KüchengartenHilfe, die Petersilie wächst nicht!
Kaum ein Freizeitgärtner, der dieses Problem nicht kennt: Die Petersilie geht einfach nicht auf oder geht nach dem Keimen ein. Dabei ist sie das wichtigste Küchenkraut. Profi-Gärtnerin Brigitte Goss erklärt, was zu tun ist, damit Petersilie gut keimt und wächst.
Inhalt des Artikels:
Der richtige Boden und Standort für Petersilie
Ob Petersilie erfolgreich keimt oder wächst, entscheidet sich schon vor der Aussaat. Petersilie mag keinen schweren, verdichteten Boden. Deshalb sollte der Boden vor der Aussaat unbedingt gründlich gelockert werden. Humus und Sand verbessern die Bodenstruktur. Der Boden sollte nicht neu frisch gedüngt werden, denn frisch ausgebrachter Dünger schadet in der Keimphase. Petersilie ist selbstunverträglich. Säen Sie deshalb immer an einem Standort aus, an dem die letzten drei bis vier Jahre keine Petersilie und auch keine anderen Doldenblütler wie Dill oder Möhre standen.
Petersilie richtig aussäen
Zum Aussäen sollte sich der Boden schon erwärmt haben. Ab Ende April ist ein guter Zeitpunkt. Je wärmer der Boden, desto zügiger keimt der Samen. Petersilie keimt innerhalb der nächsten 14 Tage, wenn die Temperatur 20 Grad Celsius beträgt. Ist der Standort kühler, dauert die Keimung entsprechend länger. Säen Sie die Petersiliensamen in Rillen von 1,5 Zentimeter Tiefe und gießen Sie gut an.
Während der Keimphase darf die Erde nicht austrocknen. Schon bei kurzer Trockenheit stirbt der Keimling ab. Achten Sie auf gleichbleibende, mäßige Bodenfeuchte. Gehen die Keimlinge zu dicht auf, sollte ausgedünnt werden.
TippWenn Petersilie partout nicht gelingen mag, sollten Sie Jungpflanzen vorziehen oder kaufen. Der Anbau in Kübeln und Balkonkästen ist eine echte Alternative.
Petersilie bekommt gelbe Flecken
Die Petersilie ist prima aufgegangen, wächst gut, wird dann auf einmal gelb und stirbt ab? Diese Gelbfärbung wird auch Petersilienkrankheit genannt. Dafür kann es verschiedene Gründe geben.
PetersilienkrankheitDie Petersilienkrankheit ist keine echte Krankheit. Unter dem Begriff wird alles zusammengefasst, was der Petersilie schadet.
So schädigen Pilzerkrankungen wie Sclerotinia oder die Septoria-Blattflecken-Krankheit die Pflanzen. Hier hilft nur eine Anbaupause sowie der Verzicht auf Kompost. Er kann für Petersilie schädliche Pilze enthalten.
Falscher Mehltau ist eine Pilzerkrankung, die die Blätter der Petersilie befällt. Halten Sie die Blätter trocken und pflanzen Sie nicht zu dicht.
Möhrenwurzelläuse saugen gerne an den Pflanzenwurzeln von Petersilie. Sie sind nur zu erkennen, wenn man die Pflanze aus dem Boden reißt. Gegen die Wurzelläuse hilft es, den Boden gleichmäßig feucht zu halten.
Nematoden können ebenfalls Petersilienpflanzen befallen. Pflanzen Sie Tagetes und Ringelblumen zur Petersilie. Sie vertreiben die Nematoden.
Auch die allgegenwärtigen Schnecken machen vor Petersilie nicht halt. Gegen Nacktschnecken hilft nur Absammeln. Locken Sie die Tiere mit eingeweichten Haferflocken oder Weizenkleie von den Pflanzen weg. Dort erwischen Sie dann gleich mehrere Tiere auf einmal.
Sagen und Mythen rund um die PetersilieViel Mystisches rankt sich um die Petersilie - das wohl älteste Küchenkraut. Rätselhaft war schon immer die lange Keimdauer. Doch Humor scheint zu helfen: Man glaubte früher, dass der Samen schneller keimt, wenn man beim Säen dreimal lacht. Die Aussaat an bestimmten Tagen des christlichen Kalenders fördert nach Volksglauben ebenfalls die Keimung. Wird Petersilie an Karfreitag, an dem Tag vor "Maria Verkündigung" (24. März); "Johannistag" (23. Juni) oder "Maria Himmelfahrt" (15. August) gesät, soll sie besonders zügig heranwachsen.
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Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 11. Mai 2024 | 09:00 Uhr