Nachhaltig und sparsam gärtnernEin Warmbeet anlegen, bepflanzen und pflegen
Ein Warmbeet ist ein mit Pferde- oder Kuhmist befülltes Frühbeet. Es wird durch Verrottungsprozesse im Boden warm gehalten. Mit dieser alten und gleichzeitig nachhaltigen sowie sparsamen Methode kann Gemüse schon im Spätwinter vorgezogen und angebaut werden.
Inhalt des Artikels:
- Ein Warmbeet wird durch verrottenden frischen Mist geheizt.
- Radieschen, Steckzwiebeln und Salat können schon sehr zeitig im Jahr ausgesät werden.
- Das Warmbeet muss täglich gelüftet und bei Bedarf gegossen werden.
Ein Warmbeet, auch Mistbeet genannt, ist eine Art des Frühbeets, das mit Pferde- oder Kuhmist befüllt wird. Der Mist setzt in Verbindung mit Wasser die Verrottungsprozesse im Boden in Gang, die für die Wärme sorgen. Dadurch kann ein solches Beet bereits Ende Januar im Garten aufgebaut und bepflanzt werden. In dem Warmbeet können die Pflanzen also vorgezogen und wesentlich früher als sonst geerntet werden. Schon ein paar Wochen nach der Aussaat ist das erste Gemüse reif - Radieschen oder schnell wachsendes, robustes Blattgemüse zum Beispiel.
Dazu stellt das Warmbeet eine nachhaltige und sparsame Alternative zu einem geheizten Gewächshaus dar, da es ganz ohne Strom warm gehalten wird. Der Gartenexperte und Inhaber von Erfurter Brunnenkresse, Ralf Fischer, legt jedes Jahr ein Warmbeet an und erklärt, wie's geht.
Standort und Rahmen des Warmbeets
Für ein Warmbeet wird ein Beetkasten aus Beton oder dicken Holzbrettern gebraucht. Der Kasten sollte schräg und am besten nach Süden ausgerichtet aufgestellt werden, sodass das Beet viel Sonne bekommt. Der später mit Mist und Erde gefüllte Kasten muss dann noch mit passenden Fenstern mit Holzrahmen abgedeckt werden. Die Fenster sollten deshalb von der Größe her genau zu dem Beetkasten passen. Das ist für die Wärmeisolation besonders wichtig.
Mistbeet Schritt für Schritt befüllen
Mit dem Befüllen des Mistbeets kann man schon Ende Januar bis Anfang Februar beginnen. Wichtigste Zutat: frischer Stallmist von Pferden oder Kühen. Reiterhöfe werden diesen gern oft kostenfrei los.
Als erstes wird die Erde unter dem Mistbeet etwa 60 Zentimeter tief ausgehoben. Wer im Garten Probleme mit Wühlmäusen hat, bringt dann im Beetkasten ein Gitter an. Es verhindert, dass die Mäuse von unten an die Pflanzenwurzeln gelangen.
Als unterste Schicht kommt der warme, frische Mist in die Grube im Beetkasten. Er wird etwa 60 Zentimeter hoch hineingeschichtet, dann mit kaltem Wasser großzügig besprüht und anschließend festgetreten. Danach wird der Erdaushub mit Komposterde gemischt. Verteilen Sie diese Mischung etwa 15 bis 25 Zentimeter hoch auf dem Mist. Zum Abschluss wird die Erdschicht geglättet.
Große Erdbrocken an der Oberfläche sollen mit der Harke zerbröckelt, die Erde anschließend geglättet und nochmal gegossen werden. Der letzte Punkt ist das Abdecken des Beetes mit den Fenstern. Wichtig ist, dass sie vorher gründlich gereinigt werden. So kann man sicherstellen, dass mehr Sonne durchgelassen wird.
Warmbeet bepflanzen
Nach dem Befüllen soll das Mistbeet erst zwei bis drei Tage ruhen. Die Verrottungsprozesse starten und das Beet wird wärmer. Danach kann das Beet mit Gemüsepflanzen wie Radieschen, Steckzwiebeln und Salat bepflanzt werden. Später kann das Warmbeet für Tomatenpflanzen und anschließend auch für Gurken verwendet werden. Beim Aussäen ist noch zu beachten, dass die Pflanzen nicht zu nah beieinander wachsen, das heißt, die Pflanzabstände eingehalten werden.
Mistbeet pflegen
Das Mistbeet muss täglich gepflegt werden. Dazu zählt vor allem regelmäßiges Lüften und Gießen des Beetes. Je nach Sonnenstärke und Außentemperatur soll die Öffnung der Fenster variieren. Je wärmer, desto mehr kann gelüftet werden. Bei starkem Sonnenschein sollte aber aufgepasst werden, da die Pflanzen im schlimmsten Fall verbrennen können. Dann ist eine Strohmatte auf der Glasabdeckung sinnvoll. Bei Minustemperaturen sollte man das Beet hingegen von außen noch zusätzlich mit Mist oder Strohmatten isolieren. Schnee muss nicht entfernt werden, da er auch als Isolationsschicht gilt.
Quelle: MDR Garten, Ralf Fischer - Gartenexperte und Inhaber Thüringer Brunnenkresse
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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 18. Februar 2024 | 08:30 Uhr