Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
PflanzenPflegenGestaltenGenießenPodcastDie Strebergärtner
Physalis werden auch Blasenkirsche (physa lat. Blase) oder Lampionblumen genannt. Grund für die Namensgebung sind die typischen runden Früchte, die anfangs in grünen und später in gelben bis orangen Hüllen sitzen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

GartengestaltungMit Stauden und Gehölzen durch Herbst und Winter

14. Oktober 2022, 16:55 Uhr

Mehrjährige Stauden sind die Zierde jedes Beets. Mit ihrer Vielfalt an Farben und Formen erfreuen sie aber nicht nur im Sommer das Auge. Auch im Winter entfalten etliche Stauden eine schmückende Wirkung. Kombiniert mit Gehölzen, wirkt der Garten so auch in der kalten Jahreszeit attraktiv.

Großteil der Stauden im Winter stehen lassen

Unterschiedlich hohe Stauden und Gehölze bilden im Spätherbst und Winter ein Grundgerüst für märchenhafte Gebilde aus Schnee und Raureif. Der Garten-Experte Horst Schöne empfiehlt deshalb, nicht alle Pflanzen im Herbst bis auf kurze Stummel abzuschneiden. Ein großer Teil könne stehen bleiben, bis zu 80 Prozent sogar, rät er. Die erfrorenen Blätter legen sich im Winter über das Wurzelwerk und können im Frühjahr entfernt werden. Ziergräser und Arten mit ansehnlichen Fruchtständen entwickeln auch in der kalten Jahreszeit eine reizvolle Wirkung.

Fruchtschmuck und Immergrüne verschönern den Garten

Die Stauden-Expertin Cornelia Pacalaj spricht sogar von einem immergrünen, winterblühenden Garten: Zu jeder Jahreszeit habe die Welt der Pflanzen etwas zu bieten, seien es schmucke Früchte wie beim Zier-Apfel, sich ringelnde Zweige wie bei der Korkenzieher-Hasel oder eigentümlich geformte Stauden.

Blühende Stauden und bunte Gehölze im Herbst

Astern und Ziergräser wie das Chinaschilf harmonieren im Herbst. Beide Pflanzen sollten jedoch eher in den Hintergrund treten, da hohe Astern dazu neigen, im unteren Drittel der Triebe kahl und braun zu werden. Eine niedrige Staude wie die Fetthenne im Vordergrund kann diese Stellen verdecken. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Fetthenne der Sorte 'Matrona' ist robust und hat attraktive, dunkle Stiele. Sie kann den Winter über stehen bleiben und erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden, bevor die neuen Triebe erscheinen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Eine pflegeleichte Staude ist auch der Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis 'Speciosa'), der keine besonderen Ansprüche an seinen Standort stellt. Die Pflanze schätzt jedoch einen nährstoffreichen und ausreichend feuchten Boden. Mit Sonnenhut kombiniert, ergeben sich dekorative Farbspiele. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Bis zum ersten Frost zeigen sich die Blüten von Fetthenne und Astern. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Vielfalt bei den Glattblatt-Astern (Aster novi-belgii) ist groß. Die Pflanzen mögen es sonnig und nicht zu trocken. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Im Sommer ist der Korkflügelstrauch der Sorte Compactus eher ein unauffälliges Gehölz. Im Herbst jedoch verfärben sich die Blätter zu einem spektakulären Scharlachrot, das einige Tage bis Wochen anhält. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Morgensonne hebt die Farben und Formen hervor, die ein durchdacht angelegtes Staudenbeet im Herbst bieten kann. Eine wichtige Rolle kommt dabei Ziergräsern wie dem Pampasgras oder der Rutenhirse zu. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Nicht nur Blüten, sondern auch Blätter sorgen für Hingucker: Das Laub der Chinesischen Bleiwurz verfärbt sich bereits, während die Pflanze noch in tiefem Blau blüht. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Kapuzinerkresse rankt sich durch das Staudenbeet und bildet unermüdlich neue, leuchtend gelbe oder orangefarbene Blüten. Die Staudenmischung nennt sich 'Global Mix': Pflanzen aus allen Teilen der Erde ergeben ein harmonisches Bild. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Kissen-Astern (Aster dumosus) blühen im Herbst in verschiedenen Farben. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Astern-Sorte 'Blauer Gletscher' hat attraktive, große Blüten. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Ein paar Meter weiter überragt eine Scheinzypresse ein Meer aus Lampionblumen und anderen Herbststauden wie der Fetthenne 'Herbstfreude'. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Ob im Garten oder als Dekoration für die Wohnung: Die Früchte der Lampionblume sind dank Form und Farbe beliebt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Der Zier-Apfel 'Butterball' trägt im Herbst eine Fülle kleiner Früchte. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Korkenzieher-Hasel bildet in sich gedrehte Zweige, die erst nach dem Laubfall so richtig zur Geltung kommen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Ein schöner Garten zu jeder JahreszeitEin Profi-Tipp von Stauden-Expertin Cornelia Pacalaj von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Erfurt: Erstellen Sie einen Ereigniskalender für Ihren Garten. Darin ordnen Sie den sieben Jahreszeiten nach Foerster passende Pflanzen zu, die zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders attraktiv aussehen. Achten Sie darauf, Arten zu verwenden, die zu den Bedingungen in Ihrem Garten passen. Nach dem berühmten Gärtner und Züchter Karl Foerster heißen die sieben Jahreszeiten Vorfrühling, Frühling, Frühsommer, Hochsommer, Herbst, Spätherbst und Winter. Haben Sie für jeden Zeitraum verschiedene Pflanzen ausgewählt, sieht Ihr Garten stets ansprechend aus - in der Sommerhitze wie auch im frostigen Winter. Wichtig: Bei der Pflanzung im Herbst sollten Sie darauf achten, dass der Boden offen, also frostfrei ist. Pflanzen, die im Herbst blühen, sind dabei etwas empfindlich.

Pflanzen für einen sehenswerten Garten im Winter

Beispiele sind Alpenmannstreu (Eryngium alpinum), dessen Fruchtstände bis zum Winter überdauern, Fette Henne (Sedum-Arten) oder Chinaschilf (Miscanthus sinensis). Wird Wasserdost (Eupatorium-Arten) im Herbst völlig entblättert, bleiben die trockenen Blütenstände der Staude als natürliche Skulpturen zurück. Auch Früchte der Lampionblume (Physalis alkekengi) können stehen bleiben: Wer nicht alle Triebe im Herbst abschneidet, kann sich im Winter über zarte Lampions freuen. Wildrosen, Zwergmispeln und der Liebesperlenstrauch ergänzen das Spiel der Farben und Formen.

Fetthenne und Astern blühen im Herbst. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Als Bereicherung für den winterlichen Garten empfehlen sich immergrüne Gewächse wie die winterharte Schneeheide (Erica carnea), eine Vertreterin der Alpenflora, oder Scheinzypressen. Gehölze wie die Korkenzieher-Hasel oder der Zimt-Ahorn treten erst richtig in Erscheinung, wenn sie ihr Laub verloren haben. Zweige, Stamm und Rinde kommen dann besser zur Geltung. Zier-Äpfel schmücken sich im Spätherbst dagegen mit kleinen, bunten Früchten. Die Sorte 'Butterball' zum Beispiel behält ihre Mini-Äpfel besonders lang. Als zusätzliche Zierelemente für den Garten dienen frostfeste Kübel, dekorative Staudenstützen und säulenförmige Metallobjekte.

Diese Stauden brauchen einen Rückschnitt

Zu den Pflanzen, die unbedingt zurückgeschnitten werden sollten, gehören Sonnenauge (Heliopsis helianthoides), Phlox-Arten und Rittersporn (Delphinium-Arten). Wer Schwertlilien (Iris-Arten) im Staudenbeet hat, muss diese im Herbst ausputzen: Trockene Blätter sollten abgeschnitten, grüne auf eine Länge von zehn bis 15 Zentimeter zurückgestutzt werden. Pampasgras wird zusammengebunden, damit es nicht erfriert. Auch hohe Astern sollten zurückgeschnitten werden.

Frostschutz für frisch gepflanzte Stauden

Junge, frisch eingepflanzte oder frostempfindliche Stauden werden beim ersten Frost mit einer Lage Fichtenreisig abgedeckt. Auch Polster aus Steinbrech (Saxifraga-Arten) sollten so gegen eisige Kälte geschützt werden. Herabgefallenes Laub darf dagegen nicht zu dicht aufliegen, um Winternässe zu vermeiden. Für Stauden ist anhaltende Feuchtigkeit oft schlimmer als Kälte.

Schwieriger, lehmiger Boden kann im November durch Umgraben verbessert werden. Der eindringende Frost lockert das Erdreich auf und macht den Boden krümeliger. Dabei kann Sand, Kompost oder Ziegelsplitt in den Boden eingearbeitet werden.

Weitere Pflanzideen für den Herbst

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 19. September 2021 | 08:30 Uhr