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Die MDR-Ensembles im Gewandhaus Bildrechte: MDR / Stephan Flad

Matineekonzert am 17. September"Farbenreich": MDR-Ensembles mit Dennis Russell Davies im Gewandhaus

19. September 2023, 11:34 Uhr

Schnittkes erstes Cellokonzert und Elgars herausragende Kantate "The Black Knight" eröffneten am 17.9. um 11 Uhr die Matineekonzerte von MDR KLASSIK im Gewandhaus zu Leipzig. Auf der Bühne: MDR-Sinfonieorchester, MDR-Rundfunkchor, Chefdirigent Dennis Russell Davies und Cellist Matt Haimovitz.

Inhaltlich düster, dafür musikalisch umso beeindruckender war das erste Konzert der Reihe "Matineekonzerte" im Leipziger Gewandhaus. Chefdirigent Dennis Russell Davies hatte für das Konzert am 17. September ab 11 Uhr zwei höchst spannende Werke von Elgar und Schnittke herausgesucht - eine spätromantische Grusel-Kantate und ein autobiografisch geprägtes Cellokonzert. Zu Gast bei MDR-Sinfonieorchester und MDR-Rundfunkchor ist der israelisch-US-amerikanische Cellist Matt Haimovitz.

Dennis Russell Davies Bildrechte: MDR / Stephan Flad

Zu Beginn entführten die MDR-Ensembles in ein Schauermärchen: In einer Ballade Ludwig Uhlands um einen mordenden schwarzen Ritter hatte der junge britische Komponist Edward Elgar den Stoff für seine erste Komposition für Chor und Orchester gefunden. Die grausame Geschichte voller starker Bilder gab ihm den Raum für seine reichen musikalischen Ideen. Der Plot: Der schwarze Ritter tötet auf einem Fest die Kinder des Königs. Verzweifelt bittet dieser den Mörder, auch ihn umzubringen, doch der Ritter verweigert die Tat. Elgar verwandelt die Geschehnisse in schillernde Musik, die durch seine Orchestrationskunst und melodische Erfindungsgabe berühmt wurde und ihm den Weg zum Olymp der englischen Musik bereitete.

Cellist Matt Haimovitz beim Konzert Bildrechte: MDR / Stephan Flad

Im zweiten Konzertteil tauchte das MDR-Sinfonieorchester mit Solist Matt Haimovitz ein in das Leben und die gedanklichen Tiefen von Alfred Schnittke. Während der Arbeit an seinem ersten Cellokonzert erlitt der Komponist einen Schlaganfall. Spuren dieser Erschütterung sind im Konzert unüberhörbar: Todesahnung, Versinken ins Zeitlose, Traum und albtraumartige Sequenzen lassen Orchester und Solist farbenreich vor dem inneren Auge erstehen. Schnittke erforscht wesentliche Fragen: Was erlebt und erleidet das Individuum (das Cello) während seiner Begegnungen in und mit der Welt (dem Orchester)? Trauer, Groteske und Phantastisches lassen sich hören, Kaleidoskop-artig reihen sich BACH-Anagramme, Mahler-Anklänge, Begräbnisglocken, Choräle, ostinate Rhythmen aneinander, während das Cello die musikalische Entwicklung vorantreibt.

Dieses Thema im Programm:MDR KLASSIK | 17. September 2023 | 19:30 Uhr