PflegetippsHecken mit Wildsträuchern richtig schneiden
Hecken mit Wildsträuchern müssen von Zeit zu Zeit verjüngt werden, damit sie nicht überaltern und kahl werden. MDR Gartenexpertin Brigitte Goss erklärt, wie und wann Sie den Verjüngungsschnitt am besten erledigen, damit Ihre Hecken wieder blühen und fruchten und als Lebensraum für Kleintiere erhalten bleiben.
Inhalt des Artikels:
"Auf-den-Stock-setzen": So geht Verjüngungsschnitt
Die einfachste Art und Weise, Hecken langfristig jung zu erhalten, ist, sie radikal etwa zwanzig Zentimeter über dem Boden abzusägen. Dies wird "auf-den-Stock-setzen" genannt. In der Natur wird diese Maßnahme alle zehn bis fünfzehn Jahre empfohlen.
Im Hausgarten erfolgt der Verjüngungsschnitt alle fünf bis sieben Jahre. Idealerweise nimmt man sich die Hecke nicht komplett vor, sondern schneidet abschnittsweise die Hecke auf den Stock herunter und lässt andere Heckenabschnitte stehen. So bleibt immer noch ein Lebens- und Rückzugsraum für die Heckenbewohner wie nistende Vögel, Igel und andere Kleintiere erhalten. Ein paar Jahre später, wenn der verjüngte Heckenteil wieder nachgewachsen ist, kann dann der verbliebene Heckenteil ebenfalls stark geschnitten werden.
Die häufigsten Fehler beim Heckenschnitt
- Äste und Zweige werden durch unsachgemäßen Schnitt zerfetzt und nicht sauber abgeschnitten.
- Die Hecke wird an den Seiten senkrecht abgeschnitten, so dass die Brut der Vögel offen liegt und unzureichend geschützt ist.
- Eine Hecke wird komplett "auf-den-Stock" gesetzt, so dass es ein paar Jahre dauert, bis die Hecke wieder zu einem wertvollen Lebensraum heranwächst.
Wohin mit dem Schnittgut?
Entsorgen Sie das Schnittgut am besten sofort, wenn Sie es beseitigen wollen, denn unter Umständen könnten Vögel in dem Asthaufen mit dem Brutgeschäft beginnen. Fortpflanzungsstätten dürfen nicht beseitigt oder zerstört werden. Ideal ist es, wenn die Äste als Benjeshecke wieder verwendet werden können. Oder Sie lassen einen Teil der Äste als Totholz an der Hecke oder einer anderen Stelle im Garten liegen.
Gesetzliche Vorgaben:Der Zeitraum für den Hecken-Radikalschnitt ist von Anfang Oktober bis Ende Februar. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz § 39 sind im Zeitraum vom 1. März bis 30. September im Garten lediglich Form- und Pflegeschnitte erlaubt. In der Zeit dürfen "Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen nicht beeinträchtigt oder zerstört werden".
Diese Sträucher vertragen einen radikalen Rückschnitt:
- Faulbaum
- Feldahorn
- Weißdorn
- Holunder
- Hartriegel
- Schlehe
- Kornelkirsche
- Pfaffenhütchen
- Schneeball
- Weide
- Wildpflaumen
- Wildapfel
- Berberitzen
- Mehlbeeren
Schnitt von überalterten Blühsträuchern
Die meisten Strauchhecken in den Gärten bestehen nicht aus Wildsträuchern, sondern setzen sich aus Ziersträuchern zusammen. Die meisten davon blühen im Frühling. Sie werden am besten nach der Blüte ausgeschnitten - und zwar überalterte Äste aus der Strauchbasis. Geschnitten werden darf aber auch in dem Fall nur dann, wenn sich im Strauch keine Brutstätten befinden und sie gestört werden könnten.
MDR
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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 18. Februar 2024 | 10:30 Uhr