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HerbstarbeitenTieren im Winter helfen - Garten richtig vorbereiten

08. November 2023, 09:20 Uhr

Manche Wildtiere halten Winterschlaf, andere bleiben auch bei Minusgraden aktiv. Im Garten sind daher geschützte Rückzugsorte wichtig. Die Tiere müssen sich zudem Winterspeck anfuttern oder brauchen sogar während des Winters Futter. Winterquartiere sind schnell geschaffen - mit Laubhaufen, Steinen oder Futterstellen.

Die Tiere in unserem Garten sind ganz unterschiedlich, aber vor allem im Winter haben sie ähnliche Ansprüche: Ruhig, warm und gemütlich soll es sein. Deshalb ist es gar nicht so schwer, den Garten jetzt im Herbst für den Winter tierfreundlich zu gestalten.

Laubhaufen für Igel anlegen

Igel freuen sich für den Nestbau über Laub, das zum Beispiel vom Rasen gekehrt werden muss. Es muss ja nicht alles sein, aber lassen Sie an geeigneten Stellen einen Berg Herbstlaub liegen. Wenn Sie bereits ein passendes Igelhaus haben, füllen Sie es ein wenig. Wer wissen möchte, ob das Haus bezogen wurde, legt vor den Eingang ein paar zusätzliche Blätter. Sind sie verschwunden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich der Bewohner gemütlich gemacht hat. Im Laubhaufen finden übrigens nicht nur Igel ein gemütliches Plätzchen. Auch Amphibien und Insekten verkriechen sich dort gern.

Stauden im Winter stehen lassen

Staudenstängel, Verblühtes und Gräser schmücken den Garten im Herbst und Winter. Lassen Sie die Pflanzen einfach bis zum Frühjahr stehen. In den Stängeln haben es sich Insekten zum Überwintern gemütlich gemacht. Die alten Samenstände bieten Vögeln im Winter Futter. Und auch Menschen haben etwas davon: Verblühte Pflanzen sehen in der untergehenden Sonne und bei Frost wunderbar romantisch aus.

Komposthaufen abdecken

Amphibien graben sich gerne in frostfreie Laub- und Komposthaufen. Wird der Kompost mit Laub oder einem Kompostvlies abgedeckt, machen Sie ihn zum perfekten Winterquartier. Wer also im kommenden Jahr mehr Nützlinge in seinem Garten haben möchte, der kann Kröten und Fröschen so über die kalte Jahreszeit helfen.

Totholzhaufen und Steinhaufen errichten

Zwischen Totholz oder zwischen Steinen fühlen sich von der Blindschleiche bis zur kleinsten Raupe zahlreiche Tiere wohl. Während Insekten in die Ritzen des Totholzes kriechen, schlummern Blindschleichen und Kröten winterstarr zwischen den Steinen. Diese Rückzugsmöglichkeit sollte in keinem Naturgarten fehlen. Wichtig: die Haufen im Winter in Ruhe lassen, um die Tiere nicht in ihrer Winterruhe zu stören.

Frösche im Teich mit Sauerstoff versorgen

Manche Froscharten überwintern im Wasser, zum Beispiel auf dem Grund eines Gartenteichs. Damit der nicht komplett zufrieren kann, sollte er mindestens einen Meter tief sein. Außerdem sollten die Frösche weiterhin mit Sauerstoff versorgt werden. Eine laufende Filterpumpe, Schilfrohrgräser oder sauerstoffspendende Unterwasserpflanzen können Abhilfe verschaffen. Es ist nicht zu empfehlen, die Eisdecke des Teichs aufzuschlagen. Das kann bei den empfindlichen Tieren für Stress sorgen, der tödlich enden kann.

Insektenhotels aufstellen und Nistkästen aufhängen

Im Herbst ist ein guter Zeitpunkt, um Insektenhotels oder Nistkästen für Vögel und Fledermäuse aufzuhängen. Dort ziehen auch Insekten, Mäuse oder Gartenschläfer ein und sind so vor Kälte und Feinden geschützt. Im Frühjahr, vor der ersten Brut, ziehen die Tiere wieder aus. Die Behausungen können dann ganz einfach gereinigt werden.

Ein Nistkasten ist nicht nur für Vögel ein guter Rückzugsort. Bildrechte: Daniela Dufft

Lebensraum für Tiere So helfen Sie Igel, Käfer und Co. durch den Winter

Igel, Maus, Käfer und Co. lieben "unordentliche" Gärten. Schon mit kleinen Hilfen können Sie den Gartenbesuchern Gutes tun. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Es muss ja nicht alles sein. Aber lassen Sie Laub für die Tiere liegen. Bildrechte: Daniela Dufft
Staudenstängel, Verblühtes und Gräser schmücken den Garten im Herbst und Winter. Und sie werden gerne von Tieren als Verstecke genutzt. Bildrechte: Daniela Dufft
Samen schmecken den kleinen Tieren. Bildrechte: Daniela Dufft
Und Käfer freuen sich über hohle Stängel. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Überall gibt es Lücken, in denen sich Insekten verkriechen können. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Hängen Sie Nistkästen auf: Im Winter ziehen Insekten, Mäuse und Co. ein und sind so vor Kälte und Feinden geschützt. Bildrechte: Daniela Dufft
Legen Sie einen Steinhaufen an: Eidechsen, Spinnen, Molche, Mäuse und Insekten werden sich freuen. Bildrechte: Daniela Dufft
Einen alten Baum einfach mal liegen lassen, ist auch eine Möglichkeit, der Tierwelt zu helfen. Bildrechte: Daniela Dufft
Totholz ist wertvoller Lebensraum. In Hohlräumen und Ritzen überwintern Schmetterlinge, Käfer und Bienen. Bildrechte: Daniela Dufft
Und: Verzichten Sie lieber auf Laubbläser. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Sie machen nicht nur Krach und stinken, sondern zerstören Lebensräume und können Tiere töten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Futter für Eichhörnchen und Vögel

Natürliche Nahrungsquellen werden von vielen Wildtieren bevorzugt. Pflanzen, die auch im Winter Früchte tragen, sind deshalb besonders beliebt. Dazu zählen zum Beispiel die Eberesche (Sorbus aucuparia) und verschiedene Wildobst-Hecken oder auch verschiedene Wildrosen, die Hagebutten bilden. Lassen Sie Beeren und Früchte an den Bäumen. Auch die Samen von verblühten Pflanzen stehen auf dem Speiseplan der Gartentiere. Eichhörnchen und Vögel freuen sich außerdem über Nüsse.

Viele heimische Vögel bleiben im Winter hier. Sie freuen sich über Nahrung im Garten! Bildrechte: imago/blickwinkel

Wer Vögel zusätzlich unterstützen will, kann Futterstellen aufstellen. Wichtig ist, dass die Vögel ausreichend Platz zum Landen haben und vor Katzen geschützt fressen können. Ab Oktober können neben dem normalen Vogelfutter auch wieder Fettfutter und Erdnüsse dazu gefüttert werden. Die Vögel in ihrem Garten werden sich über den zusätzlichen Energieschub freuen.

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 12. November 2023 | 08:30 Uhr