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Im Frühling heißt es: Bärlauch sammeln und genießen! Bildrechte: MDR Garten/Annett Zündorf

Wie er wächst und würztBärlauch pflanzen, pflegen und sammelnbot. Allium ursinum, auch Knoblauchspinat oder Waldknoblauch genannt

Stand: 22. März 2023, 11:04 Uhr

Wer Bärlauch mag und ihn nicht nur wild suchen will, kann ihn im Herbst aussäen. Wie im Wald liebt er auch im Garten Schatten und einen lockeren, feuchten Boden. Stellen unter Bäumen und Büschen sind also ideal. Der Kaltkeimer braucht Minus-Temperaturen, um im Frühjahr auszutreiben. Allerdings ist ausgesäter Bärlauch erst nach drei Jahren richtig erntereif.

Bärlauch wächst am liebsten in einer Art Pflanzenkolonie. In Mitteleuropa ist er wild auf feuchten, nährstoffreichen Böden zu finden, am häufigsten in Buchenwäldern. Wenn die Pflanze blüht - in der Zeit von April bis Juni - sieht das sehr reizvoll aus, auf den ersten Blick mit den länglichen Blättern fast wie ein Maiglöckchenfeld.

Auf einen Blick
HeimatMitteleuropa
PflanzenfamilieAmaryllisgewächse
Wuchs20 bis 40 Zentimeter hoch; schmale, aromatisch duftende Blätter
Blüteweiß, sternförmig
BlütezeitApril bis Juni
StandortHalbschatten bis Schatten
Bodenhumoser, frischer und närhstoffreiche Boden

Winterhartja
Mehrjährigja
BesonderheitenBlätter und Zwiebeln können zum Würzen in der Küche verwendet werden

Bärlauch im Garten pflanzen

Sie können Bärlauch auch im eigenen Garten ziehen. Im Herbst bis spätestens Februar wird er an schattiger Stelle gesät. Bärlauchsamen sind Kaltkeimer, benötigen somit zum Keimen Frost. Es gibt allerdings auch in gut sortierten Gartenmärkten oder Gärtnereien Jungpflanzen zu kaufen.

Bärlauch im Wald sammeln

Wenn Sie Bärlauch in der Küche verwenden wollen, sollten Sie sich keine Sorge wegen der etwaigen Verwechslungsgefahr mit den giftigen Maiglöckchenblättern oder dem Aronstab machen. Zerreiben Sie die Bärlauchblätter zwischen den Fingern. Wenn es dann ganz unverwechselbar nach Knoblauch riecht, dann ist es eindeutig Bärlauch.

Erntezeit So unterscheidet man Bärlauch von giftigen Pflanzen

Bärlauch treibt im späten Frühjahr ab März in Laubwäldern aus und bildet aromatisch duftende Blätter. Bildrechte: MDR/Jana Hildebrandt
Doch beim Sammeln ist Vorsicht geboten: Die Blätter können mit denen giftiger Pflanzen verwechselt werden. Bildrechte: IMAGO/Colourbox.de
Bärlauch erkennen Sie vor allem an seinem aromatischen, an Knoblauch erinnernden Geruch. Zerreiben Sie ein Blatt zwischen den Fingern. Steigt ihnen dann ein intensiver Knoblauchduft in die Nase, handelt es sich um Bärlauch. Doch nach dem Pflücken der ersten Blätter können die Finger nach Bärlauch riechen - und der Geruchstest reicht zur Unterscheidung nicht (mehr) aus. Bildrechte: IMAGO/Colourbox.de
Achtung, Verwechslungsgefahr: Die Blätter des Maiglöckchens (Convallaria majalis) und des Bärlauchs sehen sich ähnlich. Bildrechte: IMAGO/Colourbox.de
Bärlauch wächst in einzelnen, klar erkennbaren Stängeln aus dem Boden. Maiglöckchen haben zwei Blätter an einem Stängel. Bildrechte: IMAGO/Colourbox.de
Bärlauch-Blätter haben eine matte Unterseite, bei Maiglöckchen glänzt sie. Ebenfalls wichtig: Bärlauch bildet Zwiebeln, Maiglöckchen haben dagegen rhizomartige Wurzeln. Bildrechte: IMAGO/Colourbox.de
Die extrem giftigen Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) sind an ähnlichen Standorten zu finden wie der Bärlauch. Ihre Blätter erinnern zudem an die des Lauch-Verwandten. Bildrechte: IMAGO/Colourbox.de
Anders als beim Bärlauch wachsen bei Herbstzeitlosen die hellgrün-glänzenden Blätter aus einer Rosette heraus. Bildrechte: IMAGO/Colourbox.de
Verwechseln kann man den Bärlauch auch mit dem schwach giftigen Vielblütigen Weißwurz. Bildrechte: IMAGO/Colourbox.de
Doch die Blätter des Weißwurzes wachsen - anders als beim Bärlauch - direkt an einem langen Stiel. Bildrechte: IMAGO/Colourbox.de
Auch die Blätter des Aronstabes (Arum maculatum) sind im Anfang mit Bärlauch zu verwechseln, zudem wachsen beide in nährstoffreichen Laubwäldern. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal sind unregelmäßig geformte Blattnerven. Beim Bärlauch verlaufen diese parallel. Bildrechte: IMAGO/Colourbox.de
Immer der Nase nach und hinein in den duftenden Bärlauch... Wir wünschen viel Spaß beim Sammeln! Bildrechte: MDR/Jana Hildebrandt
Auch wichtig: Beim Pflücken gilt die "Handstrauß-Regel". Jeder Sammler darf sich so viele Bärlauchblätter mitnehmen, wie als Strauß in eine Hand passen. Bildrechte: Colourbox.de


Bärlauch hat die gleichen gesunden Inhaltsstoffe hat wie Knoblauch: Lauchöl, Vitamin C, Flavonoide. Äußerst angenehm ist, dass Bärlauch aber nicht so intensiv "nachriecht" wie Knoblauch.

Bärlauch haltbar machen

Bärlauch macht man am besten als Pesto haltbar. Pürierter Bärlauch kann beispielsweise in Öl eingelegt werden und mit Walnüssen, Haselnüssen oder Erdnüssen verfeinert werden. Geriebener Hartkäse rundet das Pesto ab. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer würzen. Eingefroren oder in Schraubgläser abgefüllt, hält das Pesto mindestens ein Jahr.

An sich sollten Kräuter am besten immer frisch zubereitet werden. Wer aber beispielsweise Vorräte für den Winter anlegen möchte, kann die geernteten Kräuter in einem Sieb auf der Heizung trocknen. In Gläser abgefüllt und kühl gestellt, können sie noch im Winter für Aroma im Essen sorgen. Auch ein Kräutersalz ist schnell hergestellt. Dafür werden getrocknete Kräuter einfach mit Salz oder Gemüsebrühe gemischt.

Frische Bärlauchblätter halten sich im Kühlschrank zwei, drei Tage, wenn sie in ein feuchtes Tuch gewickelt werden. Spätestens dann, sollten sie verarbeitet werden. Bildrechte: MDR Garten/Annett Zündorf

MDR Garten

Leckere Rezepte mit Bärlauch

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 26. März 2023 | 08:30 Uhr