckt – wie der Name schon sagt – nach Kaugummi. Für Tee ist das Kraut ideal. Am besten gedeiht Kaugummikraut an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Es ist nur bedingt winterhart, geschützt durch ein Vlies kann es den Winter überstehen.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDer griechische Basilikum hat kleine Blätter und wächst wie ein Busch. Er hat ein kräftiges Aroma. In Griechenland wird er als Zierpflanze und zur Abwehr von Mücken gepflanzt. Er kann im Gewächshaus hell überwintert werden.Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Geeignete Früchte für ErfrischungsgetränkeZitronen
Orangen
Limetten
Gurken
Achten Sie bei der Auswahl der Früchte, dass es sich um unbehandelte Biofrüchte handelt. Auch eingefrorene Früchte können verwendet werden.
Wasser aromatisieren
Um einfaches Leitungswasser mit erfrischenden Aromen zu verfeinern, kann man je nach Geschmack Kräuter und Früchte verwenden. Dazu gibt man die Zutaten in eine Karaffe, gießt mit Wasser auf und lässt das Ganze im Kühlschrank für ein paar Stunden ziehen.
Orangenbowle mit Duftnessel
Rezept für 4 Personen:
Schmeckt nach Sommer: eine fruchtige Orangenbowle mit Duftnessel.Bildrechte: MDR/ Brigitte Goss
Zutaten:
1 Orange
1-2 Bio-Aprikosen
Duftnessel Blüten und Blätter
1 Liter Orangensaft
Mineralwasser
Zubereitung: Schale der Orange entfernen, einige Stücke Fruchtfleisch kleinschneiden. Aprikose waschen und in kleine Stücke schneiden. Fruchtstücke in ein Gefäß geben, Duftnessel-Blüten und -Blätter dazugeben und mit Orangensaft auffüllen. Alles einige Stunden ziehen lassen. Mit Mineralwasser, Weißwein oder Sekt auffüllen.
Rosencocktail mit Wild-Berry-Limonade und Rosenthymian
Ein Highlight auf der Sommertafel ist der Rosencocktail.Bildrechte: MDR/ Brigitte Goss
Zutaten:
1 duftende Rosenblüte aus dem Garten, ungespritzt, kräftig ausschütteln, damit keine Insekten anhaften
0,5 l Russian Wild Berry
0,5 l Johannisbeersaft
Rosenthymian
Rosenzucker (getrocknete zerkleinerte Duftrosenblütenblätter mit feinem Zucker mischen)
einige Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren
Zubereitung: Ein bis zwei Zweige Rosenthymian und duftende Rosenblüten in der Mischung aus Russian Wildberry und Johannisbeersaft einige Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Den Rand der Gläser in Orangensaft tauchen und anschließend in den Rosenzucker. Mit sprudelndem Mineralwasser oder Sekt je nach Geschmack aufgießen. ZUm Schluss die Beeren dazugeben.
Zitronenverbenen-Tee
Zitronenverbene sorgt für ein feines Zitronenaroma. Auch im kalten Wasser lösen sich die Aromen.Bildrechte: MDR/ Brigitte Goss
Zutaten:
Einige frische Blätter von Zitronenverbene
Blüten von Thymian
Wasser (80°C)
Zubereitung: Blätter der Zitronenverbene und die Blüten des Thymians mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser überbrühen und zehn Minuten ziehen lassen. Warm und kalt sehr erfrischend und durstlöschend. Der Tee kann mit Säften gemischt werden.
Kräuter-Tonic-Wasser
In schönen Flaschen abgefüllt ist das Kräuter-Tonic-Wasser auch ein schönes Mitbringsel zur nächsten Party.Bildrechte: MDR/ Brigitte Goss
Zutaten:
1 l Mineralwasser
1 l Tonic Water
Lavendelblüten am Stiel
Blüten der Dufttagetes
Minze an langem Stiel
Zubereitung: Blüten und Minze in eine Flasche geben und mit Mineralwasser und Tonic Wwater 1:1 aufgießen und im Kühlschrank einige Stunden kühlstellen. Je nach Vorlieben den Saft einer unbehandelten Biozitrone dazu geben.