GartenpflegeIm Alltag leichter gärtnern: So gelingt's!
In jedem Garten steckt eine Portion Arbeit, und nicht immer geht sie einem flott von der Hand. Wenn dazu aber das Bücken oder Heben Schmerzen bereitet, wird die Gartenpflege schnell zur Qual. Wir stellen fünf Werkzeuge vor, mit denen Sie Ihren Garten einfacher bewirtschaften und sich die Gartenarbeit erleichtern können.
Inhalt des Artikels:
Rückenschonende Beetpflege dank Pendel- und Drahthacke
Hacken ist wichtig. Das ist klar, wäre da nur nicht diese leicht gebeugte Haltung, die sich auf Dauer als unangenehmes Ziehen im Rücken bemerkbar macht. Mit einer Pendel- und einer Drahthacke geht das Hacken leichter, denn beide kann man eher gleitend über den Boden führen.
Die Pendelhacke besitzt am Kopf ein bewegliches, pendelndes Metallrechteck, das an einen Steigbügel erinnert. Dieses führt man an dem langen Stiel parallel zum Boden hin und her. Wichtigster Unterschied zur herkömmlichen Hackbewegung: Man steht aufrecht und schiebt und zieht die Pendelhacke über den Boden. Dadurch werden Unkräuter abgeschnitten und die obere Bodenschicht schonend gelockert oder "gepflügt".
Die Drahthacke kommt am besten schon zum Einsatz, wenn sich junges Unkraut zeigt. Sie eignet sich besonders für leichte, krümelige Böden. Anstelle einer scharfen Klinge hat sie einen robusten, abgerundeten Draht, den man über den Boden zieht und mit dem man sich vorsichtig sogar bis dicht an Kulturpflanzen heranarbeiten kann. Gerade Gemüsegärtnern kann diese Hacke helfen, feines Unkraut zu entfernen, ohne dass man auf die Knie gehen muss. Guter Nebeneffekt: Wenn es sich nicht gerade um aussamende Wildkräuter handelt, darf das frisch gehackte Grün direkt auf dem Beet liegen bleiben. Dort dient es als Regenwurmfutter und als Mulch.
Automatische Bewässerung und Mulchen
Jeden Tag Gießkannen voller Wasser zu schleppen ist zu schwer? Ein Tropfschlauch im Garten macht das Leben in puncto Bewässerung um vieles leichter. Die Tröpfchenbewässerung funktioniert ohne Strom und Wasserpumpe und ist mit wenig Material schnell selbst gebastelt. Dazu verlegen Sie im Garten einen mit Löchern versehenen Schlauch und schließen diesen an eine Regentonne an.
Noch mehr Arbeit sparen Sie, indem Sie mulchen. Die Mulchschicht hindert Unkraut am Wachsen und schützt den Gartenboden vor dem Austrocknen. Es gibt verschiedene Mulchmaterialien. Zum Beispiel eignen sich Grasschnitt, Laub oder Schafwolle, aber auch Rindenmulch, Kies oder Schiefer leisten gute Dienste. Das kommt ganz auf die Lage des Beetes an und welche Pflanzen dort wachsen.
Akku-betriebene Werkzeuge wiegen weniger
Ob Hecken scheren, Graskanten trimmen, Rasen mähen oder Rosen schneiden: Das kann man alles klassisch per Hand machen oder Maschinen mit Benzinmotor einsetzen. Die leichteste Variante aber sind akkubetriebene Werkzeuge. Mit ihnen geht die Gartenarbeit leichter von der Hand - sie wiegen einfach nicht so viel, unterstützen aber trotzdem mit Motorkraft. Viele kabellose Geräte gibt es inzwischen auch zum Leihen. Wer seine Geräte lieber selber besitzen möchte: Eine Reihe von Herstellern haben sich zur "Power for all"-Alliance zusammengeschlossen und nutzen einen gemeinsamen Akku. Das spart natürlich viel Platz. Unabhängig davon, welche Modelle Sie nutzen, sollten Sie darauf achten, dass der Akku immer geladen ist. Das erspart viel Frust.
Mit Grabegabel oder Grelinette den Boden lockern
Umgraben mit dem Spaten? Nicht für clevere Gärtner. Mit Grabegabel oder der sogenannten Grelinette oder Doppelgrabegabel lässt sich der Boden viel einfacher lockern. Die Werkzeuge dringen tief in den Boden ein. Aber ein sanftes Hin- und Herbewegen reicht, um den Boden zu lockern.
Die Doppelgrabegabel besteht aus einer breiten Gabel mit spitzen, stab- oder bogenförmigen Zinken und zwei Stielen. Sie steigen mit beiden Füßen auf die Gabel und halten sich - wie bei einem Crosstrainer - links und rechts an den Stielen fest. Sie setzen also Ihr gesamtes Körpergewicht ein, um die Zinken tief in den Boden zu treiben. Durch eine leichte Hebelbewegung ziehen Sie anschließend die Zinken wieder aus dem Boden.
Diese Methode ist nicht nur ergonomischer als das leicht gebückte Aushebeln mit dem Spaten. Sie gilt inzwischen auch als weniger kritisch als das "klassische" Umgraben, denn durch das Wenden der Erde mit dem Spaten wird in die Lebensräume von Regenwürmern, Pilzen und anderen Erdbewohnern eingegriffen. Eine Doppelgrabegabel dagegen lockert und erweitert die Bodenschichten lediglich, ohne dabei Lebensraum zu zerstören. Ein praktischer Zusatz: Manche Hersteller bieten sogar die Zinken einzeln an, so dass sie bei starker Abnutzung oder Beschädigung ausgetauscht werden können.
Absenkbare Gartenkarre
Einen großen Haufen Erde oder Laub in die Schubkarre laden und abtransportieren, das spüren selbst geübte Gärtner ganz schnell im Rücken. Eine absenkbare Gartenkarre, wie sie etwa Hubert Heck aus Monschau in der Eifel entwickelt hat, erleichtert die Arbeit. Die stabile und trotzdem leichte Rahmenkonstruktion auf Rädern ist über einen Handhebel am Griff höhenverstellbar. Man setzt sie auf den Boden und benutzt den Wagen wie eine große Kehrschaufel. Laub, Heu oder Erde werden direkt in den Korb gefegt.
Zum Abtransport wird der Korb am Griff wieder hochgezogen und man kann ihn als Schubkarre durch den Garten bewegen. In die Rahmenkonstruktion passt außerdem einen Gartensack, der mit Reißverschluss schließt. Der so gesammelte Inhalt muss also nicht noch einmal umgefüllt werden, sondern kann direkt an eine andere Stelle im Garten gebracht oder verladen werden.
Stark mit diesen Übungen
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 18. Juni 2023 | 08:30 Uhr