GartenpraxisGeschütztes Hochbeet: Frühbeete aufbauen und bepflanzen
Frühbeete haben zwei wesentliche Vorteile: Krankheiten an verschiedenen Gemüsesorten werden vermieden, weil die Pflanzen vor Feuchtigkeit und Wind geschützt sind. Außerdem kann man die Erntezeit in der Gartensaison verlängern. Schon im April und noch bis in den November hinein kann im Frühbeet geerntet werden. Gärtnermeister Jürgen Meister vom Egapark Erfurt erklärt, worauf es ankommt.
Inhalt des Artikels:
Im Frühbeet werden Pflanzen vorgezogen oder Gemüse verfrüht, das heißt zu einem früheren Termin in der Saison angebaut als draußen auf den Beeten. Neben der Erstkultur für Frühgemüse können Sie Frühbeete den ganzen Sommer hindurch bis weit in den Herbst hinein weiter nutzen.
Ein Frühbeet aufbauen: Stabilität und Fundament
Wichtig ist, dass Frühbeete gerade stehen. Das gibt ihnen Stabilität und Haltbarkeit. Bei Glasvarianten kommt hinzu, dass ansonsten die Scheiben reißen können. Jürgen Meister empfiehlt deshalb, sie auf ein Fundament zu setzen. Das kann aus einfachen Rasenkantensteinen gebaut sein.
Ein solcher Unterbau dient zudem als Wärmedämmung, die die zarten Pflänzchen gegen "kalte Füße" und Frost schützt. Ein weiterer Vorteil: Das Frühbeet steht sicherer bei Sturm oder anderen Wetterkapriolen.
Materialien für das Frühbeet
Achten Sie auf die Dicke der Wandplatten. Je dicker die Platten sind, desto besser ist die Isolierung des Frühbeetes. Ein Gewächshaus aus Glas ist das ursprüngliche Modell. Es gilt als Einsteigervariante. Neben Glas werden im Gewächshaus- und Frühbeet-Bau Stegdoppelplatten verwendet. Diese haben den Effekt, dass sich zwischen zwei Platten ein Luftpolster befindet. Je größer das Luftpolster ist, umso besser wird die Wärmedämmung des Hauses.
Kosten eines Frühbeetes
Die Preisspanne bei Frühbeeten reicht von der einfachen Variante für unter 50 Euro bis zu Luxus-Ausführungen in Höhe von mehreren hundert Euro. Heimwerker oder Basteltalente können ihr Frühbeet natürlich auch selbst bauen.
Kombination von Früh- und Hochbeet
Eine besonders erfolgversprechende Variante ist ein Frühbeet in Kombination mit einem Hochbeet. Solche Systeme gibt es im Handel - oder Sie bauen sie selbst. Die Erde in einem Hochbeet erwärmt sich viel schneller. Ergänzt durch einen Überbau, der vor zu viel Regen und Stürmen schützt, haben die kleinen Pflanzen beste Voraussetzungen zu gedeihen. Im Mai nach den Eisheiligen kann der Frühbeet-Aufbau einfach heruntergenommen werden.
Das Frühbeet vorbereiten und füllen
Die beste Erde fürs Frühbeet ist Komposterde. Dort, wo das Beet angelegt werden soll, wird also ausreichend Komposterde verteilt und eingearbeitet. Als natürliches Düngemittel eignet sich Stallmist aller Art. Jürgen Meister schwört allerdings auf Pferdemist. Mist entwickelt Wärme, die nach oben an die Pflanzen abgegeben wird.
An der Stelle, wo das Frühbeet stehen soll, wird die Erde spatentief ausgegraben und mit reichlich Mist aufgefüllt. Als obere Schicht wird der Mist mit Komposterde abgedeckt.
Zusätzlicher Schutz vor Frost
Bis zu den Eisheiligen kann es nachts zu Frösten kommen, die den Pflanzen schaden. Deshalb müssen sie auch im Frühbeet zusätzlich geschützt werden. Jürgen Meister empfiehlt, Vlies oder Strohmatten zu benutzten.
Das Vlies kann auch dauerhaft über den Pflanzen bleiben. Es lässt Licht und Wasser hindurch. Mit Strohmatten kann man das ganze Frühbeet über Nacht abdecken und so einhüllen. Die Matten müssen aber am nächsten Morgen wieder entfernt werden.
Diese Samen und Pflanzen eignen sich fürs Frühbeet
Jürgen Meister bringt Pflanzen oder Samen zu festgelegten Terminen ins Frühbeet:
- 1. Märzwoche: Aussaat von Radieschen und Dill
- 2. Märzwoche: Jungpflanzen ins Frühbeet setzen - Salat, Kohlrabi, Blumenkohl
- ab Mitte April: Jetzt können auch Tomaten ins Frühbeet gesetzt werden. Die Jungpflanzen müssen allerdings vor Frösten zusätzlich geschützt werden.
Das Frühbeet belüften
Es ist wichtig, Frühbeete zu lüften. Denn werden die Pflanzen zu heiß, können sie verbrennen. Auch mit Hilfe eines Tuches oder einer Abdeckung aus Strohmatten kann man für Schatten sorgen. Für berufstätige Hobbygärtner, die tagsüber nicht lüften können, sind automatische Fensterheber praktisch. Im Kolben des Fensterhebers ist ein Öl enthalten, das sich bei Wärme ausdehnt. Automatische Fensterheber gibt es im Gartenfachmarkt.
Quelle: Jürgen Meister, Gärtnermeister
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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 18. Februar 2024 | 08:30 Uhr