Die Medienschau

Kommentare zum Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen

17. Januar 2025, 20:06 Uhr


Die Frankfurter Rundschau schreibt: "Trotz des berechtigten Misstrauens in die Waffenruhe für Gaza und die berechtigten Hinweise auf die ungeklärten Fragen ist die Feuerpause die Voraussetzung für einen Weg aus dem Konflikt. Insofern ist sie ein Erfolg. Erst jetzt scheint es möglich, dass die israelischen Geiseln nach 15 Monaten frei kommen und die Menschen im Gazastreifen besser mit dem Nötigsten versorgt werden können."Die Thüringer Allgemeine fragt: "Warum erst jetzt? Nahezu derselbe Entwurf für ein Übereinkommen zwischen Israel und der Hamas wurde schon im vergangenen Mai vorgelegt, später dann auch im Juli. (...) Wie viele Geiseln hätten gerettet werden können, wie viele Familien in Gaza wären nicht ausgelöscht worden, wie viele junge Soldaten hätten nicht begraben werden müssen?"

Auf welt.de heißt es: "Es ist tatsächlich kein gutes Abkommen für Israel – aber es ist das beste, das überhaupt realistisch erreichbar war. Israel war zu schwierigen Kompromissen gezwungen, um der furchtbaren Tortur der israelischen Geiseln in der Hand der Hamas ein Ende zu bereiten. Und dazu gehören eben auch militärische Zugeständnisse, die der Hamas ein Schlupfloch bieten könnten, allmählich wieder die Kontrolle in Gaza zu übernehmen, wenn die Israelis sich aus den Bevölkerungszentren zurückziehen."t-online hebt die Vermittler des Abkommens hervor: "Die Einigung ist ein diplomatischer Gemeinschaftserfolg. (...) Das zeigt: Internationale Zusammenarbeit ist ein zentraler Baustein für Frieden, und gleichzeitig hat der Westen hier mehr Schlagkraft entfaltet als etwa Russland oder China. Denn Wladimir Putin und Xi Jinping sind vor allem durch Untätigkeit aufgefallen."

Focus.de würdigt vor allem den Beitrag des designierten US-Präsidenten: "So kontrovers Trump auch ist, seine Rolle in diesem Geiseldeal verdient Anerkennung. Ohne seinen Druck und seine klare Haltung wäre dieser Wendepunkt im Nahostkonflikt kaum möglich gewesen. Es ist eine paradoxe Lektion: Ein Mann, der selbst so viele Konflikte gesät hat, könnte der Architekt des Friedens in einer der kompliziertesten Krisen der Welt sein."