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Im Frühjahr vor der Blüte werden Apfelbäume und andere Kernobstgehölze geschnitten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Apfel, Birne, PflaumeKernobst und Steinobst - Was ist der Unterschied?

07. Januar 2021, 08:09 Uhr

Äpfel, Birnen, Pflaumen oder Pfirsiche schmecken am besten aus dem eigenen Garten. Bei den Obstbäumen unterschiedet man zwischen Kernobst und Steinobst. Das sind die Unterschiede für Pflege und Rückschnitt.

Was ist Kernobst?

Bei Kernobst handelt es sich um Früchte, die im Inneren ein Kerngehäuse aufweisen. Das Kerngehäuse besteht aus fünf Kammern. Darin können jeweils bis zu zwei Kerne - also Samen - enthalten sein. Zum Kernobst gehören unter anderem Apfel, Birne, Nashi, Quitte und Mispel.

Was ist Steinobst?

Als Steinobst werden Früchte bezeichnet, die im Gegensatz zum Kernobst nur einen einzigen, harten und größeren Kern ummanteln. Der Kern ist gleichzeitig der Samen. Zum Steinobst gehören unter anderem Süß- und Sauerkirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen und Nektarien.

 KernobstSteinobst
StandortKernobst bevorzugt wie das Steinobst auch einen warmen, sonnigen Standort, der gern geschützt sein darf. Allerdings ist Kernobst insgesamt etwas robuster als Steinobst, so dass dem Steinobst der beste Platz im Garten vorbehalten bleiben sollte.Stellen Sie Ihr Steinobst an den privilegierten Platz im Garten. Damit ist eine warme, sonnige Stelle im Garten gemeint, die gerne auch etwas geschützt sein kann. Beispielsweise eignet sich hierfür eine Hauswand.
GießenKernobstgehölze müssen nur gegossen werden, wenn Sie frisch angepflanzt wurden - oder bei extremer Trockenheit. Dann lieber einmal ordentlich, als häufig ein bisschen gießen. Normalerweise braucht Kernobst jedoch keine zusätzliche Bewässerung.Der Boden sollte locker sein. Beispielsweise fühlt sich Steinobst in sandigem Boden wohl. Wer keinen lockeren Boden hat, kann mit der Hacke nachhelfen. Hierbei gilt die Faustformel: Lieber einmal gehackt als einmal gegossen. Überhaupt gilt beim Gießen bei Steinobst: viel hilft nicht (!) viel. Gießen Sie daher Steinobst nur, wenn es wirklich trocken ist.
SchnittBei Kernobst gilt: lieber häufig weniger, als einmal radikal schneiden. Achten Sie darauf, dass die Krone nach oben schmaler wird. Von der Seite aus gesehen sollte der Kronenschnitt an ein nach oben zulaufendes Dreieck erinnern. Nur so ist gewährleistet, dass die Krone nach starkem Regen gut abtrocknen kann.

Schneiden Sie Kernobstgehölze im Februar oder März vor der Blüte, sonst treibt der Baum zu stark aus. Gern kann auch nochmal im Spätsommer zurückgeschnitten werden. Ein guter Schnitt sichert die Qualität und Ausbeute der Ernte.
Steinobstgehölzen können im Sommer und frühen Herbst während oder nach der Ernte zurückgeschnitten werden, wenn es warm und trocken ist. Verzichten Sie lieber auf den Schnitt, wenn es zu nass ist, warten Sie dann lieber bis kurz vor der nächsten Blüte.

Apfel, Birne, Quitte, Pfirsich, Aprikose Kern- und Steinobst – Robuste Sorten vorgestellt

Wer einen weiß-fleischigen Pfirsich sucht, kann auf 'Benedictus' zurückgreifen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
'Red Haven' ist eine weitere robuste Pfirsich-Sorte. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Auch 'Revita' hat sich in diesem Jahr als robust erwiesen. Diese Pfirsich-Sorte ist rosa gefüllt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Bei den Mirabellen ist die Sorte 'Nancy-Mirabelle' der Favorit. Ihre Früchte können von August bis Mitte September geerntet werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Das Fruchtfleisch der Pflaume 'Jubiläum' ist sehr fest. Bei ihr gilt: Je mehr Sonne sie bekommt, umso besser schmeckt sie. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Ob Frost oder Hagel – 'Hanita' harrt aus. Sie zählt ebenfalls zu den robusten Pflaumen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die 'Aprimira' ist eine Pflaumenkreuzung mit Anteilen der Mirabelle. Ihr Fleisch ist ganz gelb; ihre Früchte reifen nicht alle auf einmal, so dass sie nacheinander vom Baum genascht werden können. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Sie sind klein, sie sind rund und fast mit einem Happs im Mund – zumindest, wenn der Apfel 'Cox Columnar' beizeiten geerntet wird. Wer ihn länger hängen lässt, bekommt auch größere Früchte. Diese Apfelsorte wächst als Säule mehrfach verzweigt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Diese Apfelsorte ist sogar für Allergiker geeignet. Die Eiweißzusammensetzung von 'Santana' ist anders als bei anderen Äpfel. Das macht die Sorte resistent gegen Schorf und bekömmlich für Allergiker. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Ein weiterer robuster Apfel ist 'Helios'. Seine Früchte haben einen mildsüßen Geschmack. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
'Retina' braucht als hochstämmiger Apfelbaum viel Platz. Doch auch für kleine Gärten gibt es den passenden Baum. Lassen Sie sich bei der Auswahl am besten in einer Baumschule beraten. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Zu den robusten Apfelsorten gehört auch 'Ahrista'. Das Aroma der Äpfel ist süß-säuerlich. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Winterschutz

Frost macht Steinobst und auch Kernobst nichts aus. Wer seinem Gehölz trotzdem etwas Gutes tun möchte, kann den Stamm vor dem Winter mit spezieller Baumfarbe Weiß pinseln. So kann verhindert werden, dass der Stamm im Winter reißt. An warmen Wintertagen erwärmt sich die Rinde nämlich und kann sich bei Anbruch der kalten Nacht nicht schnell genug abkühlen. Durch den Wärmeunterschied reißt die Rinde schließlich.

Quelle: Obstbauexpertin Monika Möhler von der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau in Erfurt

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 28. Oktober 2018 | 08:30 Uhr